Hallo,
oje, wird das jetzt die Trumpisierung der Giftpflanzenberatung?
Natürlich kann ich meine Aussagen belegen:
"Eibenbeeren" sind keine Früchte:
Eiben – Wikipedia
Eiben enthalten das hochgiftige Taxin:
Eiben – Wikipedia
Taxin ist ein Alkaloidcocktail:
Prof. Blumes Bildungsserver: Naturstoffe
Taxin übersteht Kochen:
Prof. Blumes Bildungsserver: Naturstoffe
Das steht nicht in der Quelle, hab ich aber eben noch woanders gefunden: Eibenmarmelade = "Fugu der Konfitüren"
Dafür werden die Scheinfrüchte der Eibe übrigens nicht entkernt, wie hier vorgeschlagen, sondern die Scheinfrüchte werden passiert.
Der Taxingehalt ist in den Samen am höchsten:
Taxine alkaloids - Wikipedia
Taxine können über die Haut aufgenommen werden:
Taxine alkaloids - Wikipedia
Den letzten Nachweis habe ich hier aufgenommen um zu verdeutlichen, dass man bei dem von Sigrid empfohlenen Entkernen der Eibenscheinfrüchte nicht nur das Leben seiner Pfleglinge, sondern u.U. auch die eigene Gesundheit riskiert.
Wer es lieber mit Büchern belegt haben will, kann im Strasburger ab S. 707 (34. Auflage) nachschauen. Strasburger - Lehrbuch der Botanik für Hochschulen, begr. von E. Strasburger, 34. Auflage, neubearb. von P. Sitte, Stuttgart-Jena-Lübeck-Ulm, G. Fischer - Verlag, 1998. Gibts mittlerweile auch neuere Auflagen unter dem Titel Strasburger - Lehrbuch der Pflanzenwissenschaften, da müsste man dann die entsprechende Seite aber selber suchen. Und im Quellenverzeichnis von
Taxine alkaloids - Wikipedia gibt es zu (fast) jedem Einzelaspekt auch einen Literaturhinweis für Freunde des gedruckten Wortes.
Zu dem Vorschlag, den Samenmantel der Eibe aufzukochen, gibts hier noch eine schöne Schilderung von jemandem, der es gemacht hat:
Eibenmarmelade? | Einkochen & Haltbarmachen Forum | Chefkoch.de
Bonne appetit, kann ich da nur sagen.
Zu Christiane: Wenn du bei einer potentiellen Futterpflanze auch nur die leisesten Zweifel hast, dann lass es sein, es gibt doch genügend Alternativen, da braucht man keinerlei Experimente einzugehen. Irgendwelche Hinweise, dass Früchte in südlichen Ländern getrocknet oder verkocht konsumiert werden, müssen nicht zwangsläufig bedeuten, dass auch bei uns der Genuss unbedenklich ist. Möglicherweise werden dort ganz andere, auf Genussfähigkeit selektionierte Sorten kultiviert, möglichweise ist unter den dortigen klimatischen Bedingungen auch der Reifungsprozess ein ganz anderer als bei uns usw. Aus den Früchten des Schwarzen Nachtschattens (
Solanum nigrum) wird z.B. in einigen Teilen der Welt offenbar auch Marmelade gekocht, in anderen werden wohl sogar die Blätter als Gemüse gegessen, bei uns dagegen hat die Pflanze im Volksmund den Namen "Hühnertod" und ist wegen ihrer Giftigkeit selbst als Bestandteil von Kosmetika verboten. Daran sieht man, das Thema Giftpflanzen ist nicht so simpel, wie manche einem das glauben machen wollen, deshalb findet man auch häufig zu ein und derselben Pflanze völlig unterschiedliche Angaben. Genau deshalb ist die Quelle einer Information hier so wichtig. Heidrun hat das hier perfekt vorgemacht, Quellenangabe + Zitat + eigene Erfahrungen, auf so eine Info würde ich mich verlassen, besser geht es nicht. Falls 2-3 Leute hier im Forum positive Erfahrungen mit dem Verfüttern von Kirschlorbeerfrüchten an Graupapageien haben sollten, ok, dann kann man ja die genauen Begleitumstände erfragen und sich überlegen, ob man es auch probieren möchte. Aber ansonsten würde ich einfach kein Risiko eingehen.
Viele Grüße