Hallo Diane,
Geduld heißt bei einem Welli nicht, dass man nach knapp über einem Monat schon aufgibt.
Wie Du vielleicht schon mitbekommen hast, hab ich ja ein paar mehr Wellis und die ersten Drei, mit von denen aus wir unsere Truppe durch Zukauf und Abgabewellis aufgebaut haben, haben wir jetzt seit etwas über einem Jahr (August/September 2005) und seit etwa einer Woche hab ich es geschafft, dass unsere scheuste, Phoebe, - sie ist Eine von den ersten Dreien - endlich auch für
Kolbenhirse ankommt. Sie setzt sich zwar noch immer nicht auf die Hand, sondern direkt auf den Hirsekolben, aber immerhin sie kommt schon um einiges näher an mich heran, als das ganze letzte Jahr.
Wellis sind zwar sehr neugierig, aber sie haben trotzdem vor sehr vielem erst einmal einen wahnsinns Respekt und halten deshalb Abstand.
Bei meinen hab ich mit beim Clickern mit der Schälchenmethode angefangen und erst nach ca. 1 Woche konnte ich direkt an der Voli stehen bleiben, wenn ich was ins Schälchen geworfen habe und mein Mutigster, Joey, hat dann seinen Hirseknubbel aus dem Schälchen gefuttert. Bis er mir die Hirse - durch die Gitterstäbe hindurch - aus der Hand gefuttert hat, hat es noch einmal ein paar Trainingseinheiten gebraucht. Dann erst bin ich langsam dazu übergegangen, mit ihm am offenen Türchen zu klickern und dann kamen erst nach ein paar weiteren Tagen die Anderen auch neugierig an. Während Joey, eifrig mitclickerte, dann auch Monica und Rachel vorsichtig dazu stießen, hielt Phoebe sich immer vornehm im Hintergrund.
Auch Wellis haben ihren eigenen Charakter und bei manchen muß man sehr sehr behutsam vorgehen, bis sie einigermaßen zahm werden.
Je nach Charakter geht es schneller oder dauert länger und manche werden nie richtig zahm - selbst in Einzelhaltung werden diese Wellis nicht zahm, weil es einfach nicht ihrem Charakter entspricht.
Wg. dem nur auf der Lampe sitzen, das kann mit daher rühren, weil sie sich noch nicht so wirklich heimisch fühlen und das einfach der höchste Platz im Raum ist und sie dort einfach ihre Ruhe haben und sie genießen.
Niemand, der versucht sie zu zähmen, niemand der sie auf dem Finger sitzen haben möchte, niemand der ihnen zu nahe kommt und wenn jemand in ihre Nähe kommen möchte, sehen sie das frühzeitig.
Ich habe es versucht mit Clicken, mit Geduld und alles was möglich ist.
Das kannst Du sagen, wenn Du ihnen etwas mehr zeit gegeben hast, aber nicht mal 2 Monate (Du hast in einem Deiner ersten Threads ja geschrieben, dass Du Dir die Welli gerade erst geholt hast) ist bei nem Welli wirklich ne kurze Zeit.
Zusätzlich mußt Du bedenken, dass Wellis keine Kuscheltiere sind, sie sind der Boss in der Mensch-Tier-Beziehung und nicht Du. Sie kommen, wenn sie es wollen und nicht, wenn Du es willst.
Oftmals ist es sogar so, dass sie sich dann ganz vorsichtig annähern, wenn Du den Alltag ganz normal wieder einkehren läßt und sie von sich aus die Geschwindigkeit bestimmen können, in der sie auf Dich zugehen.
Er war etwas benommen also ging ich ganz langsam hin und redete mit ihm und nahm ihm auf der Hand. Dabei biss er mir so fest in der Finger, das ich blutete. Was kann ich noch machen?
Aufpassen, dass Du wenn er Dich beißt, nicht fluchst oder schimpfst (empfinden die Kleinen nämlich seltsamerweise meistens als Lob und Bestärkung und machen es beim nächsten Mal wieder), ihnen mehr Freiheit gönnen und wenn Du sie zahm bekommen möchtest, mit viel viel viel mehr Geduld an die Sache rangehen.
Also nochmal ganz von vorne beginnen, was das Zähmen anbelangt. Also entweder mit dem Clickern von vorne anfangen, evtl. regelmäßig nachfragen, ob Du beim Clickern auch alles richtig machst (meistens liegen die Fehler wenn es nicht funktioniert nämlich nicht beim Vogel, sondern an unserem Trainig) oder Du versuchst Dich mit dem Zähmen so, wie Du es ohne Clickertraining versucht hast. Aber denke dran, Du brauchst ganz ganz viel Geduld und bitte bedränge Deine Wellis nicht, denn wenn Du sie bedrängst werden sie eher eine Abneigung Dir gegenüber entwickeln, als eine Zuneigung und Du machst ihr Vertrauen in Dich selbst kaputt.