Hallo Corinna,
ich vermute, dass mit der Vit D3 Sythese trotzdem oder auch gerade deshalb funktionieren wird.
Der Studie zufolge (die allerdings auf Untersuchungen mit Ziervögeln und Nutzgeflügel basiert) hat unter andrem die ideale Lichtmischung für Vögel 2,4 % UVB und 12% UVA Anteil.
Das habe ich mit keiner Beleuchtungskombination aus dem Reptilienbereich so hinbekommen.
Deswegen habe ich diese Lampen mal bestellt, die das bieten sollen.
Außerdem ist wohl das Vollspektrum bei den Vogellampen auch anders zusammengesetzt, als bei den Reptilienlampen.
Insofern, als ich dann noch bei Faunatopics diese Leuchtmittel neu im Sortiment fand, habe ich die gleich bestellt.
Was ich jetzt schon sagen kann: die Vögel fühlen sich alle 8 offensichtlich pudelwohl.
Sie zwitschern am laufenden Band und in einer Intensität, wie ich es bei Schwalben in Pflege noch nicht erlebt habe und sind sehr aktiv.
Das ist absolut nicht selbstverständlich, wenn man reine Insektenfresser, die zudem auch noch absolut kompromisslose Zugvögel sind, überwintern muss.
Inwieweit die Verhältnisse nun wirklich absolut optimal sind, werde ich spätestens im Frühjahr wissen:
Alle 8 haben mittlere oder schwere Gefiederschäden.
Bis auf die Bachstelze und eine Rauchschwalbe sind alle zur Zeit nicht flugfähig.
Die Gefiederschäden sind ausnahmslos die Folge einer der 3 folgenden Ursachen:
- Mangelernährung im Nest (Insektenmangel)
- Fehlernährung durch falsche Handaufzucht mit unpassenden oder nicht frischtoten Insekten
- Gefiederschaden durch Unfall (Fensteraufprallopfer)
Alle müssen aus diesem Grunde hier auf ihre (erst im Frühjahr normalerweise in Afrika stattfindende) Mauser warten.
Die neuen Federn werden nur absolut einwandfrei und vor allem bruchsicher nachkommen, wenn sowohl die Lichtverhältnisse als auch die Ernährung absolut passend sind.
Gerade Schwalben und Mauersegler zählen da mit zu den allerempfindlichsten Singvogelarten unserer Breiten.
Insofern werde ich im Frühjahr Antworten kriegen
Wobei ich aber jetzt schon sagen kann, dass ich bereits im Sommer beobachtet habe, dass offensichtlich jede Wildvogelart unterschiedliche Lichtbedürfnisse hat. (Wird sicher bei Ziervögeln nicht anders sein).
Diesen Sommer hatte ich insgesamt rund 60 Päppelvögel aus unterschiedlichen Gründen von Parasiten und Ernährungsopfern über Unfallopfer, Klebefallenopfer und Krankheitsopfer hier in mehr oder weniger langer Pflege.
Im Sommer habe ich ein großes Vogelzimmer mit Fensterloch ohne Fenster (also das Fenster nehme ich im Sommer ganz raus und ersetze es nur durch ein Fliegengitter mit AUsflugklappe) und mit freiem Zugang in eine AUßenvoliere in Betrieb.
Ohne Licht ist das Vogelzimmer relativ dunkel.
Dort gab es ebenfalls verschiedene Ecken mit unterschiedlichen Leuchtmitteln.
Außerdem ist es teilweise bis unter die Decke mit standortheimischen Gehölzen bestückt, so dass die Vögel je nach Art und Bedarf frei fliegen/sitzen/hüpfen können oder aber auch im dichtensten Dschungel verschwinden können.
Und je nachdem, wie stark die jeweiligen Vogelarten im Sommer draußen das direkte Sonnenlicht suchen, vielleicht sogar regelrecht sonnenbaden oder sich eher im Unterholz oder in Gebäuden und auf schattigen Plätzen aufhalten, so haben sie sich auch im Vogelzimmer und in der Voliere verhalten.
Ich vermute also mal ganz stark, dass die benötigte Lichtmenge des einzelnen Vogels auch davon abhängt, wie sein Verhalten in freier Natur ist - also ob er da eher eine "Nachteule" ist oder eher ein "Sonnenanbeter".
Der Körper mit all seinen Funktionen und Synthesen wird sich da denke ich entsprechend angepasst haben.
Sind natürlich nur Vermutungen aufgrund meiner Beobachtungen - wäre für mich aber plausibel.
Viele Grüße
Kirstin