Ich komme nicht an meine Springsittiche ran. Bitte um Hilfe.

Diskutiere Ich komme nicht an meine Springsittiche ran. Bitte um Hilfe. im Forum Laufsittiche im Bereich Sittiche - Hallo, mein Name ist Valentin. Ich besitze 2 männliche Springsittiche die ich vor fast 5 Jahren gekauft habe, und sie sind bis heute in keinster...
Reagieren beide gleich oder einer weniger schlimm?
Wie nahe kommst du mit der Hand ran, bevor sie ängstlich werden?
Was passiert, wenn du Handschuhe trägst? Schwarze und bunte.
Wenn du die Hände in einen Pullover versteckst und so hinhälst.
Ich frage so komisch, weil mich interessiert, worauf genau sie reagieren.

Es ist ungewöhnlich, wenn ein Vogel einer Art, die neugierig und zähmbar ist, sich so anhaltend ängstlich verhält.
Man hat mit Springsittichen Versuche gemacht, das sind schlauer Tiere. Ihr Gedächtnis ist sicher gut. Irgendwas in ihrem Leben ist schiefgelaufen. Was genau es ist, wirst du nicht rausfinden, aber du kannst durch Beobachtung einiges erfahren.
Es gibt schon auch Tiere, die ein schwieriges Wesen haben, aber die haben meist auch andere Macken und ecken bei Artgenossen an.
Miteinander verstehen sie sich gut?

Beide exakt gleich. Auch unabhängig davon ob der jeweils andere gerade in Sichtweite ist.
Etwa 15 cm. Mit anderen Körperteilen ca. 5 cm.
Wenn sie irgendwas sehen was sie nicht wirklich kennen, fliegen sie schon aus 50cm-1m Entfernung panisch weg und versuchen sich auf Schränken zu verstecken.
Das mit dem Pullover habe ich noch nicht versucht, kann mir aber nicht vorstellen, dass sie dann ganz anders reagieren.


Charly18 hat auch nach dem Miteinander gefragt:
Eigentlich kommen sie super miteinander klar. Sie füttern sich, sitzen ohne Probleme sehr nah beieinander. Wenn einer nicht weiß wohin, fliegt er meist zum anderen. Sie beobachten immer wie der andere auf was Neues reagiert und machen dann dasselbe.
Allerdings hatten sie anfangs nur eine Tränke mit Samen etc. und die beiden haben immer krankhaft versucht alles für sich zu erhaschen. Als ich ihnen eine zweite gab, war das Problem gelöst. (Mit Früchten etc. gab es nie Probleme, ich versuche auch immer genug für beide zu geben/gerade Zahlen).
In seltenen Fällen streiten sie sich für ein paar Sekunden, landen ggf. auch aufeinander, aber verletzt hat sich in den Jahren noch keiner und nachträglich waren sie auch nie was den Freund angeht.
Man sagte mir sie sind beide gemeinsam aufgewachsen, und riet mir erst mal einen zu nehmen um ihn leichter an mich zu gewöhnen und dann den anderen zu holen. Habe aber mehr Wert drauf gelegt, dass sie zusammenbleiben.

Grundsätzlich weiß ich einfach nicht was ich machen soll. Weggeben aus reinem Frust will ich die beiden auch nicht, immerhin habe ich sie schon ein halbes Jahrzehnt und abgesehen davon, dass sie sich nicht anfassen lassen, geht es ihnen gut und sie mögen es im Zimmer zu stöbern.
 
So langsam geht es mir auf den Wecker, dass der Zoofachhandel immer wieder beleidigt wird. Ich arbeite als Tierpflegerin im Zoofachhandel, Schwerpunkt Vögel und auch wir verkaufen Spring- und Ziegensittiche. Aber sicherlich nicht mit so einem Käfig, der von den Maßen nicht für diese lebhaften Vögel geeignet ist. Vielleicht kann man sich einfach mal im Ton mäßigen, nicht alle Geschäfte über einen Kamm scheren. Unsere Fachverkäufer haben z.B. alle ihre diversen Sachkundenachweise gemacht und beraten dementsprechend fachkompetent.
Susanne, nicht aufregen.
Ich habe gerade in einem anderen Thread positives über die Dehner-Märkte gelesen, wie gut die Vögel dort behandelt werden. Stimmt alles. Aber - Guck Dir mal die sogenannten Käfige an die da zum Verkauf stehen. Entweder zu klein, zu hoch oder zu teuer, was manierliches ist da nicht zu finden. Schau mal nach dem Futterangebot. Hauptsächlich Trill und Vitakraft.! Dazu dann die sogenannten Mittelchen gegen alles mögliche welche teuer sind und nichts taugen. Dann auch noch dieses Insektenspray, der Name fällt mir gerade nicht ein, mit dem man laut Vorderseite die Vögel bei Parasitenbefall einsprühen kann. Auf der Rückseite, wer liest die schon, steht exakt das Gegenteil.
Susanne, ich weiß daß es auch andere Geschäfte gibt, so wie das wo Du arbeitest. Aber die sind wirklich selten.
Deshalb mußt Du auch bitte entschuldigen wenn sich mal einer aufregt, ist nicht gegen Deinen Brötchengeber oder Dich gerichtet, es ist halt so daß vieles im Argen liegt.
 
