Habicht verkrampft stark

[Nika]

Hallo an alle Falkner und Mitleser hier!

Wir haben ein Habichtsweib welches unglaublich verkrampft.
Bekommt sie an ihrem Platz Atzung steht sie oft 12h damit in ner Ecke,
verkrampft so, dass sie nicht mehr loslassen kann und rührt sich nicht.

Ist das normal? Ich kenne es sowohl von den anderen Habichten als auch vom Harris, dass sie halt mal kurzzeitig krampfen, vor allem auf der Beute.
Aber diese Madam lässt dann Ewigkeiten nicht mehr los.
Letztens ist mir das auch unterm Fliegen passiert.
Sie wollte von meiner Faust aus auf einen Baum fliegen, konnte jedoch nicht loslassen. Ich hab glücklicherweise sofort den Handschuh ausziehen können, sonst hätte ich ihr wahrscheinlich den Ständer gebrochen (durch den missglückten Start und die anschließende Drehung).

lg

Nika

 

[buteo]

Es gibt etwas in der Richtung, das auf Mangelerscheinung hinweist.
Ich muß noch mal nachgucken, das heißt sogar Habichtskrampf oder so ähnlich.
Ich würde jetzt versuchen, den Vogel erstmal schonen hoch zu nehmen, und hochwertige Atzung anbieten, Tauben und so weiter.
Steht sie aufrecht, wenn sie krampft oder liegt sie auf den Tarsen?

 

[Nika]

Es gibt etwas in der Richtung, das auf Mangelerscheinung hinweist.
Ich muß noch mal nachgucken, das heißt sogar Habichtskrampf oder so ähnlich.
Ich würde jetzt versuchen, den Vogel erstmal schonen hoch zu nehmen, und hochwertige Atzung anbieten, Tauben und so weiter.
Steht sie aufrecht, wenn sie krampft oder liegt sie auf den Tarsen?

Hm Habichtskrampf wär ja schon extrem, ich glaube dann wäre sie schon verendet....
Sie hat das schon länger, ich finde es nur schön langsam etwas seltsam.
So ist sie ganz normal, fliegt super; sie verkrampft auch nicht immer.
Nur eben ab und zu mal mit einem Fang. Steht sie normal auf der Faust,
grimmt sie wie eine blöde bei den leisesten Geräuschen, was ja auch habichtstypisch ist...
Da merkt man, dass sie ziemlich viel Kraft in den Fängen hat.
Ansonsten steht sie dann ganz gelassen auf der Faust.
Wenn sie mal verkrampft, steht sie ebenfalls normal da als ob nichts wäre.
Aber könnte es trotzdem sein, dass es eine Mangelerscheinung ist und ihr irgendwelche Vitamine o.ä. fehlen?
Ich weiß, das hört sich jetzt blöd an, aber Menschen bekommen ja auch gerne mal Muskelkrämpfe bei Magnesiummangel z.B..
Könnte man sowas miteinander vergleichen???
(Ich hoffe mal, dass war jetzt nicht ein völlig lächerliches Beispiel... :o)

lg

 

[buteo]

ich halte das durchaus für möglich.
Ausserdem kommt es beim Habichtskrampf scheinbar vor, daß nur ein Fang verkrampft.
Also wie gesagt, als Sofortmaßnahme würde ich sie jetzt hochnehmen mit sehr inhaltsreicher Atzung.
Substituierst Du ab und an Vitamine?
Wenn nicht, wäre das ja eine Möglichkeit, pass aber bitte mit den Vit. EDK und A auf, denn die sind fettlöslich und lassen sich speichern und damit überdosieren.

 

[Nika]

ich halte das durchaus für möglich.
Ausserdem kommt es beim Habichtskrampf scheinbar vor, daß nur ein Fang verkrampft.
Also wie gesagt, als Sofortmaßnahme würde ich sie jetzt hochnehmen mit sehr inhaltsreicher Atzung.
Substituierst Du ab und an Vitamine?
Wenn nicht, wäre das ja eine Möglichkeit, pass aber bitte mit den Vit. EDK und A auf, denn die sind fettlöslich und lassen sich speichern und damit überdosieren.

Im Sommer während der Mauser gibts Mineralpulver dazu, mehr eigentlich nicht.
Mir ist nur grad eingefallen, dass sie das Weib ist, welches solche Probleme mit der Mauser hat. Könnte das vll alles zusammenhängen?

Sie hat jetzt noch Federn, die schon mehrere Jahre alt sind.
Auffällig ist auch, dass sie bei Küken als Atzung nicht krampft, da fängt sie sofort zu kröpfen an. Bekommt sie jedoch einen Hasenkopf als Beispiel sitzt sie da wirklich Tag und Nacht im Häusel und verkrampft.
Könnte es sein, dass sie den kostbaren Hasenkopf so stark festhält (nicht das er ihr geklaut wird...) und erst dann so verkrampft?

Ich hoffe das alles ist jetzt nicht zu verwirrend geschrieben...

 

[Peregrinus]

Meine krampft auch bei den leisesten Geräuschen, allerdings nur bei Pieptönen oder eben solchen, die von einem potentiellen Beutetier herrühren könnten.

Auch die krampft beim Wegfliegen gelegentlich und hält sich somit selber fest, landet dann vor mir auf dem Boden (und schaut mich empört an als wollte sie sagen: Warum läßt Du mich nicht los?). Kommt aber sicherlich daher, daß sie den Handschuh (als Futterquelle) nicht gern hergibt bzw. mitnehmen will.

Aber mehr als ein paar Sekunden hält das nie an. Komisch. Offensichtlich scheint Dein Habicht kontrolliert zu krampfen, weshalb ich es eher auf eine Verhaltensweise denn auf eine Mangelerscheinung zurückführen würde.

VG
Pere

 

[Kasimir_RH]

Vielleicht als Anregung mal diese Möglichkeiten:

a) Der Vogel hat ein "psychologisches" Problem, warum auch immer er (sie) sich dann an größere Beute "krampfhaft" klammert ... Tja, das müsst Ihr dann irgendwie unter Euch ausmachen.

b) Es sind organische Ursachen. Da käme u.a. in Betracht:

Nervale Probleme, Probleme mit der Wirbelsäule, den Spinalnerven. Gibts halt auch bei Tieren --> röntgen lassen!

Mangelerscheinungen sind immer eine Möglichkeit, hier v.a. Vit. B-Komplex, Magnesium.

Vielleicht aber auch möglich: Vergiftung! Je nach geschlagener Beute kann eine (subakute) Vergiftung mit Pflanzenschutzmitteln, Chemikalien etc. in Betracht kommen, die Krämpfe bis hin zu Lähmungen auslösen können. Manche Mittel persistieren lange bzw. verursachen gar chronische Nervenschädigungen.
Das lässt sich nur durch ein (relativ aufwendiges, aber analytisch mögliches) Sreening einer Blutprobe beweisen bzw. widerlegen.

Zudem gibt es offensichtlich bei vielen Vögeln (vorübergehend) Beeinträchtigungen und z.T. sogar Lähmungen des "Fahrgestells", die in ihrer Entstehung unklar sind, sich aber bald wieder geben (hatte selbst mal zwei solche Kandidaten, allerdings Singvögel ...).