Lernen junge Paare sprechen?

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Christoph 1984

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Hallo,

Meine Frau hatte als Kind einen Graupapagei in Einzelhaltung.

Das kommt für mich überhaupt nicht in Frage.


Meine Frau hat allerdings Angst dass Graupapageien nicht sprechen lernen wenn sie von klein auf als Paar gehalten werden.

Stimmt das oder ist das völliger Quatsch?

Vielen Dank für eure Mühe
 
Das ist abhängig von Talent und Motivation. Ich halte ein Paar Graupapageien im Wohnzimmer. Der Hahn redet viel, die Henne wenig. Von den Jungvögeln also dem Nachwuchs der beiden, schnappen die meisten einige Worte schon kurz nach dem Ausfliegen auf. Manche aber auch gar nichts. Einer war mal sehr scharf darauf und redete bei der Abgabe im Alter von einem halben Jahr schon wie ein Buch. Bei den aktuellen brummelt einer von denen, obwohl noch im Kasten, schon ein nuscheliges "Hallo".
Alles, ohne das wir das aktiv fördern.
Ganz unabhängig davon geht Einzelhaltung gar nicht und gerade bei Jungvögeln schadet jeder einzelne Tag alleine. Man sollte daher auch nie erst einen anschaffen, die "Eingewöhnung" abwarten und dann den zweiten. Das ist grundfalsch. Zum einen schadet gerade bei Jungvögeln auch diese kurze Zeit u.U schon viel, zum anderen wird ein Vogel mit schon Menschenanschluss und Heimvorteil viel schwerer zu verpaaren sein, als ein unsicherer Neuling, der Rückendeckung und Kontakt dringendst braucht.

Und last not least: Ein Grauer, der menschliche Sprache lernt, weil er Interesse daran hat und es toll findet, ist doch etwas ganz anderes, als ein verzweifelter Einzelvogel, der das lernt, weil er sonst niemanden zum kommunizieren hat.
Und selbst bei so einem, kann es sein, dass er gar nichts lernt, denn das Talent dazu ist bei den Grauen individuelle extrem unterschiedlich vorhanden.
 
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Vielen Dank Ingo für die aufschlussreiche Antwort, und Karin, ich wollte dich nicht verärgern, aber diese Sprachgewandtheit ist wohl unbestritten ein absolutes Argument für graue und gegen Aras

Und mir geht es auch nicht darum einen Vogel zum Spaß in nen Käfig zu sperren sondern es von Anfang an richtig zu machen.

Spricht etwas gegen ein Geschwisterpaar? Ansonsten ist es sehr schwierig 2 junge gleichzeitig zu bekommen.

Und die Vergesellschaftung bei 2 jungen ist unkompliziert wenn sie gleichzeitig einziehen?
 
Geschwister kommen erstmal natürlich prima miteinander aus. Aber mit Eintritt der Geschlechtsreife ist es meist vorbei mit dem Frieden. Dann braucht jeder einen nicht verwandten Partner. Untereinander verpaaren sie sich in aller Regel nicht und dann gibt es Frust und in der Folge Zoff oder Verhaltensstörungen.
Ich habe noch nie erlebt oder gehört, dass die Vergesellschaftung von zwei Jungvögeln (Alter bis zu 1 oder 2 Jahren) nicht auf Anhieb oder sehr rasch geklappt hätte.
Aber nochmal. Ihr müsst auch bereit sein, die Grauen zu lieben, wenn sie nicht "sprechen" wollen. Nicht alle sind dafür begabt. Es gibt Graue, die das trotz aller Bemühungen ihr Leben lang nicht lernen oder nicht über hallo und Tschüs hinauskommen.
Trotzdem sind das echte Graupapageien, intelligent, faszinierend- und anspruchsvoll.
 
und Karin, ich wollte dich nicht verärgern,
so hatte ich das ja auch nicht aufgefasst, aber das ist meist die "normale" Reaktion, wenn jemand erfährt, dass man Papageien hält
Übrigens kann sich das "Sprechen" auch später verlieren.
Unser Edelpapageihahn Gerry sprach früher "Hallo", "Huhu", "Guggugg" und "Ritaaaa", nun leider nicht mehr. Und die verstorbene Edelhenne Rita konnte ihren vollen Namen sagen. Als wir sie bekamen sprach sie vom Vorbesitzer schyzerdütsch einige Sätze, waren dann irgendwann auch verschwunden.
 
