Positive Erfahrung mit Pelletfutter
Hallo,
ich möchte meine positiven Erfahrungen mit Pellets schildern:
Die Vorteile gegenüber einer Körnerfütterung sind bei uns (2 Graupapageie):
Sättigungseffekt hält länger an, die Vögel schlafen morgens länger.
Die Vögel sind mit den Pellets als Futter länger beschäftigt wie mit dem Körnerfutter:
5 Sonnenblumenkörner schlingen sie in 3 Sekunden runter, 1 Pellet schlemmen sie genüsslich für mindestens 5-10 Sekunden vor sich hin:
Sie nehmen das Pellet in die Hand (ich weiß, Kralle/Klaue wie auch immer..), beißen ein kleines Stück davon ab wie von einer Mandel, schieben das Stück hinten in den Schnabel um es anzufeuchten, nehmen es dann wieder vor um davon dann nochmal ein kleines Stückchen abzubeißen und es im Schnabel zu zerreiben, machen mit ihrer Zunge daran schlucken es dann erst herunter. Nach und nach wird das Pellet lustvoll zerkrümelt und vernascht.....
Meine beiden manchen dabei ganz große zufriedene Augen und schielen grinsend und starrend auf das Pellet in ihrer Hand an, so als wenn sie da was ganz ganz Feines haben. Das geht jetzt schon seit ein paar Monaten so und die Begeisterung hört gar nicht auf.
Das Vorurteil, dass der Muskelmagen durch die Pelletfütterung ausleihert, räumen wir dadurch aus, dass wir den Vögeln weiterhin Keimfutter und auch täglich 1 bis 2 Teelöffel normales Körnerfutter geben, daneben natürlich auch viel Obst und Gemüse und auch Hirse.
In den Pellets sind aber auch kleine Nuss-/Körnerstückchen enthalten, die ebenfalls die Tätigkeit des Muskelmagens aufrechterhalten soll.
Das Vorurteil, dass die Vögel und die Ausscheidungen stinken, hat sich bei uns nicht bewahrheitet.
Die Vögel sind deutlich zufriedener und ausgeglichener seit dem sie Pellets bekommen, baden auch öfter.
Man hat keinen Stress mehr mit der Dosierung der Zusatzvitamine, da die Pellets als Hauptfutter ausreichend vitaminisiert und mineralisiert sind sodass alles wegfällt, es ist ausreichend wenn man einem gesunden Vogel Sepiaschale, Mineralsteine und Vogelgritt zur Selbstbedienung zur Verfügung stellt und natürlich noch UV Licht.
Eine Über- oder Unterdosierung kann man dadurch also ausschließen.
Es ist auch für mich als Halter wirklich viel entspannter geworden.
Die Zusatzvitamine und Mineralien die im Pelletfutter enthalten sind, sind mit Eiweißen und Fetten so im Detail aufeinander abgestimmt, dass der Vogel alles optimal aufnehmen kann. Das Verhältnis ist wissenschaftlich total ausgewogen, daher sollte man auch keine täglichen anderen Zusätze über das Essen/Trinken geben, da dies die Wechselwirkung und das Zusammenspiel der Inhaltsstoffe zerstört und eine Aufnahme dieser Stoffe verhindert.
Für kranke Vögel finde ich ein "Muss", da die Inhaltsstoffe im Gegensatz zu getrockneten Körnern in einem Zustand sind, in dem sie direkt aufgenommen und verwertet werden können.
Viele Körner-Fütterer empfehlen ja bei jungen Vögeln oder auch generell, dass sie die Möglichkeit haben müssen, ihren eigenen Kot zu fressen, weil erst im zweiten Durchgang die Vitamine richtig verwertbar sind (wegen dem schnellen Verdauungsweg bei Vögeln). Da gebe ich lieber direkt das "Fertigfutter" ohne die Gefahr einer Falsch-Vitaminisierung.
Für die Umstellung kann ich Folgendes empfehlen:
Das Körnerfutter nicht wegnehmen, das führt eher zu Verunsicherung oder Trotzreaktionen.
Also erst die Pellets dem Körnerfutter beimischen, aber ich würde die großen leckeren Körner für die Zeit der Umstellung aussortieren, also quasi nur "Diätkörnerfutter" anbieten, aber ausreichend davon, und dazu dann parallel die Pellets.
Bei zahmen Vögeln kann man so tun als wenn man die Dinger selbst isst (ich hab sie einfach gegessen, ist ja nicht giftig
) und so tun als wäre es mega lecker, was ganz Besonderes, die Vögel wissen dann dass man es essen kann, das muss man ihnen ja auch erstmal zeigen wenn es keiner der Vögel vormachen kann.
Die Pellets in Sisalseil stecken, in Spielzeug und Voliere verteilen, sodass er spielerisch daran herumknabbert und damit konfrontiert ist.
Sobald die Vögel alle ein paar Pellets gegessen haben, würde ich dann neben Obst, Gemüse und Keimfutter als Hauptfutter 2/3 Pellets und 1/3 Körnerfutter geben, oder sogar 3/4 Pellets und 1/4 Körnerfutter.
Welche Pellets füttere ich:
Ich füttere hauptsächlich die Pellets von "Wagner"-Parrotshop:
Keine künstlichen Farb- und Konservierungsstoffe und auch keine heimlichen unbekannten "Nebenprodukte".
Der Hersteller informiert und beantwortet alle Fragen, ist ein deutscher Hersteller.
Die Kosten für das Futter sind wirklich ganz ok im Vergleich zu anderen Produkten und wie ich finde auch vergleichbar mit Pelletfutter für Hunde zB..
Pellets werden wohl generell in einem Verfahren hergestellt, das Vitamine und Inhaltsstoffe erhält und nicht vernichtet.
Sie halten sich im Kühlschrank 6 Monate.
Eine Alternative wären für mich die Extrudate von Harrison, da sie auch ohne Farbstoffe sind und sogar nur aus Bio-Zutaten bestehen, allerdings enthalten die irgendwelche "pflanzlichen Nebenerzeugnisse".
Sie sind leider auch sehr teuer (Amerikanischer Hersteller, teure Importkosten) und nicht so lange haltbar (6 Wochen im Kühlschrank).
Die Herstellung erfolge im Gegensatz zu anderen Extrudatherstellern nur bei niedrigen Temperaturen (ich glaube irgendwas mit 80° war das) was sich daher ebenfalls nicht schädlich auf die Inhaltsstoffe auswirkt.
Diese Extrutate gebe ich immer mal wieder dazu, als Abwechslung, jeden zweiten Monat zB kaufe ich mal eine kleine Packung.