Dompfaffküken werden immer nur einige Tage alt

Diskutiere Dompfaffküken werden immer nur einige Tage alt im Forum Cardueliden im Bereich Wildvögel - Hallo Meine Dompfaffküken sterben immer nach einigen Tagen. Symptome: wenig Wachstum, geschwollener Bauch, teilweise gelblich.... Was mache...
Jülü

Jülü

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Hallo

Meine Dompfaffküken sterben immer nach einigen Tagen. Symptome: wenig Wachstum, geschwollener Bauch, teilweise gelblich....

Was mache ich falsch?
 
hallo Jülü

berichte bitte erstmal ganz ausführlich über die Haltung, Unterbringung, Fütterung etc., dann kann man vielleicht eine "Ferndiagnose" stellen.
 
Gern, Karin!

Aussenvoliere 3,0 x 2,5 x 2,5 Meter plus Schutzraum 0,8 x 3,0 x 2,5
Fütterung: Versele Waldvogelmischung Zucht ohne Rübsen - Eifutter für Waldvögel, Grit, Keimfutter
Dazu: Vogelmiere und Mehlwürmer

Volierenbewuchs mit Holunder und Efeu

Ich hatte durchaus in den letzten Jahren gute Zuchterfolge, aber dieses und letztes Jahr habe ich diese Symptomatik - wüsste echt nicht, was ich grundlegend verändert hätte.
 
Es ist immer schlecht etwas aus der Ferne zu sagen. Ich kenne die Unterbringung nicht. Mein Verdacht liegt am Futter und an am Boden.!!
Durch das sehr feuchte Wetter wird( Kann) der Boden nass sein! Frage: Sind die Altvögel viel am Boden....??? Normalerweise bewegen sich die Altvögel mehr im mittleren ...oder oberen Raum !! Die Altvögel können nur das verfüttern was sie haben.......gibt es da ein Problem???? zum Beispiel....Feuchtigkeit im Futter???
Da stellen sich so viele Fragen........ohne genaue Information....ist wirklich kein richtiger Tipp möglich.
Gruß
Rabenkrähe
 
Die frisch toten Jungvögel untersuchen lassen...dann bist du auf der sicheren Seite
M!
 
Hallo Jülü,

du hast einen Leidensgenossen. Allerdings habe ich nicht die Symtome. Eigentlich habe ich gar keine Symtome.
Bei drei Paaren das gleiche. Hab sogar während der Zucht ein fremdes Paar bekommen, wo ich echt noch
Hoffnung hatte. Auch nix. In den selben Volieren haben andere Arten keine Probleme. Nur die Gimpel.
Und hab bei jedem Versuch was am Futter verändert bzw. weggelassen. Die Alten füttern super an und
auch ausreichend. Aber am 2. spätestens 3. Tag ist Schluß. Milben können ausgeschlossen werden.
Ist halt verückt, aber ich mach mich nicht mehr verrückt.

LG Jens
 
Mal auf coliforme Keime testen lassen, möglichst inkl. Antibiogramm...
(Riecht man meistens schon am Kot der Jungvögel, bzw. sieht und riecht es am matschigen Bauch, wenn sie hin sind)
 
Hallo,
bei mir sieht es nicht besser aus.
Habe zwei Dompfaff Pärchen und nicht einen Jungvogel gezogen.
Im letzten Jahr hat das eine Pärchen noch neun Jungvögel gezogen und in
diesem Jahr nix.Entweder haben sie das Gelege im stich gelassen oder die Kücken wurden
nach ein paar Tagen nicht mehr gefüttert.
Hab sie jetzt wieder alle zusammen gesetzt,fangen schon an zu mausern.
Vielleicht ist alles ein bisschen durcheinander gekommen (kein richtigen Winter gehabt).:nene:

Gruß
Bernd
 
Hi Jülü, ich züchte seit einigen Jahren Dompfaffen. Vorweg bemerkt, jedes Zuchtjahr sieht anders aus. Der Nestbau ist eigentlich immer super. Dann fängt es an. Die Brut, mal geht alles gut, mal wird nur 3 Tage gebrütet, dann ist Schluß. Nach Schlupf der Jungen, mal wird garnicht gefüttert, mal hören sie direkt nach der Beringung auf, oder wenn die Kleinen schon 11 Tage sind. Es kann aber auch sein, das die Jungen schon das Nest verlassen haben und dann wird die Fütterung eingestellt. In diesem Jahr züchte ich wieder nur mit einem Paar. 1. Brut 5 Junge, 2. Brut 3 Junge. Jetzt sitzt sie wieder auf 5 Eier und das schöne. Beide Elterntiere füttern super,. Die Jungen der ersten Brut füttern die Jungen der 2. Brut mit. Zu deiner Fütterung kann ich sagen, soweit okay, aber ich füttere viel, viel mehr und abwechslungsreicher Grünfuutter aus der Natur.Das fängt mit Löwenzahnköpfe an. Ampfer, Vogelmiere, Melde jetzt Ebereschen spsäter -Feuerdorn und vieles mehr. Also berichtet mal, würde mich interessieren. LG Ralf
 
