Kokkeninfektion bei Nymphis

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Nymphis

Guest
Hallo!

Ich wüßte gern ob jemand von euch schonmal Nymphis mit einer Kokkeninfektion hatte. Wir dachten erst meine beiden hätten was mit den Atemwegen. Sie haben gegähnt und meine Henne hielt sich mit dem Schnabel immer mal wieder am Käfiggitter fest. Letzten Freitag hatte mein Hahn nur Durchfall und die Henne hat gegähnt. Die Vertretung meines TA`s hat der Henne nur ein Antibiotikum gespritzt und noch eins zum einrühren in Wasser mitgegeben. Da jetzt der Hahn zusätzlich zum Durchfall auch noch anfing, war ich gestern wieder da. Der TA (war Gott sei Dank wieder zurück) meinte sofort man müsse eine Kotuntersuchung machen und zusätzlich eine Spiegelung. Die beiden mußten also bis heute morgen da bleiben, weil diese Untersuchung abends wohl zu gefährlich wäre. Der TA hat dann heute angerufen und gesagt, sie hätten eine Kokkeninfektion und wohl Bauchschmerzen und Blähungen, daher würden sie gähnen.

Kann mir jemand Tipps geben oder mir sagen, wie sich die beiden die Kokken geholt haben können? Oder kann mir jemand was genaues zu Kokkeninfektionen bei Nymphensittichen sagen?

Und ich finde es ja wirklich sehr merkwürdig, dass die Vertretung nur mal eben ein Antibiotikum gespritzt hat..

Gruß
Nymphis
 
Liebe(r) Nymphis,
Die Symptome sind unspezifisch. Und Kokken gibt es viele. Es ist einfach nur eine Sammelbezeichnung für alle kugelförmigen Bakterien. Es gibt Streptokokken, Staphylokokken, Enterokokken und andere mehr und von allen noch unzählige Stämme. Manche sind Teil der natürlichen, autochtonen Darm- oder Hautflora, manche sind hoch pathogen.
Frag mal bitte nach, was für Kokken genau und welcher Stamm.
Liebe Grüße,
Thomas
 
deine Frage

Hallo,

hat denn der Tierarzt dazu nichts gesagt? :?



nymphische Grüße, Frank :? :0-
 
Hallo ihr beiden!

Also, ich habe Neuigkeiten. Und zwar hat sich meine Mutter am Telefon verhört. Es sind keine Kokken sondern Kokzidien. Und soviel ich weiß, sind das Darmparasiten, die auch selten beim Menschen vorkommen, aber eher in südlichen Regionen verbreitet sind. Sie verursachen halt Durchfall und Verdauungsprobleme. Beim Menschen hat die Kokzidiose einen milden Verlauf aber ich denke mal, dass der bei so kleinen Lebewesen schlimmer ist.

Der Tierarzt meinte sie stammen vielleicht von Motten. Da ich aber immer sehr aufpasse und jedes Futter, in dem ich auch nur einen Anschein von Mehlmotten sehe wegwerfe, kann ich mir das nicht vorstellen.
Kann das denn vielleicht so aus dem Futter stammen? Ich kenne mich zwar mit Bakterien, Viren und Parasiten aus, aber nur beim Menschen und Kokzidien habe ich auch nur im Pschyrembel gefunden, gehört hab ich davon noch nie was.
Zur Behandlung habe ich jetzt nur Bene-bac bekommen fürs Futter und Chloramphenicol-N fürs Wasser. Aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass die Vögel das bei jeder Blessur bekommen. Zumindest habe ich bisher noch nie etwas anderes bekommen. Auf dem Chloramphenicol steht zwar, dass es bei Infektionen des Verdauungstraktes zur Behandlung geeignet ist, aber ob die Kokzidien darauf wirklich ansprechen???
Gibt es denn vielleicht noch andere Behandlungsmöglichkeiten?

Gruß

Nymphis :0-
 
Ich hätte da was für Dich.
Aus Faulheit hier der Link, ich muß das dann nicht noch mal schreiben:
http://www.vogelforen.de/showpost.php?p=648339&postcount=3
Das mit dem Chloramphenicol finde ich auch nicht so gut, das ist ein ziemliches Hammermedikament. Hat auch etliche Nebenwirkungen.
Eventuell kannst Du Dir den Link ja ausdrucken und dem Tierarzt zeigen. Dann lernt der auch was dazu.
 
Danke für den Link Alfred. Jetzt bin ich schon etwas schlauer geworden! Hoffentlich überstehen meine beiden das..

