Ich glaube es ist Zeit für ein ernsteres Wort.
KEIN Wohnraum ist dazu geeignet, einem Papagei unbeaufsichtigt Freiflug zu gewähren. Die Gefahren sind einfach zu vielfältig.
Andererseits müssen Besitzer arbeiten , kochen, essen, einkaufen, das Haus in Schuß halten, haben soziale Kontakte ausserhalb des Hauses, gehen gerne auch mal ins Freie und und und....
In all dieser Zeit sind sie nicht in der Lage, die Vögel zu beaufsichtigen.
Wenn die Begeisterung noch groß und frisch ist, verbringen sie in der Tat oft erstaunlich viel Zeit im Raum mit den Vögeln. Aber das ist nicht über Jahre und Jahrzehnte haltbar. NEVER!
De Facto verbringen die Vögel nach und nach immer mehr Zeit im Käfig und netto ist das meist schon bald ein erklecklicher Teil des Tages.
Auch anfangs stimmt der Satz "den ganzen Tag Freiflug" entweder nicht wirklich, oder der Vogel lebt in Lebensgefahr, da oft ohne Aufsicht.
Der Käfig muss für gelegentliche stundenweise Aufenthalte groß genug sein. Dabei ist auch zu bedenken, dass Einzelhaltung inakzeptabel und verboten ist. Aber auch das harmonischste Paar möchte aber nicht immer eng aufeinanderhocken und muss sich auch einmal aus dem Weg gehen können.
Schon auf 2 x1 x 2 m ist das nur gerade so möglich.
Die MINDESTANFORDERUNGEN sind schon so gedacht, dass sie alle Kompromisse bereits mit einbeziehen und wirklich das absolute Minimum fordern. Nicht umsonst sind die Vorgaben in anderen Länfern deutlich großräumiger - und teils gesetztlich bindend. Wer schon das Minimum nicht bieten will, sollte wirklich keine Papageien halten.
Kleinere Schlafkäfige sind nur vertretbar, wenn die Vögel in einem speziell gestalteten und gesicherten Vogelzimmer leben. Niemals in einem Wohnraum!
Und was viele auch nicht im Kopf haben: Ein Käfig von zum Beispiel 100 x 70 x 150 cm nutzbarem Innenraum erscheint vielen unerfahrenen Haltern bereits groß und ein annehmbarer Kompromiss. So ein Käfig hat aber nur ein Viertel des nutzbaren Volumens eines Käfigs von 2 x 1 x 2 Metern und ist eben absolut KEIN annehmbarer Kompromoss. Der annehmbare Komproniss ist eben schon der 2 x 1 x 2 m Käfig.
Du sagst ja selber, dass Du angestellt berufstätig bist und die beiden dann NICHT mir ins Büro nehmen kanns (sollte man eh nicht) also bleiben sie sowieso täglich etliche Stunden im Käfig. Und das geht wirklich nicht mit noch kleineren, als das BMEL vorschreibt.
Bitte geh in Dich und nimm das ernst. Es geht um Jahrzehnte des Wohlergehens eines Vogels. Wenn Du nicht bereit oder in der Lage bist, auch nur das Minimum zu bieten, solltest Du keinen zweiten Vogel holen, sondern diesen wieder abgeben.
Man sollte sich ja auch keinen Hund anschaffen, wenn man mit dem nicht Gassi gehen kann oder will.
Harte Worte magst Du denken, aber es geht um das dauerhafte Wohlergehen sehr leidensfähiger kognitiv hochstehender Lebewesen.
Von mir bekommst Du unter diesen Bedingungen jedenfalls keinen Vogel. Leider geht es anderen Züchtern wohl eher ums Geld und irgendwo her wirst Du schon einen bekommen. Dann hast Du nicht einen armen Vogel, sondern zwei arme Vögel.
Glaub mir, das ist nicht übertrieben dargestellt.
Um den Ernst der Lage deutlich zu machen, fände ich es gut, auch andere erfahrene Halter würden sich hier noch mit Ihrer Einschätzung zu Wort melden.
Newbies unterschätzen leider die Situation oft drastisch und reden sich alles schön. Daraus erwächst Dauer eigentlich nie Gutes!