hallo,
habe zwar keine dompfaffen habe aber mal gelesen und gehört das bei manchen züchtern die dompfaffen kurz vor dem beringen sterben und die haben meissten von nestnässe gesprochen.....kann mich nicht mehr errinnern was sie genau gesagt haben....könnte vllt daran liegen oder halt damit man 100% sicher ist untersuchen lassen....
mfg
 
ich habe das gleiche Problem.
meine voliere ist 5 x3 meter.besetzt stieglitz.Zeisig. Gimpel habe ich in dieser voliere nur ein paar.
Fütterung täglich. Mehlwürmer--pinkis-- grüne gurke--apfel--Vogelmiere--futter von blattner. gemischt. für Gimpel und stieglitz getrenntes futter-
vitamientrophen.--
ich hatte noch nie eine Nachzucht.
Entschuldigung für die groß und Kleinschreibung
ich bekomme erst morgen eine neue tastatur
 
Mephitis und Plassco haben den entscheidenden Hinweis zur Klärung des Problems ja bereits gegeben...und AZ-Hunde hat in seiner Antwort einen wichtigen Ansatz hinsichtlich der Ernährung gegeben auf den ich Bezug nehmen möchte.

Mir fällt auf, dass die Gimpelfütterung unmittelbar vor und während der Zuchtperiode bei sehr vielen Züchtern insgesamt sehr proteinlastig, um nicht zu sagen zu proteinreich und zu konzentriert erfolgt.

Gimpel der Gattung Pyrrhula haben im Vergleich zu anderen Gattungen cardueliner Finken einen vergleichsweise längeren Dickdarm und vor allem zwei deutlich größere Blinddärme als diese, die quasi als Gärkammern mit zelluloseaufspaltenden Bakterien fungieren, um die knospenlastige bzw. zellulosereiche Kost energetisch für die Tiere verwertbar zu machen. Dafür legen die Vögel auch vergleichsweise lange "Ruhe - oder Verdauungspausen" nach dem Fressen ein, ähnlich wie dies zum Beispiel Raufußhühner im Vogelreich oder Wiederkäuer - mit ihrem Pansen - bei den Säugetieren tun, um diese Kost zu verwerten.

Die Fütterungsmethode die AZ-Hunde erwähnt, entspricht der überwiegend vegetabilen Kost der Gimpel deutlich mehr. Natürlich nehmen nach Freilanduntersuchungen in England (Newton) einige Gimpelpaare in unterschiedlichen Mengen während der ersten Tage auch Insekten oder Spinnen als Kost auf und geben diese weiter. Jedoch sehe ich zwei wesentliche Unterschiede zur mittlerweile verbreiteten Fütterung von Gimpeln:

- Zum einen sehe ich in der insektenreichen und leider fast ausschließlichen Verfütterung von Mehl- oder Buffalowürmern oder Pinkies ein Problem, insbesondere aber in deren (!) Ernährungsstatus. Die erwähnten Futterinsekten werden zumindest phasenweise so schlecht oder gar nicht gefüttert, dass sich Ihre Körper mit ausscheidungsbelastetem Futter anreichern und eine aggressive und somit gefährliche, regelmäßige Kost für Altvögel und Nestlinge darstellen. Wer per Zufall, nachdem er solche Mehlwürmer mit der Hand an seine Vögel verfüttert hat und sich im Anschluss zufällig ein Auge gerieben hat oder sonst wie in Kontakt mit seinen Schleimhäuten gekommen ist, wird sich an das nachhaltig brennend schmerzende Gefühl nicht lange erinnern.

- Zum anderen erfolgt häufig zusätzlich eine Fütterung mit konzentriertem Eifutter, welches ebenfalls proteinreich ist und nicht wenig Zucker enthält was für Vögel mit spezieller Darmflora (siehe oben) ebenfalls nicht unproblematisch ist. Selbst im Keimfutter hat sich der Anteil der proteinreichen Saaten über die Jahrzehnte erhöht, ich denke hier zum Beispiel an die gern gefressene Mungbohnensaat.

In einer bepflanzten Voliere mit gemischtem Vogelbesatz kann niemandem leicht auffallen, dass bereits innerhalb von Stunden nach der Verfütterung von mehreren (harnbelasteter) Mehlwürmern oder Pinkies bereits der Kot des Weibchens farblich verändert (bräunlich) und ungeformt (breiartig) abgesetzt wird. Die Bakterienflora "kippt" dort bereits um. Von da an kann man nach weiteren 12-48 Stunden die ersten Probleme im Zusammenhang mit den Nestlingen beobachten: Aufgedunsene Darmregion der Jungen, stinkender und ebenfalls breiartiger Kotabsatz, Aufgabe der Jungen durch die Mutter, Abbeißen von Gliedmaßen der Jungen, "Drehbewegungen" des Weibchens auf den Jungvögeln und verfrühter Brutneubeginn ...und abschließend, wie in einem vorausgehenden Kommentar bereits erwähnt, ein bereits deutlich verfrühter Mausereinsatz der Alttiere im Juni/Juli des Jahres.

