Nils
Foren-Guru
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Hallo,
ich wollte mal wieder ein wenig berichten von einen Tieren und meine letzten Erfahrungen teilen.
Dieses mal zum Thema: Unterartenbestimmung bei Allfarbloris
Ich hoffe ihr finden meinen Bericht nicht zu langweilig und zu wissenschaftlich, aber ich finde es wichtig auch über solche Dinge aufzuklären denn die vielen Unterarten können nur erhalten werden wenn man um die Problematik bescheid weiß.
Den Anfang nahm die Geschichte als ein Bekannter mir Bilder von zwei Allfarbloris zeigte die er kürzlich aus eher schlechter Haltung übernommen hatte.
Laut den Papaieren sollte es sich um die Nominatform Trichoglossus haematodus haematodus, also um Breitbindenloris handeln.
Das es garantiert keine Breitbindenloris sind war mir von vorne herein klar, allerdings hatte ich auch nicht genug Erfahrung um eine sichere Bestimmung durchzuführen.
Ich vereinbarte einen Termin um sie mir anzusehen, und entschied mich kurzfristig die Beiden zu erwerben, da der Bekannte keine Zuchtabsichten hatte und eigentlich eine Gebirgslori Henne suchte (die ich jedoch hatte) wurden wir uns schnell einig.
Nun hatte ich die beiden bei mir und konnte sie genauer beobachten, ich machte möglichst aussagekräftige Bilder und fragte erst mal herum, bevorzugt bei Züchtern verschiedener Unterarten, und anderen Personen die sich gut mit der Thematik auskennen. Parallel versuchte ich selbst möglichst viel über die Unterarten herrauszufinden.
Schnell kristalisierte sich herraus das mehrer Unterarten wahrscheinlich sind, einige davon sehr selten und so gut wie nie importiert nach Europa. In betracht kamen:
T.h. mircopteryx
T.h. intermedius
T.h. massena
T.h. deplanchi
Nun hatte mich der Ehrgeiz gepackt und da ich einige Wochen später zufällig in Berlin war vereinbarte ich einen Termin in der Sammlung des Naturhistorischen Museums, das die größte Sammlung an Bälgen von Loris besitzt.
Nach ausführlicher Begutachtung und dem vermessen der Bälge habe ich diese Informationen gesammelt und gegenübergestellt. Auch habe ich weitere Gespräche mit Züchtern und Systematikern geführt, auf Basis dieser Informationen.
Auch habe ich meine Tiere noch einmal gründlich vermessen und gewogen und mit meinen ermittelten Daten und Literaturwerten verglichen.
Ergebniss, war das in anbetracht von Größe und Färbung nur noch T.h. massena und T.h. micropteryx infrage kommen. Da aber die Unterart micropteryx wohl nie oder nur sehr vereinzelt eingeführt wurde wird es sich höchstwahrscheinlich um die Unterart Trichoglossus haematodus massena also den Massenlori handeln.
Eine Vermischung der Unterarten ist in Anbetracht der unklaren Herkunft der Tiere natürlich nicht ausszuschließen aber ist wohl relativ gering, da sie sich beide optisch sehr ähnlich sind.
Ich bin zuversichtlich, das ich ein Paar Massenaloris habe, was wirklich sehr schön wäre denn diese Unterart ist im Rückgang in den europäischen Beständen, da viele die Unterart nicht rein halten (meist unabsichtlich), oder nicht aktiv züchten. Es ist daher wünschenswert, wenn sie in Zukunft etwas mehr Aufmerksamkeit bekommen um die Bestände diese wirklich schönen wenn auch eher kleinen (Gewicht nur rund 100g) Allfarbloriunterart zu erhalten.
Es sind eher ruhig Tiere, die verglichen mit Gebirgsloris, leiser, zurckhaltender und weniger aktiv sind. Auch fliegen sie auf längerer distanz nicht so gut wie Gebirgsloris, Beim klettern und auf kurze distanz sind sie jedoch sehr geschickt, was wohl ihrem natürlichen Lebensraum den Salomonen und einiger andere Inseln, die teilweise sehr bewaldet sind zurückzuführen ist.
Anbei noch mal das ein paar Bilder, ich hoffe ihr könnt das ein oder andere mitnehmen aus meinem Artikel, konstruktive Kritik oder Kommentare sind erwünscht !
ich wollte mal wieder ein wenig berichten von einen Tieren und meine letzten Erfahrungen teilen.
