Versteh ich nicht hundertprozentig. Auf was für eine Gruppierung spielst Du an? Von welcher Landesregierung sprechen wir?
Gruppierungen: Die Begehscheininhaber bei den Landesforsten als Erfüllungsgehilfen und es ist beinahe egal welche Landesregierung, die Schwarzen die als reine Wirtschaftspartei (Forst als Kapital verwalten), machen wenigstens keinen Hehl daraus rein wirtschaftliche Interessen zu verfolgen, dagegen die mit Beteiligung der Grünen machen vieles unter dem Deckmantel einer ideologischen Anschauung. Egal ob Energiewende mit geplanten Windkraftanlagen in Nationalparken oder Biogas Mais-Monokulturen, hier zählt auch nur der Profit. Bis zu Ende gedacht hat da niemand.
Von der Sache her ist das aber logisch: Bejagung, um das Wild – sofern überhaupt möglich – auf einem naturnahen Niveau zu halten.
Aha! Da also "logisch" aber bei anderen Arten sprichst du dagegen.
Der Luchs reguliert sich selbst anhand der vorhandenen Dichte seiner Beutetiere und den sonstigen Gegebenheiten. Er baut eine Bestandesgröße auf, die den natürlichen Gegebenheiten entspricht, bei der er also noch ausreichend Beute machen kann. Ähnlich beim Wolf. Wo siehst Du hier einen Widerspruch?
Wäre wohl auch beim Rotwild möglich, würde man es sich aussuchen lassen wo es denn heimisch werden möchte (ausserhalb gesetzlich vorgeschriebener Rotwildgebiete). So aber in den Kernzonen der bisherigen Rotwildgebiete kann ich doch aber auch warten bis es denn sein Maximum an Beständen erreicht hat also bis der Wald aufgefressen und es sich somit von seiner Umgebung und dem selbstvernichteten Nahrungsangebot reduziert hat (wenn es denn verhungert, abwandert oder die Reproduktion verringert oder krank wird usw.)
Was du dem Wolf, Fuchs und Luchs als Natürlichkeiten zu sprichst, gilt nicht beim Schalenwild?
Im Übrigen gab es zu Beginn der Luchsauswilderungen damals sehr viele Infoveranstaltungen der Verantwortlichen. Ich erinnere mich noch gut an Vorträge mit Themen was der Harz wohl für einen Luchsbestand aufgrund der Lebensraumkapazität und dem Nahrungsangebot beherbergen könnte. Von Biologen usw. wurde von einer Zahl mit 20 Tieren ausgegangen. Mittlererweile halten sich die Initiatoren sehr bedeckt, ich kenne die Konfrontationen wo sie mit Schätzungen von bis zu 100 Tieren konfrontriert wurden und es nicht verneinen wollen! Abwandern tun zwar einzelne Tiere aber durch fehlende Korridore..und auch mit der Frage wohin? Wird es nicht besser.
So und da wir kein einheitliches Reviersystem in Deutschland haben und auch der Harz nur eine Lebensraum-Insel ist, gibt es regional unterschiedliche Wilddichten. Der Luchs hat bewiesen, dass er eben nicht die Reviere benasprucht, die ihm arttypisch zugerechnet wurden, er jagt Schwerpunktmäßig und hat seine Reviere deutlich verkleinert. Dort wo es Jagdgebiete von Jagdpächtern mit einem höheren Schalenwildbeständen gibt, bleibt er dort gern über mehrere Wochen (logisch) und auf der anderen Seite die Forst-Ideologen, mit ihren riesigen überjagten Gebieten in denen Rotwild auf Null-Komma-irgentwas an Bestandszahlen gehalten werden soll. Zwar möchte man weiterhin Jagdgäste auf dicke Hirsche führen, Privatjägern viel Geld abnehmen aber wiederum den Wald als Kapitaleinlage "beschützen" und die Bestände ständig reduzieren.
Und dann haben wir ja noch mittendrin den Nationalpark und auch da hat das Rotwild keine Ruhe, wie zuvor beschrieben. Ja das ist für mich sehr widersprüchlich bzw. treffen hier Interessengruppen aufeinander und Verlierer soll hier nur das Schalenwild sein. Alle anderen, die Raubtieren bekommen den Status der besonders "schützenswerten Arten, die sich ja selbstversändlich von sebst regulieren". Ähnlich wie der Fuchs, nicht wahr? Nur das der unabhängig von Fasan, Hase, Rebhuhn usw. geworden ist und sich dadurch selbst nicht reguliert. Stadtfüchse haben es bewiesen und sind eine wahrliche Fuchs-Quelle für umliegende Eroberungszüge in weitere Landschaftsteile, nur dass du ja hier dein Argument "Bejagung, um das Wild – sofern überhaupt möglich – auf einem naturnahen Niveau zu halten", nicht gelten lässt.
Ein Jahr Nicht-Bestellung der Wildäcker (aufgrund von Krankheit des Pächters oder sonstigen Faktoren) und die Rehe holen an Schaden alles nach, was sie in der Vergangenheit nicht gemacht haben. Klar, wenn man künstlich eine höhere Lebensraumkapazität schafft, dann ist bei deren kurzfristigen Absenkung schlagartig ein großer „doomed surplus“ da, der sich nach schneller Übernutzung des Lebensraums spätestens im Folgejahr den neuen Bedingungen anpasst, also im Winter zusammenbricht.
In der Kulturlandschaft Deutschland, samt Wirtschaftswäldern ist ja bereits die Rede von einer "Wildbewirtschaftung". Die Mischung machts aber und weder der hohe Jagddruck noch die ständige Zufütterung wäre hier das gesunde Mittelmaß. Die Rehe holen nicht etwas nach, wenn sie keinen Wildacker mehr haben - weil der Pächter krank ist
Sie stellen sich nur um, richtig, aber aufrgund des Zusammenspiels mehrerer genannter Faktoren wie "Ruhezonen", bleibt diese Umstellung mit geringen Folgen. Man kann allgemein nur in Etappen denken, so lang die Verantwortlichkeit beim Menschen liegt, kein Pächter oder Waldbesitzer wird 120 Jahre alt