immer weniger Vögel

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Lars1971

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als eigenes Thema abgetrennt von hier

Es gibt seit gut vier Jahren immer weniger Vögel...Es ist ein Massensterben Biblischen Ausmaßes. Ich wohne eigentlich in Berlin und habe es sofort gemerkt, als ich Morgens nicht mehr von der Spatzenkolonie, die in meinem Hinterhof gesiedelt hat, seit ich in der Wohnung lebe (fast 26 Jahre), geweckt wurde. So gut wie keine Vögel mehr am Himmel, schon gar keine Greifvögel, eine Totenstille liegt über der Stadt, wo früher tausende Vögel Lärm gemacht haben....Seit Mai bin ich jetzt bei meinen Eltern in Nordhessen in einer Kleinstadt (Witzenhausen). um meine Demente Mutter zu pflegen. Sobald ich aus dem Zug ausstieg, ist mir sofort aufgefallen, dass etwas nicht stimmt. Wir wohnen direkt am Wald, am Morgen hört man noch ein gelegentlich Gezwitscher von einigen wenigen Vögeln, das war es. Keine Vögel am Himmel, Null Greifvögel. Selbst meine Demente Mutter fragt mich ständig, wo denn die Vögel und INSEKTEN geblieben seien. Wer dieses Biblische Sterben nicht wahrnimmt, ist entweder komplett verblödet, oder verweigert sich der Realität. Es gab im letzten Jahr mal kurz eine Nachricht, dass 400 Millionen Vögel in Europa verschwunden seien, diese Zahl kann man meiner Meinung nach getrost um den Faktor 10 erhöhen. Und Bayer/Monsanto hat wieder so viel Schmiergelder in Brüssel und Berlin fallen lassen, dass Glyphosat ein weiteres Jahr als Massenvernichtungswaffe eingesetzt werden darf. Es wird sich in den nächsten Jahren zeigen, ob der Spruch stimmt: Erst sterben die Vögel, dann stirbt der Mensch....
 
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Und Bayer/Monsanto hat wieder so viel Schmiergelder in Brüssel und Berlin fallen lassen, dass Glyphosat ein weiteres Jahr als Massenvernichtungswaffe eingesetzt werden darf. Es wird sich in den nächsten Jahren zeigen, ob der Spruch stimmt: Erst sterben die Vögel, dann stirbt der Mensch....
Und Brüssel und Berlin haben sich bestechen lassen.... könnte man das auch so stehen lassen ?
Mich ärgert diese 10-Jahresverlängerung dermassen, das kann ich gar nicht sagen. Und irgend so ein Fuzzi von der Risikobewertung hat Glyphosat als unbedenklich bewertet.

"Die da oben" haben überhaupt kein Interesse am Umwelt- und Artenschutz, das sollte bis nach Hintertupfingen durch gedrungen sein.

Was die Vögel und deren Sterben anbelangt.... es kommt auch viel Gift aus der Luft. Ich denke sie nennen es Geoengineering.

 
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"Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, der letzte Vogel verhungert ist, und die letzten Insekten verendet,
frei nach Sitting Bull

dass Glyphosat ein weiteres Jahr als Massenvernichtungswaffe

Wenn es nur Glyphosat wäre. Der Giftcocktail (Pestizide, Fungizide, Herbizide) zusammen mit Gentechnik ein nicht mehr verdauliches Gebräu.

Feinstaub und Klimaerwärmung liefern den Rest.

Wenn ihr eure Augen nicht gebraucht, um zu sehen, werdet ihr sie brauchen, um zu weinen.
Jean Paul Sartre
 
Ich komme aus einer Gegend, wo wir zwar eine Abnahme der Artenvielfalt bemerken, aber die Anzahl der Vögel hat sich kaum verändert. Aber Ende September, Anfang Oktober ist auch bei uns ziemlich ruhig geworden.
Die Zugvögel sind weg, die Verbliebenen haben ihre Laute auch auf ein Minimum reduziert.
Wozu auch, Balzverhalten und Reviermarkieren ist vorbei, jetzt wird langsam auf Sparflamme umgestellt.
 
Die Zahl der Vögel hat sich (meines Wissens) in den letzten vier Jahren nicht drastisch verringert, aber als Trend gesehen werden Vögel (und alle anderen Tiere) seit der industriellen Revolution kontinuierlich weniger. Also einfach gesagt: Ja, es werden immer weniger Vögel, und das ist messbar.
Pestizide haben sicher ihren Beitrag daran, aber es gibt ja noch viel mehr (und vielleicht größere) Probleme: Lebensraumverlust durch Landwirtschaft / Industrie / Siedlung (Vermehrung der Tiere bleibt aus), Verfolgung auf dem Zug, Klimawandel und dadurch etliche weitere Probleme (wenig Nahrung oder Nahrung zur falschen Zeit - Raupen schlüpfen früher etc), Umweltgifte, Verschmutzung, Vogeltod durch Glas / Stromleitungen / Verkehr / Windengergie / Hauskatzen etc...
Und selbst häufige Arten werden weniger. Einige Arten haben aber auch positive Trends und werden mehr, aber das sind oft seltene Arten, die speziell gefördert werden.

Es gibt aber auch natürliche Schwankungen. Viele Greifvögel gehen z.B. immer versetzt mit dem Mäusebestand, Finken schwanken jährlich teilweise ganz stark, Eisvögel haben starke Verluste in kalten Wintern und holen das aber nach 1-2 Jahren wieder auf.
 
