Paar trennen oder nicht?

Diskutiere Paar trennen oder nicht? im Forum Kanarienvögel allgemein im Bereich Kanarienvögel - Hallo! Wir haben ein Kanarienpaar in einem relativ großen Käfig. Sie bekommen täglich Gemüse (in den letzten Tagen Gurke) und Sepiaschalen sind...
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Wappenquaul

Guest
Hallo!

Wir haben ein Kanarienpaar in einem relativ großen Käfig. Sie bekommen täglich Gemüse (in den letzten Tagen Gurke) und Sepiaschalen sind ständig verfügbar. Mitte März begannen die zwei, sich zu paaren. Vor etwa 5 Tagen hat sie ihr erstes Ei auf den Boden gelegt, was später kaputt ging. Am nächsten Tag hat sie ein Ei in ihr Nest gelegt, was aber ebenso kaputt ging (wir vermuten, weil sie noch mit Nestbau beschäftigt war und es dabei beschädigt hat). Danach hat sie 2 Tage nicht gelegt und kein Interesse mehr am Nest gezeigt. Die ganze Zeit durch wurde sie mehrmals vom Hahn begattet (sicher 10-15 mal am Tag).
Sie ist die letzten Tage bereits vor wirklicher Dämmerung schlafen gegangen, während der Hahn noch sehr aktiv war. Gestern Abend haben wir sie sehr matt und durchhängend auf der Stange sitzen sehen, mit herabhängendem Kopf und dem Körper auf der Stange abgestützt. Als es dann dunkel wurde, ist sie von der Stange gefallen und konnte sich schwer bewegen, schien sehr unsicher auf den Beinen. Wir haben dann bis heute morgen gewartet und als es hell wurde, war sie wieder auf den Stangen und hat gerade eben ihr Ei ins Nest gelegt und behütet dies. Heute morgen haben wir auch den Hahn von ihrem Käfig getrennt, die beiden Käfige stehen nun nebeneinander. Ansonsten hatten wir die Käfige so zusammenstehen, dass sie Zugang zu beiden hatten.

Wir haben nun mehrere Fragen:

- War das gestern Abend Legenot oder ist sie von der ganzen Paarung erschöpft? Wie haben wir das zu verstehen?
- Wir haben den Hahn getrennt, damit die Henne Ruhe hat. (Wir wollen keinen Nachwuchs und werden heute das Ei mit einem Plastikei austauschen.) Soll man sie nun getrennt halten oder wieder zusammen lassen. Der Hahn füttert sie gelegentlich, scheint aber auch für viel Unruhe zu sorgen (durch seine ständigen Paarungsversuche; zudem sitzt er auch des öfteren auf dem Nest). Doch die Henne fiepst jetzt und will gefüttert werden.
- Sollen wir evtl. gleich mehrere Plastikeier in das Nest legen, um ihren Legetrieb zu stoppen? Wie sollen wir da weiter verfahren? Was können wir erwarten?



Dankeschön im Voraus für alle Hinweise!
 
Hallo,

erstmal grundsätzlich:
Ihr wollt keinen Nachwuchs, gebt aber täglich Gemüse...warum? Kanarien sind Körnerfresser. Eine solche Fütterung suggeriert ja geradezu den Vögeln beste Bedingungen um daraufhin zur Brut zu schreiten und Jungvögel aufzuziehen. Eine Gabe von Gemüse sollte allenfalls als seltene Zugabe erfolgen und grundsätzlich in Maßen!
Wird die Henne ausreichend mit Mineralstoffen versorgt (Grit, Sepia, abgekochte Eierschalen sowie einem guten Mineralstoff/Spurenelemente Konzentrat)? Wenn nicht sollte dies zügig erfolgen!!
Ob die Henne wirklich Legenot hatte, kann ich nicht sagen, aber Deine Beschreibung weist zumindest auf Probleme bei der Eibildung/Eiablage hin...
Ich würde den Hahn erst mal getrennt sitzen lassen um ihn mit auschließlich Körnerfutter!! aus der allzu starken Triebigkeit zu bekommen.
Bitte keine zusätzlichen Eier ins Nest legen!! Die Henne wird so oder so nachlegen. Lass sie ihre Eier legen (die Du dann austauschst) und dann lass sie in Ruhe brüten, bis sie von selbst das Gelege verlässt.

Kein Grünfutter mehr !! Kein Eifutter!! Keine Knabberstangen oder sonst irgendwas...

Ich empfehle Dir, Dich grundsätzlich über die Haltung von Kanarien zu informieren!

Gruss
 
Hallo!