Dieses mal zum Thema: Unterartenbestimmung bei Allfarbloris
Ich hoffe ihr finden meinen Bericht nicht zu langweilig und zu wissenschaftlich, aber ich finde es wichtig auch über solche Dinge aufzuklären denn die vielen Unterarten können nur erhalten werden wenn man um die Problematik bescheid weiß.
Den Anfang nahm die Geschichte als ein Bekannter mir Bilder von zwei Allfarbloris zeigte die er kürzlich aus eher schlechter Haltung übernommen hatte.
Laut den Papaieren sollte es sich um die Nominatform Trichoglossus haematodus haematodus, also um Breitbindenloris handeln.
Das es garantiert keine Breitbindenloris sind war mir von vorne herein klar, allerdings hatte ich auch nicht genug Erfahrung um eine sichere Bestimmung durchzuführen.
Ich vereinbarte einen Termin um sie mir anzusehen, und entschied mich kurzfristig die Beiden zu erwerben, da der Bekannte keine Zuchtabsichten hatte und eigentlich eine Gebirgslori Henne suchte (die ich jedoch hatte) wurden wir uns schnell einig.
Nun hatte ich die beiden bei mir und konnte sie genauer beobachten, ich machte möglichst aussagekräftige Bilder und fragte erst mal herum, bevorzugt bei Züchtern verschiedener Unterarten, und anderen Personen die sich gut mit der Thematik auskennen. Parallel versuchte ich selbst möglichst viel über die Unterarten herrauszufinden.
Schnell kristalisierte sich herraus das mehrer Unterarten wahrscheinlich sind, einige davon sehr selten und so gut wie nie importiert nach Europa. In betracht kamen:
T.h. mircopteryx
T.h. intermedius
T.h. massena
T.h. deplanchi
Nun hatte mich der Ehrgeiz gepackt und da ich einige Wochen später zufällig in Berlin war vereinbarte ich einen Termin in der Sammlung des Naturhistorischen Museums, das die größte Sammlung an Bälgen von Loris besitzt.
Nach ausführlicher Begutachtung und dem vermessen der Bälge habe ich diese Informationen gesammelt und gegenübergestellt. Auch habe ich weitere Gespräche mit Züchtern und Systematikern geführt, auf Basis dieser Informationen.
Auch habe ich meine Tiere noch einmal gründlich vermessen und gewogen und mit meinen ermittelten Daten und Literaturwerten verglichen.
Ergebniss, war das in anbetracht von Größe und Färbung nur noch T.h. massena und T.h. micropteryx infrage kommen. Da aber die Unterart micropteryx wohl nie oder nur sehr vereinzelt eingeführt wurde wird es sich höchstwahrscheinlich um die Unterart Trichoglossus haematodus massena also den Massenlori handeln.
Eine Vermischung der Unterarten ist in Anbetracht der unklaren Herkunft der Tiere natürlich nicht ausszuschließen aber ist wohl relativ gering, da sie sich beide optisch sehr ähnlich sind.
Ich bin zuversichtlich, das ich ein Paar Massenaloris habe, was wirklich sehr schön wäre denn diese Unterart ist im Rückgang in den europäischen Beständen, da viele die Unterart nicht rein halten (meist unabsichtlich), oder nicht aktiv züchten. Es ist daher wünschenswert, wenn sie in Zukunft etwas mehr Aufmerksamkeit bekommen um die Bestände diese wirklich schönen wenn auch eher kleinen (Gewicht nur rund 100g) Allfarbloriunterart zu erhalten.
Es sind eher ruhig Tiere, die verglichen mit Gebirgsloris, leiser, zurckhaltender und weniger aktiv sind. Auch fliegen sie auf längerer distanz nicht so gut wie Gebirgsloris, Beim klettern und auf kurze distanz sind sie jedoch sehr geschickt, was wohl ihrem natürlichen Lebensraum den Salomonen und einiger andere Inseln, die teilweise sehr bewaldet sind zurückzuführen ist.
Anbei noch mal das ein paar Bilder, ich hoffe ihr könnt das ein oder andere mitnehmen aus meinem Artikel, konstruktive Kritik oder Kommentare sind erwünscht !