Da muss ich jetzt noch eins draufsetzen. Ich war Jahrelang im Zoofachhandel tätig und bin der gleichen Meinung wieSusanne.Unter meiner Regie wurden nach und nach die kleinen Käfige und Helikoptervolieren aus dem Verkauf verbannt. Grosse Volieren und Käfige ins Programm genommen für Vögel und Nager. Alle dementsprechend teuer aber halbwegs Tiergerecht. Und so war auch meine Beratung. Kein Plastikschrott etc. Aber was soll ich sagen.....
Auf Wunsch der nörgelnden Kundschaft ....zu teuer zu groß etc. ist alles wieder im Verkauf. Du kannst dich als Verkäufer noch so bemühen,Laden bleibt Laden. Wir müssen Umsatz machen ,sonst bist du deinen Job los. Ich weiß von was ich rede .Ist eigendlich fast egal,wie man sich das Maul fusselig redet... der Kunde will nur das hören ,was ihm gefällt. Genau wie manche hier im Forum. :D Aber wenn's dann doch schief geht,sind immer die anderen oder die ach so bösen Verkäufer schuld. Mal selber gucken,was falsch läuft,das fällt den wenigsten ein. Das hat zwar wenig mit dem Thema zu tun aber ich wollte es mal loswerden. LG
 
Das hat zwar wenig mit dem Thema zu tun
dazu möchte ich auch noch etwas bemerken.....
Vor ca. 30 Jahren habe ich das erste Zebrafinkenpaar im Zooladen gekauft und den damals dort grössten erhältlichen Käfig dazu genommen.
80 cm breit, 80 hoch und 50 tief. Die Verkäuferin flippte fast aus, dass wir diesen kleinen Vögelchen einen so grossen Käfig "gönnen". Der Käfig war um ein Vielfaches teurer als die Piepmätze selbst.

Vor über 60 Jahren wurden für Wellensittiche solche Käfige verkauft:
Wellensittichkäfig.jpg

Aber der "Hansi" hatte den ganzen Tag Freiflug, der Käfig war nur zum Futtern und Schlafen. Soweit haben wir damals wenigstens schon gedacht.
 
.Ist eigendlich fast egal,wie man sich das Maul fusselig redet... der Kunde will nur das hören ,was ihm gefällt. Genau wie manche hier im Forum.
Das ist völlig klar, wäre jedoch zu ändern. Mit einem Verkaufstraining.
Habe so eins mal mitgemacht. Nach so einem Training verkaufst Du jedem alles. Ich hatte danach mit dem Wirt meiner Stammkneipe gewettet daß ich ihm ein teures und überflüssiges Gerät verkaufen kann. Der lachte. Ich fing sofort mit dem Verkaufsgespräch an. Als ich fertig war hätte der Wirt nicht nur ein solches Teil gekauft sondern gleich zwei. Und das mit Vorwarnung. Der Witz "Kühlschränke - Eskimos" ist kein Witz!
Nur ist solch ein Training nicht billig obwohl es nur zwei Tage dauerte.
Grundlage: Wenn ein Kunde Bedenken äußert immer eine Frage stellen bei der das erste Wort mit W beginnt. Also wer, wie ,was, warum, wieso usw. Der Kunde kann dann nicht mit Ja oder Nein antworten sondern muß erklären. Und liefert damit wieder Munition für eine weitere Argumentation des Verkäufers.
Ist doch eigentlich ganz einfach. :+pfeif:
 
Hallo Susanne,
dann sind wir doch wieder der gleichen Meinung. Und wie Alfred schon geschrieben hat, wenn man mal in Rage ist, kommt öfters was härter rüber, als gewollt. NIchts für ungut.