Steht und fällt mit dem Nahrungsangebot.
Meine Beobachtungen seit Ende der 50ziger..Gebiet nördliches Nordrheinwestfalen..zwischen Wiehengebirge und dem Mittellandkanal.
An jedem Haus waren min. 4 Paare HS, an Bauerhöfen mit Scheunen konnten es schon mal 20 Paare sein. Am Bachlauf hinter dem Haus in den Korbweiden in jeder Weide min. 1 oder 2 Paare Feldsperlinge, Haus- und Gartenrotschwänzchen, Grau- und Trauerschnäpper, Stieglitze und Hänflinge. Viele Arten von Drosseln...etc..1963 verschwanden zuerst die Gartenrotschwänzchen, dann Trauerschnäpper..dann die Grauschnäpper. Und sind, wie ich bei meinen Besuchen später innerhalb von 40 Jahren feststellen konnte, auch nicht wieder aufgetaucht.
Da hilft auch kein Aufhängen von NK.
Wenn sonst nach einem starken Regen im Sommer viele Amseln und Stare den Rasen nach Regenwürmern absuchten, so hat das nun Seltenheitswert.
Sind wohl keine mehr da... Regenwrmer. Deshalb haben die Stare bei mir am Haus auch plötzlich "Reißaus" genommen. Sicher ein "Überangebot" an Nahrung, speziell zur Brutzeit.
Sperlinge nisten aber hier trotzdem mittlerweile an Neubauten, bevor jemand wieder mit dem Mangel an Nistplätzen kommt, denn ich habe speziell mit tierischem Protein zur Brutzeit den Bestand von einem auf zehn Paare in den letzten 20 Jahren aufpäppeln können.
Nichtsdestotrotz gibt es geringe Eizahlen...geschrumpft von Zählungen in meiner Jugend von 5-6 auf nun 3 Eier. Ob hier der Proteinmangel der Hauptgrund ist!?
Grundsätzlich sind die Brutvögel ortstreu. Das heißt, wenn irgendwo erfolgreiche Bruten stattgefunden haben, so werden die Jungvögel der näheren Umgebung, die im nächsten Jahr zurückkehren, wieder versuchen sich dort anzusiedeln. Oder mit anderen Worten, ein Gartenrotschwanz der bei seiner Rückkehr aus Afrika eine Rast in Bayern macht, wird dort nicht bleiben, selbst wenn er dort NK vorfindet, sondern nach Hamburg fliegen, wo er aufgewachsen ist.
Soviel denn mal dazu.
Und wenn wir dann von Umweltbelastungen durch Insektizide reden, so wäre es doch eine lohnenswerte Aufgabe der NABU bei solchen Böden mal eine Regenwurmzählung durchzuführen, inklusive der Bestand der Mikrobodenfauna, die ja auch wie Regenwürmer zur Verbesserung der Böden beiträgt Natürlich dann in einem Vergleich mit einem inseksetizidenfreien Acker, der in seiner Umgebung keinen Bodenverbesserer wie Glyphosat als Nachbarn hat!
Da nun seit 35 Jahren mein Kirschbaum schöne Früchte trägt, die Blüte fand in diesem Jahr erst am 30.4. statt und nicht wie in den Jahren zuvor am 20.4. , weil eben der März hier etwas kühler war und keine Klimaerwärmung als Begründung zum "Tragen" kam. Leider konnte ich bei schönem Wetter und Tausenden von Blüten keinen einzigen "Bestäuber" ausmachen, lediglich eine einzelne Hummel.
Entsprechend war war das Ergebnis....keine Kirschen.
Man muß sich also keine Gedanken machen, das hier etwas Unerklärliches zu Grunde liegt, sondern nur mit offenen Augen durch den Garten gehen.
Und zu den Seglern und Schwalben...auch die werden in den nächsten Jahren einen Schwund erfahren, wenn man nur mal die Menge der Fluginsekten betrachtet, die bei einem schönen Sonnentag an der Frontscheibe kleben.
Hier setzt sich nur fort, was am Boden schon lange eine feststehende Tatsache ist.
 
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Bei uns verschwinden vor allem die Bodenbrüter.
In den "totgespritzten" Mais und Getreidefeldern können sie sich nicht halten und die letzten Wiesen werden von April an im Jahr 5x gemäht. Da kann z. B. eine Lerche nicht ein einziges Gelege durchbringen.
Und ein Haag und ein Rain zwischen den Feldern ist abgekommen.
Ein mir bekannter Bauer definierte das einmal so: Für einen Haag und einen Rain ist jedes Feld zu klein.
 
Umweltgifte wirken nicht nur indirekt indem sie Insekten vernichten, sondern auch direkt auf Fruchtbarkeit und vor allem auch auf Küken, durch schwere Entwicklungsstörungen.
Herz, Kreislauferkrankungen und unterentwickelte Küken und die die durchkommen zeigen meistens Entwicklungsstörungen .
Wenn sie adult sind aber auch Störungen des zentralen Nervensystems und werden leichter zur Beute . Verhaltensstörungen führen zu mangelndem Bruterfolg. Dies alles ist nicht richtig erforscht und wird von der Chemie und Agrarlobby abgestritten und die entsprechenden Ministerien boykottieren die Forschung auch noch.
 
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