Hallo Stefanie,
Du hast über die vorab schon geposteten Beiträge sicher erkannt, dass es eigentlich Eure "Schuld" ist, dass die Eltern die Jungvögel nicht richtig aufziehen wollen - wenn beim Menschen Jugendliche Eltern werden, ist das meistens auch ein Problem, das nur mit der Hilfe von Mitmenschen gelöst werden kann. Hier seid halt Ihr die "Mitmenschen" und Ihr müsst nun das beste daraus machen. Das Zurücksetzen in das Nest gefährdet nur das Jungtier, weil die Eltern es nicht (mehr) akzeptieren.
Ich habe schon mal eine Teilhandaufzucht von Nonnen (sind auch Prachtfinken) gemacht, weil sich das Elternpaar zerstritten hatte und die Jungvögel sonst auf der Strecke geblieben wären. Allerdings hatte ich damals kein Nutribird benutzt, sondern eingeweichte geschälte Hirse und zerkleinerten eingeweichten Nackthafer. Diese habe ich mit einer Pinzette gefüttert - war mächtig viel Arbeit (jedes Körnchen einzeln), aber ich wollte, dass die Vögel möglichst naturnah ernährt werden und der Magendarmtrakt sich nicht umstellen musste, als die Vögel das selbständige Fressen lernen sollten. Zum Einweichen habe ich damals Amynin benutzt (ist eine Flüssigkeit mit Aminosäuren, Vitaminen etc.; nicht mehr auf dem Markt - Alternative wäre jetzt Jecuplex). Ich hatte allerdings den Vorteil, dass der Vater nach kurzer Zeit wieder zumindest tagsüber gehudert und gefüttert hat, so dass die Handaufzucht nur morgens und vormittags gemacht werden musste.
Bei Deinem Zebrafink wird ein etwas höherer Anteil an tierischem Eiweiß nötig sein (z.B. Eifutter). Und Du solltest auch nach einer gewissen Zeit auf "feste" Nahrung (geschälte Hirse) umstellen bzw. zumindest beifüttern, damit der Körper des Vogels sich daran gewöhnen kann. Wenn der Vogel flügge werden sollte (was ja noch in den Sternen steht...), wäre es gut, wenn er baldmöglichst mit Seinesgleichen vergesellschaftet wird, damit er lernt, dass er ein Zebrafink ist. Außerdem wird er damit leichter das selbständige Fressen lernen.
Falls es der Jungvogel nicht schaffen sollte, lass den Eltern ein wenig Zeit, um wirklich erwachsen zu werden. Wenn Du sie dann richtig zur Zucht anfütterst und vorbereitest, dann sollte solch ein Drama sich eigentlich nicht wiederholen.
Viel Glück für den Kleinen,
Steffi