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Golden Eagle
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Ich hatte vor 2 Jahren erstmalig hier um Rat gebeten, als einer unserer beiden ca 6 Jahre alten männlichen Zebrafinken krank wurde. Er ist schließlich auch gestorben.
http://www.vogelforen.de/showthread.php?t=107909
Das ganze Leiden hatte uns damals sehr mitgenommen. Wir hatten dem Zurückgebliebenen dann ein junges männliches Vögelchen aus der Zoohandlung beigesellt, was bei dem alten nach Krankheit und Tod seines ersten Gefährten bis heute zu einer unglaublichen Vitalität geführt hat. Der junge war natürlich viel mobiler und schneller, dennoch versuchte er trotz seiner nun mindestens 8 Jahre immer mitzuhalten. Er war stets das Alphamännchen, auch wenn die Dominanz nicht ganz so ausgeprägt war wie gegenüber dem ersten Gefährten, denn er zeitweise fast unterdrückt hatte. In den 2 Jahren der neuen Gemeinsamkeit hatte er viele Verhaltensweisen des neuen kopiert. Auch der junge gedieh prächtig; die beiden haben sich also gut verstanden und sich aneinander gewöhnt. Sie haben sich oft geputzt (wenngleich ein wenig einseitig zugunsten des älteren), viel gebadet, ständig die Körbchen ausgepolstert, generell alles gemeinsam gemacht und stets um die Wette geträllert. Allerdings hatten sie sich auch mitunter heftig gezankt, vor allem abends, wenn es um die Körbchen bzw. Schlafplätze ging. Dabei war keineswegs der alte immer der Sieger, sondern oftmals schlief er auf dem Körbchen (obwohl das zweite leer war), während der junge dann meist im Körbchen lag. Früher hatten sie auch mal ein Körbchen gemeinsam nachts besetzt. Dies war aber schon länger nicht mehr der Fall.
Nach dieser ausführlichen Schilderung der Umstände nun zum Problem:
Als wir heute nach der Fütterung das Haus zur Arbeit verließen, war alles wie gewohnt: Beide zwitscherten nach Kräften, fraßen, hüpften von Stange zu Stange usw. Gestern noch konnten wir sie beim ausgiebigen Bad beobachten.
Als ich dann am Nachmittag nach Hause kam, bemerkte ich zunächst nichts, bis ich später feststellte, dass der jüngere fehlte. Mit stockte dann der Atem, als ich ihn in der hintersten Käfigecke, versteckt unter einem lockeren, abgehobenen Zewapapierstreifen, die als Grundlage für den Sand und mitunter als Baumaterial dienen, tot auffand. Er lag nicht auf dem Rücken, sondern "angelehnt" an die Käfigecke, die Augen waren geöffnet, die Beine m.o. w. ausgestreckt. Er war schon starr, also bereits länger tot. Es gab keinerlei Blutspuren oder Hinweise auf äußere Verletzungen, nur das Brustgefieder war arg zerzaust. Es fehlten aber irgendwelche Indizien wie unüblich viele Federn etc., die auf einen Kampf hindeuten würden. Zunächst dachte ich, dass er sich vielleicht irgendwo eingeklemmt hatte, was aber nicht der Fall war. Auch ist nicht vorstellbar, dass er von selbst plötzlich gegen irgend einen Käfiggegenstand geprallt war - es gibt da nichts Derartiges, was eine tödliche Verletzung hervorrufen könnte. Es sieht danach aus, dass er selbst sich in der Ecke begeben hat - wie sonst käme er unter das Papier. Um Missverständnissen vorzubeugen: Es handelt sich nicht um massive Papierflächen, unter denen die Vögel sich verirren, ersticken oder erdrückt werden könnten, sondern um leichte einzelne Zewarollen-Blätter, unter denen sie schon oft herumpickt und diese auseinandergezerrt haben. Ein diesbezüglicher Zusammenhang ist absolut ausgeschlossen.
Wir sind fassungslos und zutiefst deprimiert, nachdem uns die beiden in den letzten Jahren so unglaublich viel Freude bereitet hatten und sie uns sehr ans Herz gewachsen waren. Dies ist umso schockierender als unser Piepmatz heute morgen noch kerngesund und vital war. Wir hätten nie gedacht, dass wir gerade ihn vorzeitig und für uns so unerklärlich verlieren würden. Das Ganze mutet wie ein unwirklicher Alptraum an. Vielleicht hat doch jemand eine Idee, was denn da passiert sein könnte ???