Das sich in solchen Nestern natürlich coliforme Keime und andere bakterielle Probleme "häufen" ist eine zwangsläufige Folge. Mir ist absolut bewusst, dass monokausale Zusammenhänge die absolute Ausnahme in der Vogelhaltung darstellen, aber ich empfehle dem geneigten Gimpelzüchter mal den Eigenversuch ...sowie das kritische Überdenken mancher standardisierter Vereinfachung in der Fütterung und eventuell die Lektüre mancher sehr gut, gründlich und umfassend im Freiland beobachteter und anschließend selbst erprobter Fütterungsmethoden, von bereits nur noch antiquarisch zu erhaltender Vogelliteratur, wie etwa die "Naturgemäße Finkenzucht" von K.Sabel, seien hier empfohlen um Fehler zu vermeiden und umfassendere Sachzusammenhänge zu erkennen.
 
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Hallo Noesis,

Vielen Dank für diese ausführliche Antwort. Das klingt tatsächlich sehr logisch und ich sehe tatsächlich Verbesserungspotential bei der Ernährung der Mehlwürmer. Auch kann es sein, dass ich zu proteinreich gefüttert habe.
Super, Danke !

Jülü
 
- Zum einen sehe ich in der insektenreichen und leider fast ausschließlichen Verfütterung von Mehl- oder Buffalowürmern oder Pinkies ein Problem, insbesondere aber in deren (!) Ernährungsstatus. Die erwähnten Futterinsekten werden zumindest phasenweise so schlecht oder gar nicht gefüttert, dass sich Ihre Körper mit ausscheidungsbelastetem Futter anreichern und eine aggressive und somit gefährliche, regelmäßige Kost für Altvögel und Nestlinge darstellen. Wer per Zufall, nachdem er solche Mehlwürmer mit der Hand an seine Vögel verfüttert hat und sich im Anschluss zufällig ein Auge gerieben hat oder sonst wie in Kontakt mit seinen Schleimhäuten gekommen ist, wird sich an das nachhaltig brennend schmerzende Gefühl nicht lange erinnern.

- Zum anderen erfolgt häufig zusätzlich eine Fütterung mit konzentriertem Eifutter, welches ebenfalls proteinreich ist und nicht wenig Zucker enthält was für Vögel mit spezieller Darmflora (siehe oben) ebenfalls nicht unproblematisch ist. Selbst im Keimfutter hat sich der Anteil der proteinreichen Saaten über die Jahrzehnte erhöht, ich denke hier zum Beispiel an die gern gefressene Mungbohnensaat.

Ich denke auch, dass die Ernährung der Futtertiere eine maßgebliche Rolle spielt. Frisst der Vogel nur eine an sich leere Chitinhülle kann das sicher nicht gesund sein.

Allerdings kann ich aus Erfahrung sagen, ohne zufüttern von tierischem Protein wachsen die JV eher schlecht - Studien in freier Wildbahn (J.Nicolei) haben bewiesen, dass der Gimpel in den ersten Lebenstagen seiner Brut nicht unbeträchtliche Mengen (bis zu 15% ab dem 9. Lebenstag rückläufig) an Spinnen - Blattläusen u.ä. verfüttert.

Wichtig ist, dass die Elterntiere eine gesunde und abwechslungsreiche Nahrung erhalten - dazu gehört aber auch tierisches Protein in kleinen Mengen! In der Regel ist es so, dass die Elterntiere am besten wissen was für ihre Jungen wann gut ist...
 
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Ich versuche schon lange Dompfaffen zu züchten.Fütterung wie hier beschrieben.es fehlt wirklich an nichts
Ob Grünfutter--Keimfutter-- Mehlwürmer--gekochtes Ei und--und. Dieses Jahr hatte ich das erstemal eine Nachzucht von 7 Jungtieren.Habe keine Änderung am Futter
vorgenommen.Natürlich war meine Freude groß 6 Weibchen 1 Hahn
Meine Voliere steht bereit ca.25 Jahre. ich hatte früher andere Tiere gezogen .
Aber als ich jetzt vor paar Wochen zum füttern ging, konnte ich es kaum fassen,
Es lagen 5 Dompfaffen und 2 Stieglitze auf dem Boden
Beim genauen betrachten,stellte ich fest,daß die Pfoten weg waren.
Ich habe zwar danach gleich eine Rattenfalle und eine Marderfalle aufgestellt. Nichts passierte mehr.
In die Rattenfalle legte ich ganz hinten einen Stieglitz,dieser war zwar nächsten Tag aus der Falle heraus ,aber die Falle war offen.
 
Thema: Dompfaffküken werden immer nur einige Tage alt
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