Gruß
Sonja :traurig:
 
Hallo Nymphis,

Kokzidien sind normalerweise sehr widerstandsfähige Parasiten, die locker mehrere Monate infektiös bleiben können. Das Futter könnte schon die Infektionsquelle sein. Vor allem in schlecht gelagertem Futter befinden sich oft Kotreste von Spatzen, die die Vorratslager heimsuchen. Ich würde Dir mal zu einem Futterwechsel raten. Wenn Du eine Außenvoliere hast, musst Du verhindern, dass Wildvögel in die Voliere hineinkoten können.
Außerdem solltest Du auf peinlichste Hygiene achten. Kokzidien benötigen 1-2 Tage, bis sie nach der Ausscheidung richtig infektiös werden. Das bedeutet, wenn Du täglich alle Kotpartikel entfernst, unterbrichst Du irgendwann den Infektionszyklus - mit guter Hygiene bekommt man die Kokzidiose schon fast alleine in Griff...
Was hat denn der TA zum Chloramphenicol gesagt? Ist im Vogelsektor ja eigentlich ein gutes Medikament, aber soweit ich weiß, ist es gegen Kokzidien gar nicht wirksam...!

MfG,
Steffi
 
Hallo Steffi!

Danke für deine Antwort.
Das Thema Hygiene bei einer Kokzidiose hab ich auch schon aufgegriffen.
Ich hab mich auch sofort durch alle medizinischen Bücher gelesen die ich habe und bis vorhin erstmal total gründlich den Käfig und alles Zubehör mit heißem Wasser abgewaschen und jede noch so kleinste Kotspur entfernt. Das Prozedere werde ich jetzt jeden Tag durchführen, damit die Oozysten auch wirklich nicht mehr zu einer wiederholten Ansteckungsquelle werden. Die große Zimmervoliere meiner Lieblinge wird erstmal außer Reichweite gebracht, damit ich sie komplett und sorgfältig reinigen kann. Solange muss der andere Käfig herhalten.
Neues Futter habe ich auch heute besorgt, sicher ist sicher.
Also das Chloramphenicol habe ich für meinen verstorbenen Hahn auch schon bekommen als er Durchfall hatte. Hat aber überhaupt nix gebracht. Nach drei oder vier Tagen Durchfall (davon ca. 1 1/2 Tage Behandlung mit Chloramphenicol) ist er mir in den Händen weggestorben. Ich habe erst vermutet, dass er vielleicht das gleiche hatte und meinen anderen Hahn angesteckt hat. Aber nach dessen Tod habe ich den Käfig auch vollkommen gereinigt und desinfiziert. Das ist jetzt Monate her. Oder meine neue Henne hatte vielleicht schon Kokzidien als ich sie bekam.. Habe wirklich total keine Ahnung! Jedenfalls meinte der Tierarzt, dass er, falls Chloramphenicol nichts bewirkt, ein anderes Medikament bestellen kann. Dienstag soll ich wieder zu ihm in die Praxis kommen. Aber ich denke ich werde da schon morgen hingehen und ihn schonmal das Mittel besorgen lassen. Denn bisher hat das Chloramphenicol wirklich noch keinem meiner Vögel geholfen. :(

Vielen Dank nochmal für deine Tipps, ich hoffe wirklich, dass meine beiden alten Knacker das überstehen, sie sind ja auch schon über 12 Jahre alt. Aber jedenfalls hat mein Hahn vorhin auch keinen Durchfall mehr gehabt :)

Gruß
Sonja
 
Hallo Nymphis,

zufällig habe ich ein dickes Heft, mit den ganzen Produkten der Chevita GmbH für Tauben, mit Behandlungsplan, Beschreibung der Krankheiten usw.

Das Chloramphenicol-N geben die Taubenzüchter bei Salmonellose, wenn dann das Antibogramm vorliegt, ist manchmal ein Wechsel auf z.B. Ampicillin-T erforderlich.

Ich habe mir mal die Beschreibung des Chloramphenicol-N durchgelesen, dass Zeug soll ja wahnnsinig bitter schmecken, etwas Traubenzucker soll helfen, den Geschmack zuverbessern. Bei eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion, soll man es nicht anwenden. Nebenwirkung z.B. Erbrechen, Tauben dürfen es während der Mauser nicht nehmen.

An Anwendungsgebieten steht da so viel, ist mir zulang, das abschreiben zuwollen, aber es steht nichts dabei, dass das Mittel gegen Kokzidien oder andere Parasiten auch wirken soll.

