Wir haben sie in den Papageienpark Bochum gebracht, wo sie bereits nach kurzer Zeit einen ebenfalls 6-jährigen Hahn Siggi ákzeptiert hat. Zu Hause angekommen war aber auf einmal alles nicht mehr so rosig und Emma hat angefangen Siggi zu attackieren.
Inzwischen attackiert sie ihn nicht mehr so oft, aber so richtig werden die zwei nicht warm. Sobald mein Freund nur in ihre Nähe kommt, hat sie nur noch Augen für ihn...Und der arme Siggi versucht die ganze Zeit Emma zu beeindrucken..
Wir wissen dass das unter Umständen Monate dauert bis die zwei sich akzeptieren, aber hat jemand einen Tipp wie wir die Zusammenführung forcieren können??
Hauptproblem wird hier vermutlich die enge Beziehung eurer Henne zu deinem Freund sein, auch wenn das jetzt komisch klingt
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Solch auf den Menschen fixierte Tiere orientieren sich halt meist nur um, wenn man sich selbst als Halter zurückhält.
In Bochum war Emmas Bezugsperson (dein Freund) ja nicht greifbar, daher hat es dort mit dem Hahn wohl auch besser funktioniert.
Damit sich die beiden wieder annähern können, bedarf es nun viel Zurückhaltung euerseits. Das heißt konkret, langsam den direkten Kontakt runterzureduzieren und sich eher nur im Hintergrund zu halten und nur zu beobachten. Für Streicheleinheiten sollte nur noch der andere Vogel zuständig sein, auch wenn es schwer fällt
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Wenn Emma z.B. trotzdem ständig bei deinem Freund hocken möchte, sie am besten in die Nähe des Hahns wegsetzen, auch wenn das erst mal recht nervig sein kann.
Genau dieser Punkt Zurückhaltung fällt vielen Haltern aber erst mal schwer, aber es lohnt sich meist wirklich, da selbst zurückzustecken.
Solange zahme Vögel weiter vom Menschen zu sehr betüddelt werden und dort ihr Streicheleinheiten bekommen, sehen sie halt oft keinen Grund, sich den Neuen gefiederten Kumpel mal genauer anzuschauen.
Die Tiere stehen halt ständig zwischen den Stühlen (Bezugsperson/Partnervogel) und man muss ihnen deshalb deutlich machen, das man selbst kein geeigneter Partner für sie ist. Gerade
Handaufzuchten sind da oft besonders heikel.
Das Problem ist auch, dass Siggi sehr ängstlich ist und scheu. Sobald ich nur meine Hand in richtig Käfig strecke, klettert er weg. So können wir die Beiden auch nicht richtig frei fliegen lassen...
Vielleicht kannst du Siggis Vertrauen erst mal eher mit einem Leckerchen erarbeiten, welches du erst mal durchs Gitter vorsichtig reichst.Wenn er dies nimmt, würde ich es langsam bei geöffneter Tür versuchen usw.
Ansonsten würde ich die beiden ruhig gemeinsam rauslassen, bei Freiflug jedoch kein Futter anbieten, evtl. kurz vorm Freiflug sogar die Näpfe aus der
Voliere rausnehmen. Wenn der Zeitpunkt zum Reingehen in den Käfig gekommen ist, würde ich die Näpfe gut sichtbar für die beiden mit etwas tam tam wieder frisch gefüllt in die
Voliere geben (evtl. einen besonders beliebten Leckerbissen in die
Voliere geben).
Meist treibt der Hunger die Grauen dann von ganz allein wieder in den Käfig zurück
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Engelchen83 schrieb:
bei dieser Partnervermittlung hab ich nur Bedenken, dass unsere Polly das mit macht, nicht dass sie mich hinterher nit mal mehr mit dem Hintern anguckt.
Das wäre eigentlich sogar besser, als wenn sie wieder gleich nur bei dir hocken wollte, warum hab ich versucht oben zu erklären. Papageien sind halt eigentlich keine Schmusetiere für die sie oft fälschlicherweise gehalten werden. Je eigenständiger ein Paar ist, um so weniger Probleme bereiten sie dem Halter in der Regel auch
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