Krähe abrichten

Diskutiere Krähe abrichten im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Hi erstmal! Ich weiß nicht ob ich mit meiner Frage hier richtig bin... Mir wurde vor kurzem eine junge Krähe vorbei gebracht, kann auch schon...
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Benjamin2014

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Hi erstmal!
Ich weiß nicht ob ich mit meiner Frage hier richtig bin...
Mir wurde vor kurzem eine junge Krähe vorbei gebracht, kann auch schon ganz gut fliegen und frisst alleine....
Jetzt wollte ich sie 'abrichten' , sprich so zahm zu bekommen das sie auf Kommando zu mir fliegt, später auch im Gelände...ja ich weiß dazu brauch man viel Zeit und Geduld und es ist eine groß e Verantwortung...
So...jetzt habe ich sie soweit das ich ihr ein Stück Futter(Katzenfutter) auf einen ast lege, entferne mich 2m und sie fliegt hin frisst es und wartet...(solange bis ich auf sie zu gehe)
Teilweise kann ich mich auch ihr bis zu 20cm nähern(Hand) aber sie möchte nicht von der Hand fressen...jetzt dachte ich mir ich legt einen Handschuh auf einen dickeren ast und darauf das Futter, damit sie sich an den Handschuh gewöhnt, den ich später trage, sie davon frisst und irgendwann auf den Handschuh fliegt...das waren so meine Überlegungen (ich kenne mich zwar ganz gut mit Wildtieren aus, aber einen Vogel abzurichten ist ja schon kompliziert)
Bevor jetzt so Sachen wie wozu es gibt doch genug krähen kommen, die krähe ist zurzeit da, und klar man kann mit ihr nicht jagen, aber eine krähe ist(finde ich) geselliger..

Und was sagt ihr zu meinem Vorhaben? Gehe ich das komplett falsch an oder sind meine Überlegungen schon ganz in Ordnung..habt ihr Tipps für mich(auch wenn die meisten wahrscheinlich nur typische Greifvögel besitzen)
Wäre nett wenn ihr mir weiterhelfen könntet!!!
Liebe grüße,
Ben
 
Hi. Ich glaube auch, dass es reizvoll erscheint, einen solch intelligenten Vogel auf sich zu prägen. Aber das bloß aus menschlicher Sicht.
Dem Tier bringt das gar nicht's, vergleichbar mit Papageien. Ich will dich wahrlich nicht angreifen, aber der Gedanke ist im Prinzip schon egoistisch, da nicht in besten Absichten zum Tier gehandelt würde.
Solange sie noch Abstand hält, sollte eine Auswilderung das Ziel sein. Detaillierte Schritte kann ich leider nicht geben. Am besten in einer Station mit anderen Krähen sozialisieren.

Krähen gehen eine lebenslange Einehe mit ihrem Partner ein. Da du ja auch mal arbeiten musst oder sonstige Zeit, die du nicht dem Vogel widmen kannst, wirst du ihr kaum gerecht werden.
Ich finde man kann das eins zu eins mit Papageien vergleichen. Verhaltensstörungen werden auf Dauer vorprogrammiert sein.

Wenn du das Tier unbedingt behalten willst, sollte eine sehr große Außenvoliere mit gegengeschlechtlichen Partner die angemessenste Haltungsform sein.
Oder soll sie im Haus leben? Was, wenn du nicht da bist? Käfig? Was, wenn du keine Zeit mehr für das Tier hast? Wer kann dann schon eine Krähe aufnehmen und wird deine fehlgeprägte Krähe dann (k)einen psychischen Schaden davon tragen?

Ich würde mich dieser Verantwortung nicht stellen wollen, wenn das Tier auch anders und natürlich aufwachsen kann.
Ich weiß, dass ist alles leicht gesagt. Ist wirklich nicht einfach, die richtige Entscheidung zu treffen, aber im Zweifelsfall immer für den Vogel und nicht für mich.

Bin gespannt wie es weiter geht und welche anderen Einschätzungen noch folgen.
Gruß
 
Wenn Du in Deutschland wohnst, solltest Du das BNatschG im Blick haben. Die Aufnahme eines Vogels darf ausschließlich zum Zwecke der Pflege erfolgen. Der Vogel ist schnellstmöglich wieder auszuwildern. Was Du vor hast oder machst, ist m. E. rechtlich grenzwertig.

VG
Pere ;)
 
Hallo Ben, ja Peregrinus bringt es auf den Punkt. Solltest Du einen auswilderungsfähigen Vogel behalten machst Du Dich strafbar. Selbst wenn der Vogel eine Behinderung hätte, brauchtest Du eine Haltegenehmigung. Rabenkrähen werden locker 20 Jahre alt, hast Du das bei Deinem Vorhaben bedacht? Ich empfehle Dir den Vogel schnellstmöglich in eine Auswilderungsstation zu bringen. Dort kann er fachgerecht wieder in die Natur zurück.