Noch eine kleine Anmerkung :
Wenn "Anfänger" sich Vögel anschaffen, wird oft eine kleine Behausung (Wohnraumnot, Preis) gekauft. MIt der Begründung, "die bekommen ja Freiflug". Wenn aber erstmal die Schrankwand angeknappert, und das Polstermöbel vollgeschissen ist, ist es mit der Herrlichkeit schnell vorbei. Und die Vögel fristen dann ein kümmerliches Leben.

Liebe Grüsse
 
Noch eine kleine Anmerkung :
Wenn "Anfänger" sich Vögel anschaffen, wird oft eine kleine Behausung (Wohnraumnot, Preis) gekauft. MIt der Begründung, "die bekommen ja Freiflug". Wenn aber erstmal die Schrankwand angeknappert, und das Polstermöbel vollgeschissen ist, ist es mit der Herrlichkeit schnell vorbei. Und die Vögel fristen dann ein kümmerliches Leben.
Ja das ist wahr. Ich bin auch immer wieder baff, wenn ich nachfrage wie groß ist denn die „Voliere“ und bekomme als Antwort - riesengroß, letztendlich stellt es sich dann als Käfig mit. 60 x 80 cm raus.
 
Mit 15 cm kann man auf jeden Fall arbeiten, das ist doch recht nahe. Ich hatte einen Nymphensittich, der schon Angst hatte, wenn man sich dem Käfig bloß näherte.
Die Vögel, die ich üblicherweise habe, haben alle eine höhere Fluchtdistanz und sind schwer zu zähmen. Es geht, dass sie einem auf die Hand hüpfen, wenn man Futter drin hat, aber das ist harte Arbeit. Streicheln kann man sie nicht.
Ich mag Beobachtungstiere sehr gerne, aber das ist nicht jedermanns Sache.

Ich frage mich, wie es dazu gekommen ist, dass du ausgerechnet Springsittiche hast. Jeder Mensch erwartet etwas von einem Tier, wenn er es kauft. Was ich gelesen habe, sind Springsittiche genial zu beobachten, sehr schlau und sie lassen sich zähmen. Besonders streichelbar oder kuschelig sind sie nicht.
Warum also Springsittiche und keine Wellen- oder Nymphensittiche, beide viel einfacher im Umgang und zugänglich.

Du lebst nun auch schon fünf Jahre mit den Tieren. Was dir nur mäßig Freude bereitet. Warum hast du sie so lange behalten? Immer die Hoffnung, dass sie noch zahm werden?
Ich kann nur von mir reden, aber wenn ich merke, dass ich kein gutes Verhältnis zu einem Tier aufbaue, dann suche ich ein neues Zuhause für das Tier.
Auch wenn man sich gut informiert hat, man weiß nie wirklich, was auf einen zukommt.
Oder ist das ein plötzlicher Wunsch, dass du die Vögel berühren möchtest.

Liebe Grüße

Offtopic: ich habe in meinem Leben zwei gute Zoofachhändler gekannt, und das in meiner kleinen Stadt damals. Eine ist in den 90ern im hohen Alter verstorben und der andere hat aufhören müssen, weil die Konkurrenz durch Ketten zu groß war.
Es gibt noch ein sehr großes Geschäft in einem anderen Bundesland, die verkaufen so gut wie alles, auch Hunde und Katzen. Die kennen sich auch ganz passabel aus.
Der ganze Rest, egal ob Kette oder kleines Geschäft war ausnahmslos unfähig in verschiedenen Abstufungen, egal ob es um Katzen, Vögel, Nagetiere, Fische, Reptilien ging.
Und in den mittlerweile schönen großen Volieren sitzen immer noch jedes mal kranke Vögel, wenn ich dort vorbeikomme. Bei den Zebrafinken ist der Besatz so hoch, dass schwache nonstop gehetzt werden.
 
Ganz offen: Ich wusste nicht genau was ich wollte. Ich ging von Laden zu Laden um Nymphensittiche zu finden, als ich die 2 grünen Vögelchen sah, wollte ich diese haben. Habe mich etwas um sie informiert, und war der Meinung sie zu kaufen. Eigentlich sollte diese Art ja auch sehr zahm werden, allerdings hyperaktiv und braucht viel Platz. Das habe ich sie immer ausleben lassen.

