Hallo liebe Leute,
ich brauche dringend Euren Rat und Eure Ideen! Heute ist etwas wunderbares und etwas schlimmes passiert und ich denke, heute war mein letzter Tag mit Marlis. Und ich habe Angst, dass sie es nicht schafft, wenn ich sie morgen ihrer Mutter übergebe. Das für mich unfassbare und schöne heute ist, dass Marlis selber Heimchen und diese Steppendinger gefangen und gefressen hat, das konnte sie gestern noch nicht. Bei Mehlwürmern ist es nicht gelungen, daran hatte sie auch kaum Interesse und bei Regenwürmern auch nicht.
Dann kann Marlis plötzlich ihren Körper vom Boden abheben und losfliegen und zwar steigt sie auf einer Strecke von ca. 2 Metern in eine Höhe von ca. 2.50 Metern. Und das war das Schreckliche: Sie ist auf dem Dach meiner Hütte gelandet und von dort aus weitergeflogen auf das Spitzdach der Hütte im Nachbargarten. Sie ist zur Regenrinne abgerutscht und hat da flatternd Halt gesucht. Marlis Mutter ist sofort aufgetaucht und hat Rabbatz gemacht. Da ist die Gartennachbarin mit einer Schaufel auf die Rabenmutter losgegangen, ich bin an den Zaun gestürzt und habe ihr gesagt, dass ein Rabenküken an ihrer Dachrinne sitzt. Wir sind dann erstmal weggegangen, ich habe Marlis beobachtet, sie hing dort ziemlich hilflos. Ich habe dann die Nachbarin überzeugt, dass ich Marlis hole (Natürlich ohne ihr zu sagen, dass ich sie seit 13 Tagen pflege) und sie in einen leerstehenden Garten setzen würde. Ich habe sie zu mir geholt und sie in ihr Tagesnest gesetzt und den „Deckel“ drauf gemacht, habe sie erst wieder herausgelassen, als alle Nachbarn gegen 19 Uhr weg waren. Marlis ist sehr unruhig im Nest gewesen und wollte raus. Als ich sie rauslies, ist sie erst eine Stunde herumgelaufen, hat keine Flugversuche gemacht, hat gefressen und gespielt mit allem, was sie auf dem Boden fand. Ich habe sie noch eine Stunde wieder ins Nest gesetzt, dann gegen 21:30 Uhr wollte ich sie noch mal füttern und etwas herauslassen, da ist sie sofort losgeflogen, in meinem Katzenschutznetz hängen geblieben auf einer Höhe von ca. 280 cm. Habe sie sofort eingefangen und in ihren Nachtkäfig gesetzt, in die Hütte getan und die Katzen und ich sind gefahren.
Marlis Geschwister sind heute auch ausgeflogen, die Mutter war den ganzen Tag nicht auf dem Nest. Wo die sind, weiß ich nicht, aber ganz sicher in der Nähe.
Jetzt ist meine Überlegung, Marlis morgen früh gut zu füttern und dann vor den Augen der Mutter in einen Nachbargarten in einen Baum zu setzen und dann von meiner Hütte aus, bei geschlossener Tür mit dem Fernglas zu beobachten, was passiert. Oder soll ich ganz weggehen? Ich habe solche Angst, dass Marlis es nicht schafft und ich habe auch gemerkt, wie lieb ich sie habe, obwohl ich keine Beziehung aufgebaut habe und Distanz gewahrt habe.
Oder soll ich sie doch in den Zoo oder die Tierärztliche Hochschule in die Vogelklinik geben? Oder der Natur ihren Lauf lassen? Ich weiß nicht, was für Marlis richtig ist. Ich weiß, ich kann sie nicht mehr nur so frei im Garten halten. Was wäre das Beste für Marlis?
Danke, astrid