Schwarze Schafe gibt es überall...
... leider.
Auch wenn ich noch ziemlich neu hier bin und jetzt auch erstmal fast ein Jahr "vogelfrei" war (mein Partner ist da mit samt Welli/Nymphie-
Voliere ausgezogen), so habe ich doch seit über 20 Jahren immer Wellis und dann später auch Nymphen gehalten.
Gibt eigentlich nichts, was ich da im Laufe der Jahre noch nicht gesehen hätte - egal, ob Züchter oder Zoohandlung, egal, ob Welli oder Nymphie.
Alte Tiere als Junge zu verkaufen und oft auch Kranke als Gesunde ist an der Tagesordnung.
Ich habe Zuchtbetriebe gesehen, wo man vor Dreck die Vögel fast nicht mehr erkennen konnte und ich gedacht habe, ich bekäme akute Atemnot vor...
Wellensittiche!!!!, denen die Federn gestutzt waren, um sie als handzahm zu verkaufen - das hatte auch unser vogelkundige TA bei Wellis noch nicht erlebt...
Züchter, die sicherlich ihr "Hobbie" über alles liebten, aber einfach leider wirklich zu alt geworden waren, um die Tiere noch ausreichend und vernünftig zu versorgen und man wohl nicht nur das Gefühl hatte, sie vermehrten sich planlos...
In Zoohandlung dagegen sieht es rein optisch doch meistens sehr sauber aus und ich denke, das alleine verlockt schon so manchen zum Kauf - ist aber auch nicht alles Gold, was glänzt!!!
Im Laufe der Jahre hat sich so die ein oder andere Beziehung zu einem Züchter entwickelt und ich fahre auch heute noch gerne weitere Wege und weiß, was ich mir da einhandele.
Aber auch zu einer kleineren, ortsansässigen Tierhandlung haben sich im Laufe der Zeit vertrauensvolle Kontakte entwickelt und ich weiß, dass die Tiere, die daher kommen mit größter Wahrscheinlichkeit immer topp in Ordnung sind und kann bedenkenlos Tiere von dort übernehmen - denn sie werden dort wirklich gut und fachmännisch versorgt. Man steht dort immer mit wirklich fundiertem Rat zur Seite und hat mir - wenn auch im Nachhinein den Züchter genannt und mir ermöglicht, ihn bei "Anlieferung" kennen zu lernen und ich konnte ihn dann auch selbst aufsuchen und mich von seiner "Zucht" überzeugen. Liegt aber sicherlich auch daran, dass ich in dem Geschäft schon sehr lange Stammkundin bin, eigentlich unseren gesamten Futterbedarf (und der ist/war schon immer recht ordentlich) decke und auch schon mal das ein oder andere Tier, was dort schon etwas älter geworden ist und aus diesem Grunde aus dem Verkauf herausgenommen werden soll, übernommen habe.
Positive und negative Erfahrungen habe ich also mit beiden Seiten schon erlebt.
Was mich aber immer wieder erschreckt - und das ist gerade in der Zoofachhandlung immer wieder zu beobachten, wie wenig sich der potentielle Käufer mit dem, was er da zu erwerben gedenkt, doch auskennt.
Möglicherweise bin ich in dieser Hinsicht ein Extrem-Typ, mag sein, aber bevor ich irgendeine "Lebendanschaffung" mache, habe ich mich vorher so gut es geht und sie viel es geht informiert.
Betreibt man das nicht so ganz akribisch wie ich, so denke ich doch, sollte man wenigstens die gängigsten einschlägigen Ratgeber - wie gut sie auch immer sein mögen - gelesen haben, sich vielleicht im Bekanntenkreis umgehört haben oder wie auch immer.
Dann wüsste man vielleicht auch, dass ein "normaler" Welli die Wellenzeichnung von Nase über Kopf nur dann hat, wenn er wirklich noch sehr jung ist; das ein Welli mit ausgeprägter dunkelblauer Nasenhaut nur ein Männchen sein kann etc. (spreche hier nicht von Besonderheiten, sondern einfach erkennbaren Merkmalen) und - vor allem: Man wüsste wenigstens etwas über die Grundbedürfnisse der Vögis.
Ich denke, auch wir "Käufer" müssen uns hier das ein oder andere Mal ganz gehörig an die Nase packen. Geht um Lebewesen und ich finde, es reicht halt nicht, nur etwas "ach, wie ist das/der/die süss" zu finden und mitzunehmen...