Alter und neuer Vogel vertragen sich (noch?) nicht

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obelix

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Hallo! Ich hab mal wieder eine Frage. Bin zur Zeit etwas verzweifelt. Mir ist vor zwei Monaten ein Kanarienvogel zugeflogen und ich habe beschlossen, mich darum zu kümmern. Jetzt habe vor zwei Wochen eine Henne dazugekauft, weil man ja immer liest, man soll die Vögel nicht alleine halten. Eine Henne, weil ich nicht weiß, was unser Findling für einer ist. Und gelesen habe ich, dass Hahn und Henne oder Henne und Henne kein Problem zu sein scheint, nur Hahn und Hahn. Habe den Eindruck, dass die zwei sich von Tag zu Tag weniger vertragen. Die Neue plustert sich nur noch auf und zieht den Kürzeren. Ist das vielleicht normal am Anfang? Muss man da vielleicht einfach durch? Oder muss ich eingreifen? Ab wann? Soll ich die beiden trennen? Ich weiß einfach nicht, was gut und richtig ist. Der Findling singt auch nicht mehr, seit dem die Neue da ist. Vielleicht auch erstmal normal. Aber ab wann lässt es sich sagen, dass die beiden sich nicht aneinander gewöhnen werden? Ich wäre sehr sehr dankbar, wenn mir jemand weiterhelfen könnte. Vielen Dank schonmal und viele Grüße! Anke
 
Hallo Anke,

Kanarienvögel sind nicht so auf einen Partnervogel fixiert bzw. angewiesen wie z.B. Sittiche, von daher kannst Du ohnehin keine große Liebe zwischen den beiden erwarten. Hinzu kommt vermutlich, dass Du den neuen Vogel einfach zu dem alten dazugesetzt hast, wodurch der alte sein Revier bedroht fühlt. Eine langsame Zusammenführung wäre sicherlich besser gewesen. Kannst Du an dem neuen Vogel sonst noch irgendwelche Krankheitsanzeichen erkennen außer dass er sich aufplustert? Durchfall oder so?
 
Hi,

ich schätze fast, daß da mit dem Vergesellschaften etwas schief gelaufen ist. Das ging sicher zu schnell u. vielleicht hast Du ein paar Grundregeln nicht eingehalten. Ich fürchte, daß dein Hahn die Henne als Eindringling in sein Revier nicht duldet; außerdem kommen wahrscheinlich Futterneid u. Platzstreitigkeiten dazu.


- Zunächst solltest Du die beiden schnell trennen - jeder in einen eigenen Käfig; am besten räumlich voneinander getrennt.

- Hast Du übrignes bedacht, daß die Henne Krankheiten haben könnte, u. sie 14 Tage in Quarantäne gesetzt, bevor Du sie zusammengelassen hast?
Solltest Du unbedingt machen.


- Die Vögel getrennt beobachten, ob Krankheitsanzeichen auftreten (Häufiges Plustern, Niesen, Knack -oder Pfeiffgeräusche beim Atmen, vergößerte Nasenlöcher, kahle Stellen, Durchfall (kotverschmierte Beine,...) oder sonst etwas, was Dir seltsam vorkommt. Ein Besuch beim Tierarzt kann nicht schaden; am besten beim vogelkundigen mit Kotuntersuchung.

Es kann nicht schaden, die Vögel in der Trennungszeit etwas zu unterstützen, fiese Bakterein loszuwerden. Dazu kannst Du eine "Propoliskur" machen und 1 Tropfen Apelessig in das Trinknäpfchen geben, oder entsprechend mehr in die Tränke. Außerdem kannst Du mit handelsüblichen Vitaminpräparaten die Kanarien stärken - natürlich entsprechend der angegebenen Dosierung. Wenn Du das machen willst - ich berate Dich gern per PN, wenn Du magst. ;)

- Danach - wenn klar ist, daß beide gesund sind - kannst Du sie langsam zusammenführen; erst den Käfig der Henne in den Raum für ein paar Tage, daß sich beide sehen u. hören können.

- Dem Hahn währedn dessen kein Eifutter/ Grünfutter (Obst) anbieten - das steigert seinen Trieb u. er fällt eher die Henne an / wird aggressiver.

- Bietest Du Fleiflug an? Nach einiger Zeit könntest Du dann mal probieren, ob sie sich beim Freiflug begenen können, ob das klappt. Sie haben mehr Platz zum "sich aus dem Wege gehen, wenn Angst Auftritt" u. sidn auf "neutralem" Gebiet. Manchmal passiert es sogar, daß nach dem Freiflug beide in einen Käfig fliegen u. alles paletti ist... das ist naklar Glücksache.

- Ansonsten: Nach einiger Zeit beim Käfig sauber machen den Käfig des Hahnes komplett umdekorieren - das hebt sein altes Revier auf; dann versuchen die Henne reinzusetzen; oder: umgekehrt den Hahn in den Käfig der Henne setzen. Der Hahn dürfte dann schon kleinlauter sein.

