Unbestimmter Seetaucher, Möwe und Greifvogel

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VJL

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Hallo,

heute endet mein Urlaub. In den vergangenen zwei Wochen war ich fast täglich wandern und habe dabei viele, für mich auch neue Vogelarten gesehen. In den meisten Fällen konnte ich sie gut identifizieren. In drei Fällen tue ich mir aber schwer. Darf ich Euch nochmals um Eure Hilfe bitten?

Der erste Fall betrifft zwei Seetaucher, die ich am 3. Januar am Starnberger See gesehen habe. Die ersten beiden Fotos habe ich westlich von Seeshaupt aufgenommen. Ich meine es handelt sich um einen Prachttaucher. Die nächsten beiden Aufnahmen sind bei Bernried entstanden. Auch das würde ich für einen Prachttaucher halten. Ich weiß aber nicht wirklich, auf was ich genau achten muss. Vielleicht gibt es hier ja jemanden, der mehr Erfahrung mit Seetauchern hat.

Der zweite Fall betrifft zwei Möwen, aufgenommen letzte Woche an einer Staufstufe am Lech. Auf der fünften und siebten Aufnahme sind für den Größenvergleich auch zwei Krähen zu sehen. Das sechste bis achte Bild zeigen zwei Jungmöwen. Aufgrund der Kopffärbung gehe ich davon aus, dass es sich um zwei verschiedene Arten handelt. Die adulte Möwe dürfte auf dem fünften Bild dürfte eine Mittelmeermöwe sein. Neben Mittelmeermöwen wurden an dieser Stelle in den letzten Wochen auch (seltener) Herings- und Steppenmöwen gesichtet.

Die letzten beiden Fotos schließlich zeigen einen Greifvogel im Englischen Garten in München, der kurz zuvor von mindestens acht Rabenkrähen angegangen worden war. Die Flugaufnahme ist leider sehr unscharf, lässt aber ein schwarze Färbung am Flügelrand erkennen. Ich halte den Vogel daher für einen Mäusebussard, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

Vielen herzlichen Dank schon einmal!
 

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Ich gehe bei allem mit dir mit (Prachttaucher, Mittelmeermöwe, Mäusebussard). Beim Taucher orientiere ich mich an Schnabelbreite und Flankenzeichnung.

Zu den jungen Möwen: 8F1A5410.jpg ist eine Mittelmeermöwe 1. Winter, die andere junge Möwe ist im 2. Winter und wahrscheinlich auch Mittelmeer, wobei ich Silber nicht völlig ausschließen kann (heller Kopf macht sie unwahrscheinlich). Der Altvogel ist unstrittig :)
 
@harpyja: Herzlichen Dank für die erneute Hilfe! Die ist wirklich sehr wertvoll für mich. Ich finde es schwierig, einen Vogel, den man nicht wirklich kennt, nur anhand der Bestimmungsliteratur zu bestimmen. Mir fehlt da das Gefühl für das Tier. Zumindest geht es mir sol

Danke auch für die Hinweise auf die Erkennungsmerkmale des Prachttauchers. Ich hatte vor allem auf den Hals geschaut. Der Vogel ist sehr ufernah geschwommen und man konnte ihn gut ohne jegliches optische Hilfsmittel beobachten. Ich habe ihm lange zu gesehen. Was für ein faszinierendes Tier!

Dass mehrjährige Möwen verschiedene Kleider haben, war mit theoretisch klar. In diesem Moment habe ich daran aber gar nicht gedacht. Für das Wochenende habe ich mir vorgenommen, mich einmal intensiv mit den verschiedenen Stadien der Mittelmeermöwe zu beschäftigen. Sie ist hier die häufigste.

Danke auch für die Bestätigung des Mäusebussards. Ich hätte ihn mitten in der Stadt irgendwie nicht erwartet.
 
die andere junge Möwe ist im 2. Winter und wahrscheinlich auch Mittelmeer, wobei ich Silber nicht völlig ausschließen kann (heller Kopf macht sie unwahrscheinlich).
Ich würde die Silbermöwe ausschließen, schon allein aufgrund des Aufnahmeortes. Silbermöwen so weit im Binnenland sind zwar nicht generell auszuschließen, wären aber sehr ungewöhnlich. Wenn alle anderen Mittelmeermöwen sind, dann sollte das auch eine sein.

Ich hab in Süddeutschland noch nie eine Silbermöwe gesehen, was natürlich nicht heißt, dass nicht doch mal die eine oder andere vorbei kommt.

VG
Pere ;)
 
Ich hab in Süddeutschland noch nie eine Silbermöwe gesehen, was natürlich nicht heißt, dass nicht doch mal die eine oder andere vorbei kommt.
Tja, ich von der Küste kam nach Süddeutschland und war enttäuscht, dass die paar Möwen, die ich gesehen habe, NUR Silbermöwen waren :p Sogar die einzige Möwe in Österreich am Hallstätter See, die ich beobachtet habe.