Ich hab 2 Kinder die die Geier den ganzen Tag vollquatschen werden, vermutlich wird was hängen bleiben
 
Unsere Grauen haben aus Prinzip nichts von den Kindern gelernt, sondern nur von uns.
Eine einzige Ausnahme gab es: das Kunstwort "Wuiju". Das ist die lautmalerische Wiedergabe eines graupapageiischen Begrüßungsrufes den die innerhalb ihrer engeren Sozialgruppe verwenden (Wenn Graupapageien menschliches verstehen lernen sollten, sollten auch Menschen graupapageiisch verstehen lernen) . Unsere Kinder haben diesen Ruf schnell verstanden und für sich in aussprechbares Deutsch übertragen. Die Grauen haben das dann so übernommen und begrüßen sich seitdem zwar untereinander mit dem arteigenen Ruf, uns aber mit menschlichem "Wuiju" (aber NUR uns, Fremde werden - wenn überhaupt- mit "Hallo" begrüßt). Manchmal sagen sie (versehentlich?) auch zueinander "Wuiju"
Die Kinder waren ihnen im Sozialgefüge wohl einfach nicht wichtig genug, um sie ernsthaft zu imitieren. Erst, nachdem die ausgezogen sind (danach wurden jeweils erstmal fleissig wochenlang die Namen gerufen) und nur noch zu Besuch kommen, wird das eine oder andere mit der Stimme unserer Tochter wiedergegeben. Nicht unerwartet vor allem Begrüßungs- und Abschiedsworte.
 
Vielen Dank Ingo für die aufschlussreiche Antwort, und Karin, ich wollte dich nicht verärgern, aber diese Sprachgewandtheit ist wohl unbestritten ein absolutes Argument für graue und gegen Aras
Ich bin froh, dass ich keine sprechenden Vögel hatte/habe. Finde das extrem unangenehm. Dass sie nur wenige Worte haben und diese mitunter in falschem Zusammenhang nutzen (wobei sie in der Regel die Wortbedeutungen sehr wohl kennen), fühlt sich oft so an, als wären sie auf eine heitere Art dumm. Das würdigt diese Tiere für mich extrem herab. Wenn man etwas lustiges zum Reden haben will, sind Graupapageien da in keiner Weise eine Lösung für.

Wenn du über die Haltung von Grauen nachdenkst, gibt es ganz andere Fragen, die da im Vordergrund stehen: Wo habe ich Platz für eine 2x3m große Voliere? Ist ein speziell vogelkundiger Tierarzt in der Nähe? Und nicht, ob man den Vögeln Kunststückchen beibringen kann. Ein glückliches und ausgelastetes Paar Graue wird vermutlich nicht sprechen lernen, und das sollte das Ziel der Haltung sein.
 
Ich brauche das nicht, aber finde es schon witzig. Zumal ich absolut nicht finde, dass die Grauen dumm dadurch wirken, denn in den allermeisten Fällen werden die Phrasen sinnvoll angewendet.
Und wenn ein Nachbarskind Krach macht und der Graue im Gartenkäfig schimpft " jetzt sei doch mal ruhig" , muss ich schon schmunzeln.
Aber der Wunsch, dass die Vögel menschliche Sprache imitieren darf nie ein starker Treiber für die Anschaffung sein. Dazu gehört einfach viel zuviel dazu, die dauerhaft artgerecht zu halten. An das Reden gewöhnt man sich schnell. Man sammelt zwar nette Anekdoten zum Weitererzählen, aber es ist im täglichen Leben schon bald nichts besonderes mehr und ehrlicherwiese stört es auch oft. Dreck und Arbeitsaufwand bleiben dagegen bleibt immer gleich....über Jahrzehnte.

Ein paar Graue, das mit Menschen in einer Sozialgemeinschaft lebt, wird in aller Regel sehr wohl ohne weiteres Zutun sprechen lernen, auch wenn sie gut untereinander harmonieren. Einfach aus Interesse an der erweiterten Sozialgemeinschaft und aus dem Wunsch, sich an sozialen Interaktionen in der gleichen Art zu beteiligen, wie es die menschlichen Partner tun.
Gelernt werden daher meist bevorzugt Kontaktlaute (Hallo, Tschüs, Guten Morgen/Abend/Nacht etc) oder Laute, die sie in emotionalen Situationen zu hören bekommen (zB Schimpfworte, Koseworte)
 
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Am Platz mangelt es sicher nicht, haben einen alten Bauernhof mit 600m2. Tierärzte gibt es 2 auf Exoten spezialisierte im Umkreis von Ner Stunde.
 