- Im neuen gemeinsamen Heim sollte dann für die erste Zeit Nahrung im Überfluß sein - biete ruhig für jeden Vogel ein Näpfchen mit 2 TL (also doppelte Tagesration) Körner an, 1 Kolbenhirse u. 2 Eifutter - Näpfchen mit ein klitzewenig Grünzeug/ Obst (nicht zu viel, das macht den Hahn triebig!), Wasser kannste auch doppelt anbieten. Dadurch, daß jeder Vogel zu jeder Zeit an Nahrung kann, sinkt das Streitpotential.

- Im Gemeinschaftskäfig kannst Du schauen, ob Du es nicht so einrichten kannst, daß beide Vögel einen erhöhten, sicheren Stammplatz haben, meist ganz oben zur Wand hin - auf dem sie schlafen u. sich zurückziehen können. Wenn es nur einen gibt - wollen den auch beide haben... Man kann durch ein kleines Stückchen Tuch - oben außen angebracht mit einer Wäscheklammer - auch leicht einen attraktiven Schutzbereich einrichten.

Wenn Du so vorgehst - sollte es eigentlich klappen. ;)
Vielleicht haben die anderen ja auch noch ein paar Tipps.

Es sei denn :D - Du gehörst zu denen, die einen Hahn als Henne verkauft bekommen haben...! Und das ist in Zoohandlungen leider nicht so selten... oder Du hast Pech, und die Vögel sind Hahn u. Henne - verstehen sich/ mögen sich aber wirklich einfach überhaupt nicht. Selten, aber möglich.

:) Hoffe, Dir geholfen zu haben -


LG,

Lemmy
 
Hallo, bei uns ist dasselbe Problem, wobei wir die beiden schon länger haben und sie sich am Anfang viel besser verstanden haben als heute!? Unsere Voliere ist für 2 Tiere recht groß: ca 60 x60 x 140cm; nun überlege ich, eine 2. Henne dazu zu nehmen? Oder macht das alles nur schlimmer? ( Der Hahn ist bei uns übrigens später dazu gekommen und ist körperlich kleiner als die Henne - die beiden leben sich gegenseitig meidend nebeneinander her, streiten sich allerdings auch, wenn es frisches Grünfutter gibt, aber sie schmusen nie!?) Außerdem singt der Hahn fast gar nicht mehr, dafür schwätzt die Henne fast den ganzen Tag vor sich hin und manchmal singt sie sogar ein wenig!?? ( Aber sie ist weiblich, 100%) Wer weiß Rat? Ein dritter Vogel dazu??
 
Hallo

dein Käfig ist eine Turmvoliere, nehme ich an? Die Maße deuten darauf hin. Optimalerweise ist der Käfig für Kanarien länger als hoch. Eine Grundfläche von 60cmx60cm ist nicht so übermäßig groß, wie du meinst.

Was genau erhoffst du dir von einem weiteren Vogel? Ein dritter Vogel wäre meines Erachtens zu viel und würde nicht zu einer Entspannung beitragen. Wenn die Tiere sich nur mal ums Futter streiten und sonst friedlich sind, gibt es keinen Grund zur Klage. Kanarien schmusen nicht.

Aktuell beginnt für die Kanarien die winterliche Ruhezeit. Deine Vögel haben vielleicht schon gemausert oder sind gerade dabei. Dass der Hahn seinen Gesang teilweise oder ganz aufgibt, ist dabei vollkommen normal. Im nächsten Frühjahr wird weiter gesungen. Meine Henne sitzt jetzt auch öfter einfach ruhig herum und singt ein leises Liedchen (zu meiner Freude, denn es klingt sehr schön sanft).
 
Vielen Dank für deine Rückmeldung...Und: ja, der Hennengesang ist wunderschön und leise.
Kann es sein, dass die Mauser mehr oder weniger unbemerkt vonstatten geht? Ich habe nicht mehr Federn herumfliegen sehen als sonst auch. Hmm - und du meinst lieber einen eher breiten als hohen Käfig zu bieten? (ja, es ist sicher eine Turmvoliere)
- Du hast recht; die Vögel halten sich meist im oberen Bereich und unter dem Dach auf, wenn sie Ruhezeit haben...
 
Vielen Dank für deine Rückmeldung...Und: ja, der Hennengesang ist wunderschön und leise.
Kann es sein, dass die Mauser mehr oder weniger unbemerkt vonstatten geht? Ich habe nicht mehr Federn herumfliegen sehen als sonst auch. Hmm - und du meinst lieber einen eher breiten als hohen Käfig zu bieten? (ja, es ist sicher eine Turmvoliere)
- Du hast recht; die Vögel halten sich meist im oberen Bereich und unter dem Dach auf, wenn sie Ruhezeit haben...

Die Mauser ist nicht zu übersehen. Es sieht dann so aus, als sein ein kleines Federkissen geplatzt :D. Die Vögel wechseln das Klein- und das Großgefieder, es sind also eine ganze Menge Federn. Vielleicht sind deine Vögel noch nicht soweit. Die FAQ ist ziemlich umfangreich und bietet viele Informationen. Hier lohnt sich sicherlich ein Querlesen, auch wenn die Artikel noch nicht wieder alle Leserfreundlich formatiert sind. Auch hier gibts wichtige Infos.
 
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