Gruß Tsa-Tsa
 
Also,eine krähe ist ein wildvogel.prägt sie sich zu sehr an den menschen,ist eine fehlprägung bei den vogel vorprogrammiert.er ist dann total auf dich fixiert,sprich er ist quasi "behindert" und kann irgendwann nicht mehr ausgewildert werden.
eine krähe kann bis zu 20 jahre alt werden (soweit ich mich jetzt nicht vertue),das heisst du musst dich auch solange intensiv um das tier kümmern.denn : da kann man keine halben sachen mit machen,entweder ganz oder gar nicht.weil ein raabenvogel vom charakter her ein wildvogel,und kein haustier ist.

bedenke dann auch auf jeden fall nochmal dir noch reichlich infos zu ziehen.vorallemdingen bei der nahrungzufuhr solcher vögel.katzenfutter z.b sollte man auf gar kein fall geben. da fehlprägungen bei falscher nahrung vorprogrammiert sind.bei falscher nahrung bekommen sie zb. zu weiche knochen,die krallen können nicht mehr richtig greifen und der fuss verkrüpelt.auch kann bei falscher nahrung darmparasiten/entzündung hinzukommen.dann bräuchte sie eine grosse voiliäre damit er keine gefiederschäden bekommt usw.

hatte nämlich auch mal eine junge dohle gefunden,und die wildvogelstation die spezialisiert auf rabenvögel ist hat mir davon abgeraten sie einfach zu "behalten".
schliesslich habe ich sie dann zu ihren wohl auch abgegeben.

gruss marco
 
Hi,
Klar kann ich eure bedenken verstehen, aber im Prinzip ist es ja nicht so viel anders als ein Greifvogel...zur Nahrung, keine sorge sie wird abwechslungsreich ernährt...außerdem sind es Allesfresser...voillere lässt sich ausbauen(zurzeit nur ca20qm groß)
Außerdem dachte ich sie kann tagsüber frei fliegen und kommt abends wieder...so war es geplant...
Liebe grüße,
Ben
 
Grundsätzlich ist es erstmal einfach illegal.
Dazu sind Krähen sozial organisierte Vögel, die nicht einzeln gehalten werden sollten.
Freiflug einer zahmen Krähe gibt meist , über kurz oder lang, Aerger in der Nachbarschaft.

Ich rate jedenfalls total ab davon.
 
Hallo Benjamin,

du darfst nicht unterschätzen, was es bedeutet, dass Krähen "sozial" sind! Dadurch sind sie nicht mit Greifvögeln vergleichbar, es ist also etwas anderes als mit einem Greif!

Krähen haben ein kompliziertes Sozialverhalten und gehen wie schon genannt eine lebenslange Partnerschaft ein. Ich will jetzt nicht sagen, dass Greifvögel dumm sind, aber auf jeden Fall nicht derart intelligent wie Rabenvögel. Greifvögel haben die meisten Fähigkeiten ab Schlupf an, während Krähen vieles durch Kontakt zu Eltern, Geschwistern und Artgenossen lernen.

Ich muss sagen, dass ich den Gedanken auch sehr reizvoll finde, einen Rabenvogel zu zähmen... Aber ich würde dir wirklich empfehlen, sie auszuwildern. Sie scheint bereits zu alt zu sein, um noch zutraulich zu werden. Und glaub mir, sie ist schlau genug - da funktioniert Sympathie nicht so einfach über Futter wie bei Greifvögeln und über Zwang sowieso nicht.
 
Hallo Benjamin,

habe es mit einer Elser versucht. Ist sicherlich einfacher als mit einer Krähe.


Gruß Kyla
 

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Hallo, Benjamin2014,

„Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du Dir vertraut gemacht hast.“ Antoine de Saint-Exupery

Hier bei uns in Niedersachsen wurden und werden Krähen massenhaft abgeschossen.
Ich habe diese Vögel sehr gerne und füttere jeden Morgen diese Tiere mit Käsestückchen.
Wenn Du Dich über diese Tiere informieren willst, lies Dich in dem
Rabenforum ein:

Rabenforum

Es lohnt sich!

Viele Grüße
arno2
 
Auch wenn man sie mag, ist die zusätzliche Fütterung wilder Krähen generell fraglich und mit Käse ohnehin.
Fütterung bringt Angewöhnung an den Menschen, dies wiederum zusätzliches Konfliktpotential und das führt zu vermehrten Abschussforderungen.
 
Auch wenn man sie mag, ist die zusätzliche Fütterung wilder Krähen generell fraglich und mit Käse ohnehin.
Fütterung bringt Angewöhnung an den Menschen, dies wiederum zusätzliches Konfliktpotential und das führt zu vermehrten Abschussforderungen.

Moin, eric,

in der Tat gibt es, solange es noch Tiere gibt, immer ein Konfliktpotential und
auch Abschußforderungen, bis der letze Wolf oder die letzte Krähe
abgeschossen ist.
Töten bereitet den Jägern viel Spaß.