Wieso ich sie immer noch habe? Es ist nicht so, dass sie mir keine Freude bereiten. Sie machen ununterbrochen Quatsch und das ist sehr lustig anzusehen. Ihr Laute sind extrem angenehm fürs Ohr und wenn man ihnen einen Takt vorgibt, machen sie Musik. Außerdem finde ich, sie sind hübsch. Die Unfähigkeit Annäherung herzustellen ist stellenweise sehr deprimierend, aber es ist nicht so, dass ich unbedingt deswegen Vögel haben wollte, da hätte ich auch Ratten kaufen können.

Aber wenn man dann so etwas liest:
Hallo,

kenne ich von Springsittichen so nicht, meine damals waren regelrecht nervig, beim Betreten der Voliere musste man höllisch aufpassen, denn die hopsten einfach über einen drüberweg. Auch sonst machten die keinerlei Unterschiede zwischen mir und z.B. einem Kletterbaum. Ich wurde als potentielle Gefahr gar nicht wahrgenommen. Dieses Verhalten nennt sich wohl "ökologisch naiv".

Dann hofft man doch auf etwas mehr, auch, wenn nicht gar, vorallem nach Jahren.
 
@ hissss - Jetzt mal eine Frage.
Wenn die beiden Vögel miteinander harmonieren, warum lässt Du sie dann nicht in Ruhe ?
Warum müssen die unbedingt auf die Hand kommen ? Lass sie doch ihr eigenes Leben leben.
Aktzeptiere doch, dass sie Lebewesen sind mit eigenem Willen.
(Ja ich weiss, Krummschnabelliebhaberlticken manchmal etwas anders).
 
Das tue ich jetzt schon eine ganze Weile, dachte aber jemand hätte evtl. einen Rat, dass sie zumindest nicht so arg panisch sind und eher verhungern würden als so manches was ich ihnen gebe auch nur anzufassen.
 
@ hissss - Jetzt mal eine Frage.
Wenn die beiden Vögel miteinander harmonieren, warum lässt Du sie dann nicht in Ruhe ?
Warum müssen die unbedingt auf die Hand kommen ? Lass sie doch ihr eigenes Leben leben.
Aktzeptiere doch, dass sie Lebewesen sind mit eigenem Willen.
(Ja ich weiss, Krummschnabelliebhaberlticken manchmal etwas anders).

Wenn man sich Sittiche oder Papageien zulegt, dann meist auch, weil man mit ihnen interagieren möchte. Ich kenne niemanden, der sich Wellensittiche zum Anschauen kauft.

Weichfresser werden durchaus Futterzahm, während ein Käfig mit Prachtfinken mehr eine Art Aquarium ohne Wasser ist. ;-)
Als Halter dieser Tiere weiß man das und erwartet nicht mehr.

....

@hissss

Danke für deine Erklärung.
Ich hab letztens auch eine Ziegensittich Henne im Zoofachhandel gesehen, die war wirklich entzückend. Da kann ich mir schon vorstellen, dass man sich zu hübschen grünen Sittichen hingezogen fühlt.

Du kannst deine Vögel schon zähmen, aber das geht nicht von heute auf morgen. Man muss sich langsam rantasten und muss geduldig sein. Und frustrationstolerant. Verhaltensweisen, die lange bestanden haben, ändern sich nicht schnell.

Es gibt z.B Clickertraining, ich weiß nicht, wie gut die Infos im Forum dazu sind.

Vielleicht gibt es im Internet speziell Info von Springsittichen, nachdem an ihnen geforscht wurde.

Liebe Grüße
 
Wenn man sich Sittiche oder Papageien zulegt, dann meist auch, weil man mit ihnen interagieren möchte. Ich kenne niemanden, der sich Wellensittiche zum Anschauen kauft

....und genau deshalb hat “Jofri“ den Hinweis gegeben.

Wer über 5 Jahre seine Sittiche nur angeschaut hat und keine Annäherung geschafft hat, der hat es verdammt schwer und hat in der Vergangenheit wenig an der Situation geändert. Mit der Annäherung beginnt man nach der Eingewöhnung und nicht erst nach über 5 Jahren, bzw., wenn man über 5 Jahre mit der Situation umgehen konnte, warum dann jetzt der plötzliche Hilferuf?

