krähen...

Diskutiere krähen... im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Leider blick ich noch nicht ganz durch, bezüglich der zu ziehenden Schlüsse Krähen/Greife.... z.B: Im Park eine Stelle, wo immer ganz viele...
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maffyn

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Leider blick ich noch nicht ganz durch, bezüglich der zu ziehenden Schlüsse Krähen/Greife....

z.B: Im Park eine Stelle, wo immer ganz viele Krähen sind- heißt das, das da garantiert keine Greife sein werden (weil immer von Krähen attackiert), oder besteht da gerade die Aussicht auf Wanderfalken oder nachts Eulen?

Wenn Krähen mit Warnruf abfliegen- muß es zwingend ab Habicht aufwärts was sein?

Kurz und gut-was können mir Krähen anzeigen, wenn es um Greife geht?

p.s. Wie steht sich der Seeadler mit den Krähen? Bevorzugte Beute, oder meidet er die auch?
 
Hy!

z.B: Im Park eine Stelle, wo immer ganz viele Krähen sind- heißt das, das da garantiert keine Greife sein werden (weil immer von Krähen attackiert), oder besteht da gerade die Aussicht auf Wanderfalken oder nachts Eulen?
Nein, das heisst es nicht. Das heisst nur, dass es da eventuell viel Futter gibt, oder ein Vorsammelplatz für den Schlafplatzflug ist, oder eventuell auch ein Schlafplatz selbst.
Besondere Garantie für Greife, Falken oder Eulen gibt es da aber nicht, da Krähen eine grundsätzlich schwierige Beute sind, und daher anderes bevorzugt wird.
Für Greif- Fastgarantie müsstest Du nach Ansammlungen harmloserer Beutevögel schauen, wie zB Ringeltauben...

Wenn Krähen mit Warnruf abfliegen- muß es zwingend ab Habicht aufwärts was sein?
Nein! Krähen schlagen auch ganz gerne mal aus Spaß Alarm, worauf natürlich alle anderen instinktiv reagieren. Wenn nur einzeln oder wenige Krähen in einem Schwarm alarmierend abfliegen, dann ist das meistens nur Spaß, bzw. sozusagen Alarmsimulation. Wenn aber aus einem Schwarm viele alarmieren, kann schon eher was im Busch sein, Du hörst das auch ganz gut im Ton...
Zwei-, dreimal das "normale" laute Krähen ist oft nur Simulation. Besteht aber wirklich ein Anlass wie Bussard oder Habicht, dann ist das Gekrähe gleich ein paar Oktaven höher und wird viel vehementer vorgetragen, plus der bekannten lang gezogeneren Kräher, wenn sie auf den Greifer runterstossen.

Kurz und gut-was können mir Krähen anzeigen, wenn es um Greife geht?
Siehe oben, alle Beschreibungen nutzen aber nur bedingt was. Um genau zu wissen, wann was Sache ist, musst Du unabdingbar die Krähen selbst in möglichst vielen Situationen länger beobachten und ihr Verhalten und ihre Lautäußerungen deuten lernen, auch wenn sie für Dich eventuell nur langweilig oder einzig als Beutevögel interessant sind.
Ich bin mittlerweile soweit, dass ich anhand des Krähenverhaltens sowie des Verhaltens eventueller Beutevögel im unmittelbaren Vorfeld sagen kann, wann es ernst ist, und wann nicht.
Wichtig ist, nicht ausschließlich die Krähen im Blick zu haben, sondern auch das Verhalten und die Lautkulisse anderer Vögel. Wenn nur die Krähen laut rumkrähen, und kleinere Singvögel sind entspannt, ist in der Regel alles ok. Wenn aber Meisen oder andere Vögel mit warnen, dann ist eher mit etwas zu rechnen.
Da kann ich jetzt viel schreiben, Du musst da leider lernen, die Zeichen der Natur zu lesen... Wird Dir aber nicht schwerfallen, denke ich, denn Spaß macht es allemal, schon an kleinsten Dingen zu bemerken, dass was besonderes ist, die der normale Mensch meistens noch nicht mal registriert ^^!

p.s. Wie steht sich der Seeadler mit den Krähen? Bevorzugte Beute, oder meidet er die auch?
Dem Seeadler sind die Krähen herzlich egal, die nerven ihn bloß, da die Krähen gerne auf ihn hassen.