Gegen Kokzidien geben die Taubenzüchter z.B. Cevi-Kok, enthält Amporlium, ist zusätzlich mit Vitamin A und K, dass Mittel darf während der Behandlung mit Vitamin B unterstützt werden. Nicht bei allen Mittel gegen Kokzidiose, darf man gleichzeitig Vitamin B geben, oft erst nachher.

An Medikamenten gegen Kokzidien gibts einiges, z.B. Baycox oder Appertex, nur welches das beste Medikament ist, da habe ich keine Ahnung.

Nur das man Chloramphenicol-N gegen Kokzidien gibt, verstehe ich nicht so ganz.
 
Hallo,
Chloramphenicol bei Kokzidien ist totaler Unfug. Außer u.U. lecker Nebenwirkungen wie Übelkeit mit Erbrechen, Anämie, Knochenmarksdepression und lebertoxischen Wirkungen bringt das nichts ein.
Dringend den TA wechseln, der offenbar nur hilflos herumprobiert.
Liebe Grüße,
Thomas
 
stimme Thomas B voll zu : Chloramphenicol ist bei kokkis Mist !!!! , wurde in der Humanmedizin - glaube ich - sogar aus dem Handel genommen -man behandelt Kokkis nur mit Sulfonamiden z.B. Retardon oder Baycox etc...: Unbedingt die Dauer der Behandlung beachten. Kokkis hat fast jedesLebewesen , sie werden nur pathogen ( krankhaft ) bei Belastung, Stress, starker Mauser etc... und können sich - leider - lange verkapselt irgendwo
verstecken und bei erneuten Stress wieder ausbrechen - ein gesundes Abwehrsystem hält sie in Schach - gib mal längere Zeit 1 -5 Tropfen Amynin zusätzlich ins Trinkwasser ( auf 10ml -50 ml ) . Zyklus der Kokkibehandlung : 5 Tage + 5 Tage Pause + 5 Tage + event. nochmal 5 Tage Pause und 5 Tage Behandlung Viel Erfolg Rasti :0-
 
Nochmals hallo Nymphi,

muss Rasti in einigen Punkten widersprechen bzw. ergänzen:

Chloramphenicol-haltige Humanarzneimittel gibt es immer noch. Sie werden allerdings nur noch lokal angewandt (Augensalben...).

Sulfonamide sind eine Möglichkeit, Kokzidien zu behandeln. Allerdings haben sie durch die häufige Anwendung schon sehr oft Resistenzen - kann ich aus eigener Erfahrung berichten. Auch mehrmalige Behandlungsintervalle hatten bei einigen meiner Vögel keinen Erfolg. Kokzidiostatika (z.B. Toltrazuril, Clazuril, Amprolium) sind oft besser wirksam. Sie müssen allerdings genau dosiert und meist nach 4 Wochen nochmals gegeben werden.

Ich würde an Deiner Stelle mal den TA darauf ansprechen...

MfG,
Steffi
 
Hallo!

Ich hab schon befürchtet das das Schwachsinn ist mit dem Chloramphenicol.. Bisher hab ich zwar Gott sei Dank noch keine Nebenwirkungen festgestellt aber drauf hoffen, dass sie nicht auftreten, werde ich garantiert nicht!!
Ich werde morgen erstmal wie Steffi das meint zu meinem Tierarzt fahren und ihn fragen, was er da noch für ein Mittel bestellen kann, das hatte er ja angeboten. Wenn das eins der Mittel ist, die ihr alle mir genannt habt, werde ich dann das nehmen. Und falls nicht, vor allem falls er mir nicht versichern kann das das ein spezielles Mittel ist gegen Kokzidien, dann muss ich wohl wirklich den TA wechseln, wie Thomas das meint. Ich find nur es ist sehr schwierig jemanden in der Nähe zu finden, der sich wirklich mit Vögeln auskennt.

Weiß denn jemand von euch, ob man beim Futter irgendwas beachten muss?
Rotlicht mache ich zwischendurch auch immer wieder an, soll ja auch so immer ganz angenehm für die Tierchen sein. Und der Käfig wird jetzt jeden Tag komplett gesäubert, um eine Neuinfektion zu verhindern.

Ihr habt mir wirklich schon sehr weiter geholfen, bin auch für weitere Tipps sehr dankbar!!!