Ich geh mit dir mit, das hier wird auch eine Mittelmeer sein. Bei uns haben die Silber alle noch schön dunkle Köpfe.

Was aber diese Wahrscheinlichkeits-Sache angeht: Mit der Einstellung wird man niemals Seltenheiten entdecken und erkennen, wurde ich im Herbst belehrt. Komischer Zilpzalp, naja, wird nur ein Zilpzalp sein - nein, es war am Ende ein tristis. Oh, seltsame Trauerente - lieber noch fünfmal hingeschaut, Pazifiktrauerente usw. Wenn man sehr aufmerksam ist, begegenet das einem doch häufiger als man denkt.
 
Was aber diese Wahrscheinlichkeits-Sache angeht: Mit der Einstellung wird man niemals Seltenheiten entdecken und erkennen, wurde ich im Herbst belehrt. Komischer Zilpzalp, naja, wird nur ein Zilpzalp sein - nein, es war am Ende ein tristis. Oh, seltsame Trauerente - lieber noch fünfmal hingeschaut, Pazifiktrauerente usw. Wenn man sehr aufmerksam ist, begegenet das einem doch häufiger als man denkt.
Da bin ich anderer Meinung: Wenn ich einen Vogel nicht ad hoc bestimmen kann, dann gilt die Regelvermutung, dass es sich um die naheliegendste Art handelt. Das bedeutet natürlich nicht, dass man nicht genauer hinschauen darf. Aber wenn man keine Merkmale findet, die gegen die Regelvermutung sprechen, ist dieser der Vorzug zu geben.

Bei der Variante "ich such nach Merkmalen für eine andere Art" wird man immer fündig werden. Und dann wird man bei jedem zweiten Bussard (unberechtigterweise!) den Raufußbussard im Hinterkopf haben und mehr am Zweifeln und Hoffen als am Bestimmen sein. Wie viele der nicht per Foto oder vor allem Gesang eindeutig belegten Taigazilpzalpe, Pazifiktrauerenten oder sonst was in Wirklichkeit doch die "heimische" Art sind, weiß ich nicht. Denn wenn ich mir einen Taigazilpzalp wünsche, dann sehe ich auch im Feld (wenn man ganz genau hin schaut :zwinker:) den etwas längeren Überaugenstreif ...

VG
Pere ;)
 
Wenn ich einen Vogel nicht ad hoc bestimmen kann, dann gilt die Regelvermutung, dass es sich um die naheliegendste Art handelt.
Das selbstverständlich! Nur, wenn Zweifel kommen, sollte man die auch wirklich prüfen und nicht genau mit diesem "fantasiere dir doch keine Seltenheit daher" abtun. Gerade im Herbst an den Küsten findet man erst mit der Einstellung, aufmerksam auf Taigazilpzalpe zu achten, wirklich welche.
Unsichere Beobachtungen ohne Foto- oder Tonnachweis würde ich für mich nie zählen und auch nicht melden. Klar, da bin ich bei der "Regelvermutung" auch dabei :)

Aber gerade, wenn hier einige Leute regelmäßig bestimmen und Fotos posten und genau diese dann sagen "Diese Möwe kommt mir komisch vor", dann gehe ich immer von allem aus.

Am Wochenende erst mit Bekannten (alle versierte Ornithologen) gehabt: Einen schönen Mäusebussard sitzen gesehen, eine Weile beobachtet. Flog auf, setze sich wieder... Da wurde erst sichtbar, was für ein riesen Ding das war, dazu so kontrastreich - aha, ein Raufuß! Den nächsten Jagdflug abgewartet, und am Ende konnten wir ihn bzw. sie als ein unzweifelhaftes, wunderschönes adultes Weibchen ansprechen.
 
Da sind wir uns absolut einig, harpyja. :gimmefive Wenn Zweifel kommen, dann muss man genauer hinschauen! Nur wenn man loszieht mit dem Gedanken, heute was Seltenes zu finden, dann wird man in jedem zweiten Vogel vermeintliche Abweichungen von der Normalerscheinung sehen.

Beim Raufußbussard ist es m. E. nochmal was anderes als beim Taigazilpzalp. Der Raufußbussard ist eine gut, leicht und unzweifelhaft vom Mäusebussard zu unterscheidende Art (man muss nur nah genug dran sein, um die relevanten Merkmale beurteilen zu können). Aber wenn es um Unterarten bzw. "Neu-Arten" geht, die äußerlich nahezu nicht von der heimischen Form unterschieden werden können, dann bin ich da kritischer.

Vielleicht muss man auch zwischen Laien und Experten unterscheiden. Wenn ein Laie eine vermeintliche Seltenheit entdeckt, dann ist das natürlich mit besonderer Vorsicht zu genießen.

VG
Pere ;)
 
Thema: Unbestimmter Seetaucher, Möwe und Greifvogel

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