Futter gibt's großteils aus dem Gemüsegarten, Obst und Nussbaumwiese und Nagematerial aus dem eigenen Wald
 
Das klingt schonmal gut. Zur Erinnerung: Voliere ab 2 x 1 x 2 Metern, besser größer. Innen bevorzugt Edelstahl, aussen ist verzinkt akzeptabel. Da Ihr den Platz habe, wäre eine Aussenvoliere für zumindest zeitweise Unterbringung sehr zu empfehlen.
 
Innenvoliere nennt sich bei uns Zimmer, außen dachte ich an irgendwas volierenmäßiges in Garagengröße
 
Ein Vogelzimmer ist natürlich super und wenn dann noch die Möglichkeit vorhanden ist von diesem aus direkt in die Außenvoliere zu gelangen dann ist das ein Traum.

Bei der Einrichtung des Zimmers musst du aber dringend darauf achten das alles (besonders Kabel, Lampen usw.) absolut Vogelsicher ist. Meine Henne hat es dreimal geschafft das Kabel der UV Lampe durch zu beißen und das trotz Kabelkanal, dann Kasten und zum Schluss Draht. Erst als ich die Komplette Decke abgehangen und verdrahtet habe war Ruhe.
 
Hallo,
eigentlich habt ihr ja dann von den Platzverhältnissen die idealen Voraussetzungen für ein papageiisch/menschlisches Zusammenleben.
Daraus könnt ihr was richtig tolles machen, was auch die erforderlichen Sicherheitsaspekte berücksichtigt.
 
Das klingt doch alles ganz prima!
 
Das hört sich für Graue doch vielversprechend an. Platz ist ein ganz wichtiger Faktor. Auch eine gute biologische Fütterung mit Eigenprodukten, dass hat sich bei uns hier bestens bewährt. Meine Grauen haben ebenfalls ein großes VZ, Freiflug durch 3 Wohnetagen und eine große Außenvoliere mit angeschlossenem Wintergarten. Sie sind bei uns vollwertige Familienmitglieder und können sich ihren Aufenthaltsort frei wählen.
Zum Thema :"Sprechen" , kann ich mich auch nur bei Ingo einklinken. Manche Grauen sprechen gut und kommunizieren hervorragend. Auf keinen Fall sind sie "blöde", sorry Harpyja.
Sie sind sehr intelligent, Frage und Antwortspielchen sind hier normal. Es wird in komplexem Zusammenhang gefragt, geantwortet. Es ist absolut kein"Herumplappern, Nachplappern". Jedes Familienmitglied, auch Hund und die Rosakakadus in meiner angrenzenden Außenanlage, werden korrekt mit ihrem Namen angesprochen. Kacki kann auf den antrainierten Stellen mit entsprechendem Kommentar abgesetzt werden. Komplexe Zusammenhänge werden begriffen und abgefragt.
Doch, nicht alle Grauen beherrschen es. Meine inzwischen verstorbene Henne konnte hervorragend Lieder interpretieren. Sprechen war sehr begrenzt. Einer der Hähne ist eher ein Stiller, wenn er redet oder singt, dann im Zusammenhang. Ansonsten ist er fast unsichtbar.
Nur einer meiner Hähne ist ein Genie. Je mehr man sich beschäftigt, redet, singt, kommuniziert, mit ihnen spielt und trainiert, desto mehr kommt zurück. Graue aber deshalb halten zu wollen, weil sie reden, ist ein komplett falscher Ansatz. Auch meine Rosakakadus reden. Alle beide.... Auch ihre kleinen Köpfe sind sehr clever und intelligent, wenngleich sie andere Ansprüche haben, als meine Grauen.
Du hast Platz, hast du genügend Zeit? Wenn deine Erwartungshaltung so groß ist, musst du für die Tiere viel Zeit einplanen. Dann bekommst du auch viel von ihnen zurück. Diese Sozialgemeinschaft, die Ingo beschreibt, ist der Schlüssel. Kinder sind eher nicht ihre Triebfeder. Auch meine Söhne sind erst interessant geworden, als sie erwachsen waren. Heute freuen sich die Tierchen, wenn sie zu Besuch kommen. Sie wissen ihren Namen, rufen und kommunizieren auf witzige Art und Weise. Sie gehören zu unserem "Schwarm". Als Kinder waren sie eher uninteressant.
 
Thema: Lernen junge Paare sprechen?

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