Hallo und willkommen im Forum,
wie Felckchen schon gesagt hat, die Tiere nun nicht in die Brut treiben, Brutzeit ist eigentlich vorbei.
Dazu hier ein paar Hintergrundinfos:
Unterbringung im Jahreskreislauf
Unterbringung im Jahreskreislauf – Der richtige Zeitpunkt für die Brut
In freier Wildbahn lebt die Wildform der Kanarienvögel in einem klar geregelten Jahresrhythmus.
Im Frühjahr bilden sich Brutpaare heraus, die in einem klar abgesteckten Revier zur Brut schreiten (Brutrevierbildner). Bis zum Spätsommer sind die Paare dann mit der Brut beschäftigt (im Normalfall 2-3 Bruten pro Brutpaar), an die sich die Mauser anschließt. Ist die Mauser abgeschlossen, so finden sich die Tiere zu lockeren Fluggruppen zusammen und überwintern in diesen. Im folgenden Frühjahr beginnt dann die nächste Brut und der Rhythmus wiederholt sich.
Dieser Jahresrhythmus sollte auch bei der Kanarienhaltung nachempfunden werden. Das bedeutet im einzelnen:
Anpassung von Tageslichtmenge, Futterangebot und Temperatur je nach Jahreszeit und physiologischen Ansprüchen (Brutzeit, Mauser, Ruhezeit)!
Im Frühjahr:
Im Frühjahr kann die Fütterung langsam abwechslungsreicher gestaltet werden. Das Körnerfutter kann z.B. an einigen Tagen durch Wildsämereien, Grassamen, junge Knospen, Äpfel,
Vogelmiere , Löwenzahn u.ä. ergänzt werden. Sofern sich in einer Gruppe Streitereien einstellen, sollten die Tiere paarweise für das Brutgeschäft getrennt werden. Dazu sollte jedes Paar einen eigenen Käfig / eine eigene Zuchtbox haben, die mit einem Nest ausgestattet wird. Es sollte zu anderen Zuchtpaaren nach Möglichkeit kein Sichtkontakt bestehen.
Ist kein Nachwuchs erwünscht, so kann das Gelege durch Plastikeier ersetzt werden. (Siehe auch FAQ – Artikel
http://www.vogel-faq.de/index.php?sid=152362&aktion=artikel&rubrik=008&id=114&lang=de).
Großgezogene Jungtiere sollten nach etwa 4 Wochen nach verlassen des Nestes aus der Zuchtbox herausgenommen werden, da vorkommen kann, dass Elterntiere ihre Jungen auf der Suche nach neuem Nistmaterial zu rupfen beginnen.
( Weitere Hinweise und Tipps in Sachen Brut unter
www.vogel-faq.de - Fachbereich Kanarienvögel)
Spätsommer:
Die Tiere werden zunehmend ruhiger und beginnen mit der Mauser. In dieser Jahrezeit bieten sich über die normale Futtermischung hinaus reife Wildgräser ( von Wildwiesen ), reife oder halbreife Kolbenhirse, sowie Äpfel,
Vogelmiere u.ä. an. Die Trennung der Tiere kann bis zum Schluss der Mauser beibehalten werden, da die Tiere zu verschiedenen Zeitpunkten mit der Mauser beginnen und somit z.T. noch triebig sein könnten.
Nach der Mauser im Herbst, Frühwinter:
In dieser Jahreszeit kann die Trennung der Tiere aufgehoben werden, sofern Streitereien ausbleiben. Die Zufütterung von Wildsämereien, Grünfutter und Obst sollte starkt reduziert und maximal alle ¾ Tage erfolgen, da auch in freier Wildbahn das Nahrungsangebot knapper wird. Besonders wichtig ist, dass die Tiere keine künstliche Tageslichtverlängerung erfahren. Ist es draußen dunkel, so sollte auch der Raum indem die Kanarienvögel stehen nichtmehr beleuchtet werden, da den Tieren damit der Frühling simuliert wird und es wieder zur Brut kommen kann.
Im Winter:
Im Winter können die Tiere in der Gruppe in einer großen
Voliere gehalten werden. Zusatzfutter ( Leckereien ) sollten die Ausnahme, besser gar nicht gegeben werden. In Sachen Lichtregulation gilt dasselbe wie im Frühwinter -> Keine künstliche Verlängerung des Tageslichtes.
Im folgenden Frühjahr kann die Fütterung wieder langsam abwechslungsreicher gestaltet werden. Die Tiere kommen steigender Tageslichtlänge und ein wenig Abwechslung im Futterbereich selber in Brutstimmung.
Brüten die Tiere im Winter, hervorgerufen z.B. zu durch lange Lichtzeiten, zu umfangreiche/abwechslungsreiche Fütterung, Bereitstellung von Nestern u.ä. so verschiebt sich der gesamte Kreislauf und gerät durcheinander, was sich oft negativ auf die Gesundheit der Tiere auswirkt, da ihnen die wichtige Ruhezeit fehlt, in der sie auch wieder Reserven aufbauen können.
Vielen Dank an die User im Kanarienforum, die z.T. diesen Artikel stark geprägt haben.