Erstmal danke für die Antwort. Aber gerade weil wir uns viel informieren kamen wir zum Schluss, dass täglich Grünzeug wichtig ist. Dass dies zu dieser Jahreszeit das Paarungsverlangen erhöht, leuchtet mir aber tatsächlich ein. Was spricht außer der Jahreszeit gegen tägliches Grünzeug? Es scheint, als ob die Henne von der Eibildung und der Paarung abends erschöpft ist, also von Vitaminen profitieren würde.

Ist es denn eine Lösung, die Henne erstmal durch die Trennung zu entlasten, bis sie mit der Brut fertig ist?

Die Vögel haben genug Grit und Sepia. Über Konzentrate werden wir uns informieren.
Derzeit ist die Henne wieder vital und scheint gesund wie immer. Auch das Ei ist gut geformt und konnte ohne Probleme gelegt werden, als sie sich heute morgen zum Nest aufmachte. Natürlich ist sie jetzt mit Brüten beschäftigt.

Noch zur Info: Letztes Jahr hat die Henne die Brutzeit ohne Probleme überstanden.
 
Hallo Norwicher, das ist doch das Problem, welches ich angesprochen habe. Es geht, m.M. nach meistens um unzureichenden Aufklärung bei der Anschaffung eines Kanarienvogelpärchens.
Als ich unbefangen und glücklich (mit meinem Buch über Kanarienvögel) anfing, wusste ich doch eigentlich nichts.

Darin steht, ich zitiere: Kanarienvögel brauchen täglich frisches Grün usw, dann folgt eine lange Aufzählung über diverse Dinge die sie dürfen etc, aber auch was sie nicht dürfen.

Hätte ich damals also die Infos und das know how von heute gehabt, wären mir viele Kümmernisse erspart geblieben. In keinem Buch steht, wann man und wie man die Vögel in die richtige hormonelle Schiene bekommt.
Frage an dich oder andere kompetent Züchter wäre noch: Spielen Rasse und Färbug bei den Ges. und Farbkanarien eine Rolle? Wie du weißt, hatte ich zuvor einen Gierlitz, auch als Stubenzucht und alles lief wie am Schnürchen, er hat nie vor März Anstalten gemacht, welche auf Familienplanung hingewiesen hätten.
Er hat allerdings deutlich verhaltener gesungen und er hat (ich schäme mich) jeden Tag eine Apfelspälte bekommen.
Eigentlich wäre es gut, wenn ein Verkäufer im Zoogeschäft die Käufer auf diese Dinge aufmerksam machen würde, aber das Gegenteil ist der Fall, es heißt, Einzelhaltung sei Quälerei.

Ich wünsche wie gesagt allen hier im Forum viel Glück mit euren Piepern, du bekommst "Chapeau", und weiterhin gesunden Nachwuchs. :blume:
 
...
Darin steht, ....

...

ja, wenn sich Neuling versucht, gewissenhaft über Kanarienhaltung zu informieren, erfährt er idR
- paarweise Haltung
- geeigneter Käfig, geeignete Ausstattung
- Freiflug
- Vorteile der bird lamp
- und bei Ernährung werden ausführlichst geeignete Gemüse- und Obstsorten und sonstiges Zusatzfutter beschrieben


Da "Normalvogelkäufer" idR nicht an Zucht interessiert ist, googlet er dann auch nicht Brutbedingungen,
auf die extreme Brutlust der Kanarien wird kaum hingewiesen

vom Brutverhalten sind die meisten Neulinge überrascht,
suchen verzweifelt nach Rat, finden dann dieses Forum, und stellen ihre Fragen - Bitte um Nachsicht und Geduld bzw. dann einfach die entspr. Links als Antwort geben ...
die Fragen kommen ja laufend.
 
Was spricht außer der Jahreszeit gegen tägliches Grünzeug?

Ist es denn eine Lösung, die Henne erstmal durch die Trennung zu entlasten, bis sie mit der Brut fertig ist?

Wie schon erwähnt, Kanarien sind Körnerfresser.
Ihr Stoffwechsel ist nicht auf die tägliche Gabe von Gemüse und/oder Obst ausgerichtet. In der Natur nehmen Kanariengirlitze vor allem halbreife Sämereien auf. Im Herbst und Winter sind diese weniger vorhanden, als im Frühjahr und Sommer.
Deshalb spricht man bei Kanarien von der Haltung im Jahreskreislauf. Frühjahr/Sommer Brutzeit und Herbst/Winter Ruhezeit. Dieser Umstand ist logisch übertragbar auf die jahreszeitlich angepasste Fütterung.
Es mehr um Deinen Hahn, als um die Henne. Du hast ihn mit Deiner Fütterung in den Orbit geschossen, d.h. er ist jetzt stark triebig. Das ist insofern unlogisch, da Du gar keinen Nachwuchs wünschst.
Sicherlich werden die die Vögel im Frühjahr schon durch die verlängerten Lichtphasen triebig, das ist auch normal. Aber warum wird das durch eine solche Fütterung so forciert?