Sicherlich schafft man es auch noch nach vielen Jahren mit sehr viel Geduld, aber es ist ungleich schwerer, da sich die Vögel an die seit Jahren bestehenden Geflogenheiten im Umgang mit dem Halter gewöhnt haben.
 
Hat jemand ggf. Ratschläge, wie ich mich ihnen körperlich nähern kann, ohne sie abzuschrecken? Ich habe sehr viel versucht, aber ggf. weiß ja jemand Rat.

Hallo
das was du mochtest heisst training.
bei training von tieren gibt es ganz klare regeln…
ich glaube du musstest mehr daruber lesen als nur so einfach paar ratschlage….

1- beobachtung
2-positive verstarkung...(der starkste verstarker sind leckerlis...in deinem fall wird wohl anderes notig sein)
3- nie die grenze die der Vogel des vogels, die er dir zeigt, uberschreiten
4- nie den nachsten trainingsschritt machen befor der vorherige total sitzt
5- wenn eine trainingsphase nicht klappt, zuruck zu der gehen, in der der Vogel total bequem ist…
6- training ist nicht versuchen...es ist eine wissenschaftliche methode.

Der ganze trick da drinn ist beobachtung und respekt der kleinsten reaktionen des vogels...das ist der STOPsign
Ein richtiger training geht mit der entscheidung des vogels...er hat die Wahl. Er muss entspannt bei dem prozess bleiben.
Du siehst wohl wieviel verstandis, geduld deinerseits es erfordern wurde.
So etwas, mit solchen vogeln wie deine, ist fur einen anfanger nicht leicht und braucht langere preparation…
Wenn du quer durscheinander ratschlage oder deine eigenen ideen benutzt , verpatzt du womoglich noch mehr dein vertrauensverhaltnis zu deinen vogeln…
LG
Celine
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur damit wir uns recht verstehen :
Ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn man mit seinen Vögeln eine nähere Bindung eingeht.
Ist doch schön, wenn Papageien und Sittiche zahm sind, Kontakt mit ihrem Pfleger suchen und am Familienleben teilnehmen. Deswegen gibt es halt viele Menschen, die auf Krummschnäbel stehen. Gibt eben verschiedene Geschmäcker.
Aber verzwingen sollte man nichts. Nicht jedes Lebewesen ist doch gleich gepolt. Jedes halt seinen eigenen Charakter. Und hissss sollte endlich mit dieser Situation klar kommen.

Ich habe nun mal diese Meinung, auch weil ich eben aus einer anderen Ecke komme.
Meine Weichfresser haben zu mir auch irgendwie eine Vertrautheit. Wir kennen uns und können das Miteinander gut einschätzen. Aber von Zahmheit will ich da nicht reden.
Mir gefällt es, meine Vögel in einer natürlichen Umgebung zu beobachten. Ihr Verhalten bei der Insektenjagd, bei der Balz und mit Glück, der Aufzucht ihres Nachwuchses zu erleben.

Aber wie gesagt, ich gebe hier nur meine persönliche Meinung wieder.
Ich wünsche hissss, dass sie doch noch ihr Ziel erreicht. Ist aber, wie Wollfguwe schreibt, nach über 5 Jahren nicht mehr sehr wahrscheinlich.

Liebe Grüsse
 
Moin,

meine persönlichen Erfahrungen in Bezug auf die Kontaktaufnahme Vogel-Mensch sind sehr verschieden. Ich habe schon Zebrafinken, Kanarien, Wellensittiche, Agaporniden, Nymphensittiche, Sperlingspapageien und Ziegensittiche gepflegt (teils aus schlechter Haltung) oder pflege sie noch und jede Vogelart, ja teils sogar jedes Vogelindividuum innerhalb einer Art hat bei genauerer Beobachtung ein anderes Verhalten in Bezug auf die Interaktion mit Menschen gezeigt.

Natürlich gibt es "geeignetere" Arten zum "Zähmen", aber es liegt auch am Charakter und an der Vorgeschichte (Zoohandlung, Vorbesitzer) wie ein Vogel sich verhält. Ich hatte sehr menschenbezogene Agaporniden und auch solche, die schon beim Betreten des Raums in die gegenüberliegende Ecke davonflogen und mich oder andere aus der Familie stets aus sicherer Entfernung beobachteten. Die waren alle vom selben Züchter oder selbstgezogene Nachkommen davon. Da war es anscheinend der Charakter oder ein individuelles Erlebnis (vielleicht unabsichtlich von mir oder jemand anderem aus der Familie herbeigeführt) daß zu dem Verhalten geführt hat. Dasselbe bei Wellensittichen. Einige ganz zahm (fast von allein), andere immer mißtrauisch und tendenziell ängstlich.

