Hallo Jürgen,
Genau weil wir hier nicht von Swinhoe und Königsf. reden, ist es wichtig, dass wir drüber reden.
Als Halter und Züchter solch seltener Arten wie dem Präriehuhn habe ich auch eine Verantwortung gegenüber der Natur übernommen.
Dr. Hans von Boetticher in Überarbeitung von Dipl.-Landwirt Christian Möller:
„Als Züchter und Liebhaber exotischer Hühnervögel haben wir die Hauptaufgabe, durch gezielte Reinzucht zur Arterhaltung der uns anvertrauten Geschöpfe der Natur beizutragen.
Durch die massive Lebensraumzerstörung in den Ursprungsländern infolge Abholzung, landwirtschaftlicher Nutzung und Urbanisierung kommt der Arterhaltung durch Zucht immer größere Bedeutung zu. Die international arbeitende „World Pheasant Association“ betreut in über 40 Ländern der Erde Zuchten verschiedenster Hühnervögel, Schutzprojekte in Ursprungshabitaten und Auswilderungsansiedlungen in ehemaligen Verbreitungsgebieten. Die WPA gilt außerdem als eine Spezialisten-Gruppe, die den ICBP – BirdLife International auf den Gebiet der Hühnervögel berät.
Eine wichtige Aufgabe, wenn man weiß, dass der ICBP für alle Fragen des Vogelschutzes zuständig ist und mit der IUCN – The World Conservation Union und World Wide Fund for Nature (WWF) eng zusammenarbeitet.
Bedenkt man, dass viele Arten von Hühnervögeln nach dem „Washingtoner Artenschutzübereinkommen“ als bestandsgefährdet bzw. vom Aussterben bedroht eingestuft werden mussten, unterstreicht dies die Verantwortung der Züchter, den vorhandenen Bestand optimal zu pflegen und Nachzuchten zu erzielen. …“
Und wenn du die Ziertauben ansprichst, verhält es sich nicht anders:
Alois Münst/Josef Wolters zur Karolinataube:
„… Relativ kurzschwänzige Exemplare, die ich zu sehen bekam, scheinen Ohrflecktäubchen-Kreuzungen zu sein. Solcher Unfug sollte unterlassen werden! ...“
Alois Münst/Josef Wolters zur Trillertaube:
„… Von allen sechzehn Streptopelia-Arten sind derzeit zwölf in unseren
Volieren vertreten. Es ist bedauerlich, dass sich kein Liebhaber mit ausreichend Platz der Sammlung und reinen Arterhaltung verschrieben hat. Es könnte eine interessante und dankbare Arbeit sein.“
Ich könnte noch mehr Zitate anbringen, aber ich denke, du weißt, worauf ich hinaus will.
Eins noch:
Alois Münst/Josef Wolters zur Graukopf-Erdtaube:
„… Es ist schwer zu glauben, aber wahr: Bei Dr. Nicolai in Seewiesen saßen lange Zeit drei Täuber, in einem niederländischen Vogelpark zwei Täubinnen. Bedauerlicherweise war keine Verständigung möglich, die zu einem Austausch geführt hätte! Vielfach wird berichtet, die Taube wäre in der Heimat vom Aussterben bedroht. …“
Redet miteinander, setzt euch über Grenzen hinweg, haltet nicht an den meist horrenden Preisen fest und arbeitet zusammen.
MfG
Maik
Nachzulesen bei:
Dr. Hans von Boetticher: Fasanen, Pfauen, Perlhühner und andere Wildhühner
Münst/Wolters: Tauben - die Arten der Wildtauben