Frage an dich oder andere kompetent Züchter wäre noch: Spielen Rasse und Färbug bei den Ges. und Farbkanarien eine Rolle? Wie du weißt, hatte ich zuvor einen Gierlitz...

Nein, das spielt normalerweise keine Rolle. Gerade ein Girlitz oder Gilrlitz/Kanarienbastard sollte deutlich ungestümer und aggresiver in Brutzeit agieren. Insofern hast Du Glück gehabt.

Da "Normalvogelkäufer" idR nicht an Zucht interessiert ist, googlet er dann auch nicht Brutbedingungen,
auf die extreme Brutlust der Kanarien wird kaum hingewiesen

vom Brutverhalten sind die meisten Neulinge überrascht...

Nun, dieses Wissen über das Brutverhalten ist überall verfügbar!...aber warum ist der normale Vogehalter idR nicht an der Zucht interessiert und verzichtet dann auf Aneignung dieser Informationen, warum ist er überrascht über die extreme Brutlust der Kanarien...?

Weil sie/er sich nicht informieren wollte!!!!, weil sie/er sich nur insoweit für Kanarien interessiert wie es in die selbst konstruierte heile Haltungswelt passt, alles andere wird vorsorglich ausgeblendet, weil nicht sein kann was nicht sein darf :)...weil Vögel, dann als Vögel behandelt würden..., weil dann diese unendlichen och wie süß, och der Arme ist ja so alleine usw. Halter ihre Legitimation verlieren würden...?

Ich werde wohl nie verstehen, warum man sich Vogelart anschafft und sich daraufhin nicht ganzheitlich über die natürlichen Bedürfnisse und Verhaltensweisen derselben informiert...
 
Du weißt doch Norwicher, wie es "früher" war. OOOHHH, der singt aber schön, meiner singt sogar im Winter....
So o.ä. wurde ja über diese Spezies gedacht, und wer nicht sang, der wurde umgetauscht. das kenne ich noch von meiner Mutter.

Aaaaaaaaaaaaaaaaber, das war vor gedachten 100Jahren, mittlerweile haben wir das IN, als ich meine Gierlitz (danke für die Info) anschaffte, hatte ich noch keinen PC, eben besagte Bücher, derer 5 an der Zahl, ich wollte sie ja kennen lernen und ich habe in den 15 Jahre ganz traumhafte Vogelkinder verschenkt.
Aber sag mal, wer googlet denn bevor er sich einen Kanari kauft, doch wohl kaum einer, aber meinst du im Ernst, dass es mit "nicht kennenlernen wollen" zu tun hat.
Ich bin nur froh, dass durch unsere Beiträge hier im Forum ein gewisses Quäntchen Wissen weitergegeben werden kann.

So fagte mich meine Nachbarin eben, die 2 Vögel (Hennen) aus dem Vorjahr von mir hat, ob es nicht besser sei., noch einen Hahn dazu zu kaufen, ich habe so laut NEEEEEIIIIIIN gebrüllt, sie war ganz perplex. Es war insofern ein schönes Gefühl, ihr im Forum diese ganzen Querelen darbieten zu können. Dann sagte sie , "ach deswegen ist es bei ihnen so ruhig", hab mich schon gewundert, dass Maxim nicht singt. Siehste!!! Aber die junge Dame informiert sich nun. So etwas finde ich gut. In diesem Sinne , ciao:0-
 
Also ich habe einen ganzen Stapel Kanarienbücher und darin stehen alle die Fehlinformationen, die hier erwähnt worden sind.

Aber ich habe wahrscheinlich auch einen Fehler gemacht. Ich habe meinen Caruso im Herbst / Winter der Jahreszeit angepasst ernährt, obwohl er von Mitte Oktober ab bis jetzt immer Kleingefieder verloren hat und nicht mehr singt, und das als Harzer Roller.

Zumindest die Gesangskanarien singen auch im Herbst / Winter, im Herbst sind ja die Vogelschauen, wo bei den Gesangskanarien ausschließlich die Qualität des Gesangs bewertet wird und die jungen Hähne werden vorher gezielt ausgebildet.

Ich denke, dass ich meinen Caruso mangelernährt habe, ich hätte ihn "für Mauser" füttern sollen und nicht für Herbst /Winter.

In meinem Zebrafinkenbuch steht übrigens derselbe Quatsch bzgl. der Ernährung (Obst, Gemüse usw.) Für diese Vögel ist Obst schädlich, Gemüse kann man geben, aber dann werden sie bald brutig, Zebrafinken sind nämlich extrem vermehrungsfreudig und das ganzjährig.

Seit ich ein echtes Paar habe, gibt es nur noch Körner und auch die nicht überreichlich und ich habe keinerlei Probleme mit Eierlegen, Aggressionen usw.
 
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