Hinzu kommt dann noch das eigene Verhalten. Wenn man mit einer angespannten Erwartungshaltung (bin mir sicher das Vögel das spüren) Kontakt aufnimmt oder vielleicht schon innerlich aufgegeben hat, spiegelt sich das wohl unbewußt im eigenen Verhalten wieder. Das macht es dann nicht einfacher, Kontakt zu bekommen.
Und man muß sagen, einige Vögel wollen das vielleicht ja auch gar nicht. Außer in Bezug auf die Pflege und Gesunderhaltung braucht ein Vogel (Naturbrut mit artgleichem Partner) den Mensch eigentlich gar nicht. Ich sehe eine geglückte, dauerhaft funktionierende Interaktion mit Vögeln als "Bonbon" an. Früher war das für mich eine Grundvoraussetzung und ich wurde so manches Mal trotz Mühe und Geduld "enttäuscht". Heute sehe ich das entspannter, freue mich an dem "Quatsch", den meine Sperlis und Ziegen so veranstalten und erwarte nicht allzu viel. Wenn meine Ziegen mich beim Reinigen des Vogelraums mit einem ihrer Anflugäste verwechseln, freut mich das, ich weiß aber auch, daß sie sich ebenso schnell wieder wegbewegen werden. Ziegen- und Springsittiche sind hyperaktive und ausgesprochen neugierige Tiere, die perfekt zum Beobachten sind. Man kann durch die Gabe von wechselndem Beschäftigungsmaterial (welches man ja selbst auswählt) und der Beobachtung dessen, was damit angestellt wird, Anteil am Leben seiner Vögel (in Deinem Fall ja Springer) haben, auch wenn sie keinen (längeren) Körperkontakt zulassen.

Dazu sollte auch noch gesagt werden, daß die früher so gern propagierte Handaufzucht, um superzahme (Einzel)Vögel zu bekommen, zum Glück längst in der Mottenkiste gelandet ist, auch wenn es hier noch schwarze Schafe gibt, die solche Vögel per Inserat anpreisen. Die Fehlprägung und späteren Verhaltensstörungen (Federrupfen, Aggressionen gegen den Halter und andere Vögel etc.) solcher Handaufzuchten und die Aufklärung darüber, was Vögel wirklich brauchen, haben bei vielen Haltern zu einem Umdenken geführt und man geht heute zum Glück andere Wege in der Vogelhaltung.
Der Wunsch nach einem "gezähmten" Vogel ist verständlich, aber zum Streicheln und Kuscheln sind andere Tiere, vor allem Säugetiere, viel besser geeignet.
 
Hallo!
Käfighaltung für Springsittiche grenzt schon an Tierquälerei. Es sind doch keine Wellensittiche, die wenig Platz benötigen. Für die Größe Deiner Vögel mindestens Volier, wo sie Platz für sich selbst haben. Glaube mir, die fühlen sich nicht wohl in einem Käfig. Die Verkäuferin, die so etwas sagt gehört bestimmt nicht als Mitarbeiterin in einen Tierladen.
Rempi19
 
Es sind doch keine Wellensittiche, die wenig Platz benötigen.

Seit wann benötigen Wellensittiche wenig Platz? Im Vergleich zu den sehr aktiven Springsittichen brauchen Wellensittiche in menschlicher Obhut nach allgemeiner Meinung wohl tatsächlich etwas weniger Platz, aber ich denke ein Raum von 8-9 qm für Sittiche stellt als Freiflugraum die Mindestanforderung dar. Habe ich, als ich noch welche hatte, auch so gehandhabt. Wellis sind flinke Flieger.
Bei Vögeln kann man nie zu viel Platz haben, wenn man bedenkt, wie viel Platz sie in der freien Natur beim Fliegen beanspruchen.
Über die gesetzlichen Mindestanforderungen bei Sittichen habe ich mal gelesen, finde nur gerade die Quelle nicht. Da wird nur nach Körperlänge und nicht nach Verhalten unterschieden, aber immerhin ein Anfang.
 
Thema: Ich komme nicht an meine Springsittiche ran. Bitte um Hilfe.
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