Grüße, Andreas
 
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danke erstmal. die zeichen der natur belieben es allerdings mit mir immer mal zu spaßen....letztens: absolutes eulenterrain abgesucht (alter friedhof mit wiesen und fluß drumrum), keine einzige eule entdeckt-dafür irgendwann den über der stadt kreisenden seeadler (den ich da nie vermutet hätte).

und wieviel tage ich im winter ohne jegliche nennenswerte vogelentdeckung im wald war...deshalb z.Z. das kapitel "beutetiere". quasi nicht den greif selbst suchen, sondern den gedeckten tisch, wo er sich einfinden könnte ;-))) die krähenlaute überfordern mich allerdings grad in ihrer vielgestaltigkeit. was da an glucksenden rülpsenden etc. lauten alles ertönt ist für mich noch nicht zuordnerbar.
lg
 
Huhu!

Du hast es schon ganz gut erfasst: Nicht den Greif suchen, sondern den gedeckten Tisch ;)!
So war es jetzt den ganzen Winter hindurch hier am See, der quadratkilometergroß ist, aber nur am nördlichen Uferbereich zwei eisfreie Stellen hatte, an denen sich das Vogelleben natürlich konzentrierte. Man musste sich nur an wahlweise eine der beiden Stellen drapieren und konnte zuversichtlich mit mindestens einmaliger Sichtung des Rothabichtweibes rechnen, die da ihr Winterjagdrevier hatte (und es vielleicht auch weiterhin besiedeln wird).

Ebenso Seeadler und alles andere: Gedeckte Tische suchen, und die Greifer einfach kommen lassen, denn das Habitat kann so optimal sein, wie es will. Wenn da noch kein Greifer hingefunden hat, kann man sich noch so dumm und dämlich suchen oder hoffen.

Was die reichhaltigen Krähenlaute angeht, so hilft wirklich nur langes, geduldiges und häufiges Beobachten, da braucht es wirklich die Praxis der Erfahrung. Diese ganzen Glucksereien, Klickereien und Quorrereien etc., bei denen sie meist auch noch allerlei Halsakrobatik ausführen, kann ich auch nicht deuten, und werte sie eher als Selbstzweck, ähnlich wie das leise vor sich hin singen von Elstern und Eichelhähern.

Versteife Dich beim Greifsuchen nicht zu sehr auf die Krähen, sondern achte viel mehr auf die Lautäußerungen der viel häufigeren und flächendeckender vorkommenden Kleinvögel, vor allem Finken, Spatzen und Meisen, oder aber auch Wasservögel, im Besonderen Stockenten und Blässhühner...
Ich habe es schon oft erlebt, das zuerst die Enten, Meisen oder Finken Alarm schlugen, bevor Sekunden später die Krähen einfielen (so welche anwesend waren).

An Seen zB ist im Winter signifikant, wenn die Bläßhühner an Land weiden, aber auf einmal alle Mann geschlossen zum Wasser sprinten, oder bei Stockentenversammlungen, wenn alle Köpfe mit gesträubtem Scheitel in die Höhe gehen und ein allgemeines "Räb, Räb, Räb" durch die Menge tönt. Das ist schon mal ein mögliches Warnzeichen.
Warnen daraufhin Meisen oder so, ist sicher ein Greifer im Busch, fliegen daraufhin noch alle Enten auf und sammeln sich in der Wassermitte, steht auf jeden Fall der Habicht bevor...

Es sind oft nicht nur einzelne Zeichen, sondern quasi Kombinationsketten, die mögliches Ungemach anzeigen =)!

Grüße, Andreas
 
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