Natürlich macht das unseren kleinen Piepmatz auch nicht wieder lebendig, aber wir wüssten schon sehr gerne, was sich da zugetragen hat und ob wir etwas falsch gemacht haben. Ich habe noch nie gehört, dass sich Zebrafinken gegenseitig tödliche Verletzungen beibringen. Allerdings: Eine Bekannte, die unsere beiden urlaubsbedingt in Pflege hatte, hat uns berichtet, dass der alte den jungen einmal so heftig am Brustgefieder gepackt hat, dass dieser in der Luft hing und schließlich zu Boden fiel. Das war aber offenbar keine "Absicht", auch konnten wir dies trotz manchmal heftigem Gezerfe auch noch nicht beobachten. Eine Feder wurde jedoch schon dann und wann mal ausgerissen.
Sicher ist auch unser Käfig mit den Maßen LxBxH =57x37x75cm nicht optimal. Er wurde uns als damals Unbedarften gar für eine größere Zahl von Zebrafinken empfohlen, so dass wir dachten, er würde für unsere 2 Vögel gut reichen. Wir hatten in den letzten 8 Jahren auch nie den Eindruck, dass sie sich nicht wohl fühlen, sonst wären sie wohl auch nicht so lange vital und gesund geblieben. Dennoch weiß ich inzwischen auch, das eine Käfiglänge von ca 100cm anzuraten ist. Wir haben auch immer wieder nach einer größeren, aber noch für den Wohnraum passenden Alternative gesucht. Abgesehen davon, dass dies nicht so einfach zu finden ist, haben wir auch immer wieder gezögert, weil wir nicht wissen, wie vor allem dem älteren eine Umstellung nach so langer Zeit bekommt.
Die Frage stellt sich jetzt natürlich neu, falls tatsächlich der alte den kleineren tödlich verletzt und ein starker Stress zu dem Verhalten geführt haben könnte. Wir können uns dies vor dem Hintergrund der vielen Jahre des Zusammenlebens aber nicht recht vorstellen. Auch wird es ja wohl nötig sein, nun wieder einen Käfiggefährten für den wiederum Zurückgebliebenen zu beschaffen, sonst dürfte er wohl bald in Lethargie verfallen und eingehen. Vielleicht hat jemand auch zu diesen Punkten einen Rat ?? Wir wollen allerdings keine Nachkommen heranziehen, weshalb ein Weibchen wohl wieder ausscheidet. Wäre 2 oder 3 Neue besser als nur einer ? Wir möchten auf jeden Fall vermeiden, dass sich diese Situation - gar nun gefördert durch eine zusätzliche Käfigumstellung nun noch mal wiederholt.
Wir sind für alle Erklärungen und Ratschläge dankbar. Entschuldigt bitte den langen, aber nach unserem Empfinden nötigen Bericht des Sachverhalts.
Wolfgang und Ute
http://www.vogelforen.de/showthread.php?t=107909
Das ganze Leiden hatte uns damals sehr mitgenommen. Wir hatten dem Zurückgebliebenen dann ein junges männliches Vögelchen aus der Zoohandlung beigesellt, was bei dem alten nach Krankheit und Tod seines ersten Gefährten bis heute zu einer unglaublichen Vitalität geführt hat. Der junge war natürlich viel mobiler und schneller, dennoch versuchte er trotz seiner nun mindestens 8 Jahre immer mitzuhalten. Er war stets das Alphamännchen, auch wenn die Dominanz nicht ganz so ausgeprägt war wie gegenüber dem ersten Gefährten, denn er zeitweise fast unterdrückt hatte. In den 2 Jahren der neuen Gemeinsamkeit hatte er viele Verhaltensweisen des neuen kopiert. Auch der junge gedieh prächtig; die beiden haben sich also gut verstanden und sich aneinander gewöhnt. Sie haben sich oft geputzt (wenngleich ein wenig einseitig zugunsten des älteren), viel gebadet, ständig die Körbchen ausgepolstert, generell alles gemeinsam gemacht und stets um die Wette geträllert. Allerdings hatten sie sich auch mitunter heftig gezankt, vor allem abends, wenn es um die Körbchen bzw. Schlafplätze ging. Dabei war keineswegs der alte immer der Sieger, sondern oftmals schlief er auf dem Körbchen (obwohl das zweite leer war), während der junge dann meist im Körbchen lag. Früher hatten sie auch mal ein Körbchen gemeinsam nachts besetzt. Dies war aber schon länger nicht mehr der Fall.
Nach dieser ausführlichen Schilderung der Umstände nun zum Problem:
Als wir heute nach der Fütterung das Haus zur Arbeit verließen, war alles wie gewohnt: Beide zwitscherten nach Kräften, fraßen, hüpften von Stange zu Stange usw. Gestern noch konnten wir sie beim ausgiebigen Bad beobachten.