Gruß
Sonja
 
Hallo Sonja,

da der Darm durch die Kokzidien oft vorgeschädigt ist, musst Du beim Futter vor allem darauf achten, dass es leicht verdaulich ist. Also wenig Fett (Sonnenblumenkerne, Kardi, Hanf usw.), wenig, aber hochwertiges Eiweiß und viele Kohlenhydrate. Falls Du an halbreife Hirse rankommst, wäre diese ein ideales Diätfutter. Eventuell auch gekochten Reis anbieten, falls Deine Racker so was mögen.
Und eine zusätzliche Vitamin-, Mineralstoff- und Spurenelementquelle würde auch nicht schaden, da Deine Vögel durch den Durchfall und die Antibiose vieles davon verlieren bzw. die Darmbakterien Vitamine nicht mehr selbst in genügender Menge herstellen können. Von den üblichen Präparaten käme da z.B. AviConcept in Frage, da es sich durch den hohen Eiweißgehalt auch als Aufbaupräparat eignet.

MfG,
Steffi
 
Hallo Steffi!

Die Sonnenblumenkerne lassen sie schon selbst liegen, deshalb mische ich ihnen jetzt noch mehr kleine Körner unter.
Was hat denn alles viel Eiweiß und Kohlenhydrate? Und welche ist denn die halbreife Hirse? Nach Hirse sind die nämlich zur Zeit total verrückt!
Und was kannst du mir als Vitamin-, Mineralstoff- und Spurenelemtquellen empfehlen? Ich hab wirklich keine Ahnung was man da am besten gibt.

Gruß
Sonja
 
Nochmals hallo,

Nymphis schrieb:
Was hat denn alles viel Eiweiß und Kohlenhydrate?

Kohlenhydrate sind v.a. in den Hirsen, in Reis, im Glanz und im heimischen Getreide enthalten. Wenn Du diese Sorten "bunt" mischst, dann musst Du Dir über den Eiweißgehalt eigentlich keine Sorgen machen, da sich die verschiedenen Aminosäuremuster der Körner gegenseitig ergänzen.

Nymphis schrieb:
Und was kannst du mir als Vitamin-, Mineralstoff- und Spurenelemtquellen empfehlen?

Hab ich ja eigentlich schon: AviConcept, da es auch als Aufbaupräparat geeignet ist... Als reine V-,M- u. S-Quelle gibt es noch einige andere empfehlenswerte Präparate, z.B. Korvimin ZVT oder Nekton S. Ersteres bekommst Du wie AviConcept nur beim Tierarzt, letzteres gibt es in jedem guten Futtermittelhandel.

Nymphis schrieb:
Und welche ist denn die halbreife Hirse? Nach Hirse sind die nämlich zur Zeit total verrückt!

Halbreife Hirse ist noch in der Rispe/Ähre und wird, wie der Name schon sagt, halbreif verfüttert. Das hat den Vorteil, dass noch mehr Vitamine und Enzyme enthalten sind und das Futter durch den höheren Wassergehalt leichter verdaulich ist. Quellen für halbreife Hirse gibt es hier in Deutschland leider sehr wenige. Da die Felder schon fast abgeerntet sind, weiß ich nicht, ob Du noch welche bekommen kannst. Such mal im Forum oder bei Google unter den Schlagworten: "Hirsezentrum" (Herr Reuther in Pleidelsheim) und "Vogelfutter zum Selbsternten" (Familie Heubeck in Ansbach) nach. Eventuell kannst Du bei einem von ihnen noch was bekommen...

MfG,
Steffi
 
Hallo Sonja :0-


Falls Du hier keine halbreife Kolbenhirse mehr bekommst mache doch Keimfutter oder Kochfutter oder koche ganz einfach die Körnermischung 10 Minuten (mögen meine sehr gerne).
Es ist auch möglich Kolbenhirse zu keimen, damit wäre sie auch fast so wie halb reif. Mir ist es allerdings nicht so richtig geklückt. Darum habe ich es bei "normalen" Keimfutter belassen.
 
Mir ist gerade noch was eingefallen "Foniopaddy" (sind Grassamen) sollen gegen Kokzidose helfen. Wenn Du googlest bekommst Du Infos dazu. Meine Bande hat diese Samen sehr gerne gefuttert.
 
Hallo zusammen,

Foniopaddy ist leider erfahrungsgemäß ins Reich der sog. Wundermittel einzuordnen. Es handelt sich wie schon gesagt um eine "normale" Grassaat, die bei einem "echten" Kokzidienbefall sicherlich nicht hilft. Vielleicht vorbeugend, aber da mag es noch andere Sämereien geben, die die gleiche Wirkung haben. Foniopaddy ist meiner Meinung nach lediglich Geldmacherei.

Viele Grüße
Moni
 
Thema: Kokkeninfektion bei Nymphis

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