Die Tiere haben sich im Laufe der Evolution an ihre möglichen Nahrungspflanzen angepasst. Mit anderen Worten, jene die giftige Sachen aufgenommen haben sind verschwunden, übrig blieben jene, die (genetisch, sprich instinktiv) in der Lage waren die Giftigen als solche zu erkennen und zu meiden.
Nun könnte ich mir daher durchaus vorstellen, dass die Wellensittiche die giftigen Pflanzen die in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet vorkommen nicht anrühren. Bei uns kommen sie aber immer wieder mit ihnen, aus evolutionärer Sicht, unbekannten Pflanzen in kontakt. Dann geschieht das selbe, dass auch bei der Besiedelung eines neuen Lebensraumes geschehen würde: Sind die aufgenommen Substanzen nur schwach giftig oder werden sie in nicht letalen (tödlichen) Mengen aufgenommen wird dem Vogel erst mal schlecht. Passiert das relativ schnell, do kann das Tier sein Befinden mit der aufgenommen Nahrung in Verbindung setzen, und es lernt dadurch, diese Pflanzen zu meiden. Ist die aufgenommene Dosis letal, dann stirbt das Tier.
Ich hab das ganze jetzt etwas vereinfacht, aber hoffentlich verständlich dargestellt.
Natürlich spielen auch ander Dinge eine Rolle. Zum Beispiel schmecken viele Giftstoffe schlecht, wodurch die Aufnahme einer letalen Dosis oft verhindert wird, das Tier lernt dann wieder daraus usw...
lg, Othmar
PS: übrigens hätte es für ein Tier keinen Sinn den "Feind" sofort mit dem Gift zu töten. Wird einmal gekostet und wird einem dann übel, wird das Kosten dieses Tieres in Zukunft unterlassen und die "Beute" hat dann ihre Ruhe. Würde das Gift tötlich sein, dann gebe es keinen Lernerfolg beim Predator....
..viele Frösche z.B. schützen sich so, meist ist sowas auch verbunden mit Warnfarben. So nach dem Motto: Friss mich nicht, ich schmecke schrecklich