Als ich dann am Nachmittag nach Hause kam, bemerkte ich zunächst nichts, bis ich später feststellte, dass der jüngere fehlte. Mit stockte dann der Atem, als ich ihn in der hintersten Käfigecke, versteckt unter einem lockeren, abgehobenen Zewapapierstreifen, die als Grundlage für den Sand und mitunter als Baumaterial dienen, tot auffand. Er lag nicht auf dem Rücken, sondern "angelehnt" an die Käfigecke, die Augen waren geöffnet, die Beine m.o. w. ausgestreckt. Er war schon starr, also bereits länger tot. Es gab keinerlei Blutspuren oder Hinweise auf äußere Verletzungen, nur das Brustgefieder war arg zerzaust. Es fehlten aber irgendwelche Indizien wie unüblich viele Federn etc., die auf einen Kampf hindeuten würden. Zunächst dachte ich, dass er sich vielleicht irgendwo eingeklemmt hatte, was aber nicht der Fall war. Auch ist nicht vorstellbar, dass er von selbst plötzlich gegen irgend einen Käfiggegenstand geprallt war - es gibt da nichts Derartiges, was eine tödliche Verletzung hervorrufen könnte. Es sieht danach aus, dass er selbst sich in der Ecke begeben hat - wie sonst käme er unter das Papier. Um Missverständnissen vorzubeugen: Es handelt sich nicht um massive Papierflächen, unter denen die Vögel sich verirren, ersticken oder erdrückt werden könnten, sondern um leichte einzelne Zewarollen-Blätter, unter denen sie schon oft herumpickt und diese auseinandergezerrt haben. Ein diesbezüglicher Zusammenhang ist absolut ausgeschlossen.
Wir sind fassungslos und zutiefst deprimiert, nachdem uns die beiden in den letzten Jahren so unglaublich viel Freude bereitet hatten und sie uns sehr ans Herz gewachsen waren. Dies ist umso schockierender als unser Piepmatz heute morgen noch kerngesund und vital war. Wir hätten nie gedacht, dass wir gerade ihn vorzeitig und für uns so unerklärlich verlieren würden. Das Ganze mutet wie ein unwirklicher Alptraum an. Vielleicht hat doch jemand eine Idee, was denn da passiert sein könnte ???
Natürlich macht das unseren kleinen Piepmatz auch nicht wieder lebendig, aber wir wüssten schon sehr gerne, was sich da zugetragen hat und ob wir etwas falsch gemacht haben. Ich habe noch nie gehört, dass sich Zebrafinken gegenseitig tödliche Verletzungen beibringen. Allerdings: Eine Bekannte, die unsere beiden urlaubsbedingt in Pflege hatte, hat uns berichtet, dass der alte den jungen einmal so heftig am Brustgefieder gepackt hat, dass dieser in der Luft hing und schließlich zu Boden fiel. Das war aber offenbar keine "Absicht", auch konnten wir dies trotz manchmal heftigem Gezerfe auch noch nicht beobachten. Eine Feder wurde jedoch schon dann und wann mal ausgerissen.
Sicher ist auch unser Käfig mit den Maßen LxBxH =57x37x75cm nicht optimal. Er wurde uns als damals Unbedarften gar für eine größere Zahl von Zebrafinken empfohlen, so dass wir dachten, er würde für unsere 2 Vögel gut reichen. Wir hatten in den letzten 8 Jahren auch nie den Eindruck, dass sie sich nicht wohl fühlen, sonst wären sie wohl auch nicht so lange vital und gesund geblieben. Dennoch weiß ich inzwischen auch, das eine Käfiglänge von ca 100cm anzuraten ist. Wir haben auch immer wieder nach einer größeren, aber noch für den Wohnraum passenden Alternative gesucht. Abgesehen davon, dass dies nicht so einfach zu finden ist, haben wir auch immer wieder gezögert, weil wir nicht wissen, wie vor allem dem älteren eine Umstellung nach so langer Zeit bekommt.
Die Frage stellt sich jetzt natürlich neu, falls tatsächlich der alte den kleineren tödlich verletzt und ein starker Stress zu dem Verhalten geführt haben könnte. Wir können uns dies vor dem Hintergrund der vielen Jahre des Zusammenlebens aber nicht recht vorstellen. Auch wird es ja wohl nötig sein, nun wieder einen Käfiggefährten für den wiederum Zurückgebliebenen zu beschaffen, sonst dürfte er wohl bald in Lethargie verfallen und eingehen. Vielleicht hat jemand auch zu diesen Punkten einen Rat ?? Wir wollen allerdings keine Nachkommen heranziehen, weshalb ein Weibchen wohl wieder ausscheidet. Wäre 2 oder 3 Neue besser als nur einer ? Wir möchten auf jeden Fall vermeiden, dass sich diese Situation - gar nun gefördert durch eine zusätzliche Käfigumstellung nun noch mal wiederholt.
Wir sind für alle Erklärungen und Ratschläge dankbar. Entschuldigt bitte den langen, aber nach unserem Empfinden nötigen Bericht des Sachverhalts.
Wolfgang und Ute