Gruß arno2
 
@pere
er nennt das kind nur bei namen.dabei gibt es solche und solche jäger,die meisten können sich mit ganz hoher wahrscheinlichkeit diesen satz anschliessen.
 
wenn man dieses forum hier ausschliesst,gibt es da draussen noch edliche viele waidmänner oder massig andrang dafür.denke hier in diesen forum sind die meisten jäger mehr falkner oder sitzen dann halt schon edliche jahre auf ansitz.von daher denke ich das die meisten hier die das halt jahre oder jahrzehnte ausüben auch verständniss dafür haben das man bei den ganzen andrang heutzutage einen jagdschein zu besitzen (schnell und unbedingt),das man der jagd gegenüber eine kritische ader entwickelt hat.natürlich ist die eigene erfahrung dafür ein grundprinzip,das wohl auch die meisten hier haben - und wenn nicht,haben sollten.
 
wenn man dieses forum hier ausschliesst,gibt es da draussen noch edliche viele waidmänner oder massig andrang dafür.denke hier in diesen forum sind die meisten jäger mehr falkner oder sitzen dann halt schon edliche jahre auf ansitz.von daher denke ich das die meisten hier die das halt jahre oder jahrzehnte ausüben auch verständniss dafür haben das man bei den ganzen andrang heutzutage einen jagdschein zu besitzen (schnell und unbedingt),das man der jagd gegenüber eine kritische ader entwickelt hat.natürlich ist die eigene erfahrung dafür ein grundprinzip,das wohl auch die meisten hier haben - und wenn nicht,haben sollten.
Ich gebe Dir ein Stück weit recht: Viele machen den Jagdschein aus gesellschaftspolitischen Gründen, was in erster Linie auf besser betuchte Leute zutrifft (wobei es auch unter diesen "normale" Leute gibt). Einige "entdecken" für sich die Ruhe in der Natur (das kann man auch anders haben), wieder andere haben ein gewisses Fable für Waffen. Es gibt die unterschiedlichsten Motive.

Und man muss auch sagen, dass in den kurzen Crashkursen nicht allzu viel Habhaftes vermittelt werden kann. Andererseits könnte man auch vieles aus den hochgelobten "normalen" langen Jungjägerkursen getrost in die Tonne kloppen. Da ist auch viel Verstaubtes dabei, während andere - viel wichtigere - Dinge zu kurz kommen. Kurzum: So viel besser sind die auch nicht. Aber wer ist schon mit Bestehen der Fahrprüfung ein virtuoser Autofahrer? Auch das jagdliche Handwerk muss sich in aller Regel durch Erfahrung erst festigen und verbessern.

Auch über die Frage, wer ein "guter Waidmann" ist lässt sich lange diskutieren. Ist es derjenige, der dem erlegten Bock bei 30 Grad im Schatten noch eine halbe Stunde die "Totenwacht" hält (wie es das jagdliche Brauchtum will) oder der, der das Stück schnellstmöglich sauber versorgt und in die Kühlung bringt? Ist derjenige ein schlechter Waidmann, der nach der Jagd das Schnapsglas in der rechten Hand hält und derjenige ein guter, der dies mit der linken Hand tut? Ich denke, die Einstellung zum Wild und zum Erlegen ist entscheidender als ob jemand das Stück nun auf die rechte oder auf die linke Seite legt.

Die meisten Jäger sind auch nur vordergründig darauf aus, die Natur positiv zu beeinflussen. Insofern dient auch die vielzitierte harte und freiwillige Hegearbeit in aller Regel einem Selbstzweck. Entweder dem Hintergedanken, selbst irgend wann die Früchte seines Tuns ernten zu können oder aber – und das dürfte mindestens genauso weit verbreitet sein – um das gute Gefühl eines „Hegers“ zu haben. Beides schüttet Glückshormone aus und treibt zu weiterem Handeln an.

Die von arno2 geäußerte Theorie, einem Jäger ginge es um die Lust am Töten, ist hingegen völlig absurd! Wenn der Tötungsvorgang als solcher Ziel der Jagd wäre, dann müsste man ja drauf aus sein, diesen Vorgang möglichst lange auszukosten, das Tier also möglichst lange sterben zu sehen. Das wäre Wahnsinn und solche Gelüste wohnen wohl nur in den allerwenigsten Menschen inne. Es geht – so behaupte ich – dem normalen Jäger in erster Linie darum, die Beute zu erlangen, und zwar möglichst „gut“, also so, wie man es allgemein als „professionell“ und „moralisch einwandfrei“ ansieht.

VG
Pere ;)
 
In unserer Gemeinde gab es lange eine fehlgeprägte Krähe. Die war völlig angstfrei Menschen gegenüber - zu wem sie gehörte weiß ich nicht.
Sie hat vielem Leuten große Angst gemacht.
So 'ne Krähe ist ja nicht grade klein und wenn sie Grundschüler auf dem Schulweg anflog um etwas zu fressen zu bekommen oder Omis auf dem Weg zum Friedhof ..... auch wenn man Krähen mag - das war blöd.
Die Idee eine Krähe zu "zähmen" ist nicht gut. Genau wie Papageien dürfen Krähen nicht einzeln gehalten werden.... das ist Tierquälerei.
 
Thema: Krähe abrichten
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