Ich wollte einen Vogel tauschen - Ein Reisebericht
Heute morgen fuhr ich, was selten vorkommt, aber trotzdem sein mußte, nach Hessen, um Vögel zu erstehen und zu tauschen. Früh um 8.30 Uhr fuhr ich los. Ein fröhliches Lied und eine Fluppe auf, bzw.zwischen den Lippen. Da ich mich, was bei mir häufig vorkommt, verfahren hatte, fuhr ich an die nächste Polizeistation. Der freundliche Polizist hatte ein paar tröstende Worte für mich übrig und bot sich an, mich doch einfach an den Bestimmungsort zu bringen. Mit Tatü-Tata und teilweise mit Martinshorn fuhren wir durch fast alle Baustellen des sehr schönen Landes. Nachdem wir zwei Totalsperrungen durchfahren hatten, waren wir am Ziel. Ich bedankte mich bei dem freundlichen Polizisten und bot ihm eine angerauchte Zigarette an, die er, wenn auch zögerlich, annahm. Ich zündete mir eine neue Fluppe an, und schenkte ihm die restlichen zwei Glimmstängel. Als ich noch winkend an der Straße stand, rief mich eine Stimme, "nanu, dachte ich", "hörst du jetzt schon Stimmen." Vorsichtig drehte ich mich um. Ein Riese von Mensch stand vor mir. Nach kurzer Vorstellung unsererseits, stellten wir beide fest, dass ich an der richtigen Adresse angekommen war. Nach einem reichhaltigen Frühstück besichtigten wir die Anlage des Riesen. Sie war sehr praktisch und großzügig gestaltet, auch mußte ich feststellen, dass der gute Mann eine doppelte Anzahl von Vorsatzgittern besaß, Wenn die einen dreckig waren, konnte er die neuen sofort einsetzen. Sie wurden in einer Badewanne etwa vier Monate gewässert, dann getrocknet und auch noch in Plastik eingeschweißt. Ich war begeistert! Was man so alles machen kann, wenn man Platz hat.Die Vögel die ich zu sehen bekam, waren durchweg als sehr gut zu beschreiben. Wunderbare Yarrellzeisige in den Naturfarben dazu gesellten sich noch Kapuzenzeisige in allen nur denkbaren und nur für die waren Spezialisten erkennbaren Farben. Was hier an Platz den Vögeln geboten wurde, habe ich zu Hause nicht an Wohnraum. Totale Begeisterung! Ich hatte einen wunderschönen Yarrellzeisig 1,0 mitgebracht, der große Anerkennung fand. Wir wollten den Vogel tauschen! Nachdem ich die nötigen Papiere für den Vogel übergeben hatte, sprachen wir noch über Futter, Vitamine, reichhaltige Apfelfütterung und natürlich über die nicht anwesenden Kollegen. Nachdem jeder, seine Geschichte zum besten gegeben hatte, verabschiedete ich mich nach zwei Stunden und machte mich wieder auf den Heimweg. Kurz vor Köln, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: ich hatte gar keinen Vogel mitgenommen, Die Kiste war leer, ich kann nicht mehr. So fuhr ich, wild fluchend, der Heimat entgegen. So kann man seinen Samstag auch verbringen. Kiste leer, was will man mehr.
Beste Grüße August