Erst heute gelesen!
Hallo Ilder,
ich habe heute zum 1. Mal diesen Beitrag geöffnet (ihn vorher - warum auch immer - übersehen - ) und muß sagen, daß ich beim Lesen dem Ende entgegengefiebert bin.
Gott sei Dank! Du hast sie! Was für eine tolle Nachricht! Ich freue mich sehr und bewundere Deinen langen, unermüdlichen Einsatz in diesem Fall.
Ganz wunderbar, daß es so liebe Menschen wie Dich gibt!
Nun heißt es, warten, daß die Schmerzen nachlassen und die Verletzungen heilen. Sie ist ja jetzt in Sicherheit und wird von Dir versorgt und verwöhnt.
In Dortmund gab es lange Zeit einen Unbekannten (vielleicht gibt es ihn sogar noch/ich weiß es nicht), der brütende Tauben vom Nest nahm und ihnen die
Beine zusammenband. Das tat er wohl stets abends und da sie auf dem Nest saßen, hat er sie wohl erwischt. Das war die Vermutung von Taubenschützern.
Da einige Tauben gefangen werden konnten, die mit zusammengebundenen
Füßen auf dem Bürgersteig humpelten, konnte man feststellen, daß die Art der
Schnur und die Knoten immer identisch waren.
Die Tauben, die man nicht fangen konnte, haben nach einiger Zeit die Füße
verloren, da sie abstarben.
Eine entsetzliche Tierquälerei, die bis heute ungesühnt ist.
Weitere Details möchte ich nicht schreiben, denn ich möchte den Lesern hier
und mir nicht noch mehr das Herz schwer machen.
Manchmal gibt es aber auch die Situation, daß sich Tauben in irgendwelchen
Bändern, die herumliegen, verheddern und sie nicht mehr los bekommen. Wie auch?
Da ich häufig in München bin, kenne ich die Situation der Tauben dort - und genau der Bereich, den Du nennst, ist großer Taubenschwerpunkt: Odeonsplatz und Theatinerstraße.
Was mich sehr interessiert, ist, ob in dem Haus, in dem das Cafe ist, auch eine
Rechtsanwaltskanzlei ist. Oder vielleicht im Nebenhaus...
Vielleicht ist es zufällig dieselbe Ecke...
Ich hatte nämlich vor einigen Jahren dort eine dramatische Situation beobachtet:
als ich damals durch eine Hinterhofpassage ging, um zu einem bestimmten Geschäft zu gelangen, sah ich, daß in Höhe des 3. Stocks ein Netz um eine
Belüftungsanlage gespannt war. Dieses Netz hatte im unteren Bereich ein
gerissenes Loch von vielleicht einem halben Meter. Die Ausmaße des Netzes waren schon einige Meter gesamt, so daß dieses Loch (durch Verschleiß entstanden?) eher klein wirkte.
Nun war es so, daß wohl einige Tauben durch dieses Loch in den äußeren Lüftungsbereich - aber hinter das Netz gelangt waren, weil vor dem Loch genau ein Mauervorsprung war und innen eine gerade Fläche. Sie wollten dort
vielleicht übernachten???
Jedenfalls waren es 7 Tauben und sie kamen nicht mehr heraus.
Es war ein Riesengeflatter und ständiges Fliegen gegen das Netz, denn sie
waren mit ihren Versuchen viel weiter oben und nicht in der Höhe des Loches.
Das hätten sie nie mehr gefunden. Das war ganz eindeutig.
Kurzum: ich habe festgestellt, daß man von einem Fenster auf der Hausrückseite evtl. die Tauben greifen könnte und suchte den "Besitzer" des
Fensters. Dafür mußte ich vorne mehrere Klingeln durchgehen und es stellte sich heraus, daß das Fenster zu einem Archivraum eines Rechtsanwaltsbüros gehörte. Die Bürovorsteherin, eine nette, sehr resolute Dame, war sofort
auf meiner Seite und bot Hilfe an.
Ich rief von ihrem Telefon aus die Feuerwehr an und stellte mich wartend vor das Haus. Die Feuerwehr kam nach 20 Minuten und die Feuerwehrleute waren sehr nett und empfanden die Hilfe, die sie für die Tauben leisten wollten, als
selbstverständlich.
Ich muß noch erwähnen, daß man zwar von dem Fenster die Tauben vermeintlich erreichen konnte, aber nur, wenn man sich 2 m tiefer auf die
gerade Fläche der Lüftungsanlage begab.
Das konnte aber nur die Feuerwehr, die in solchen Dingen geübt ist, da man
sich an der Hauswand herunterhangeln mußte...
Jedenfalls gab es ein happy end: alle 7 Tauben hat der Feuerwehrmann nach und nach greifen können - weil sie ja wegen des Netzes nicht entwischen konnten -
und einem Kollegen gereicht, der sie dann durch das Loch nach draußen fliegen ließ.
Das Loch wurde geschlossen und die Rettungsaktion war beendet.
Die Feuerwehr bekam von mir eine kleine Spende und großes Lob.
Danke an Euch - noch heute - Ihr Helfer mit Herz.
Später rief ich dann die Münchener Tageszeitung an und berichtete von dem
tollen Feuerwehreinsatz für Tauben. Der Artikel kam am nächsten Tag. Der Redakteur
hatte noch die Feuerwehr angerufen und sich zusätzlich einige Infos von ihnen geholt und schon stand es so in der Zeitung, wie ich es wollte.
Denn alle sollten lesen, daß es für die Feuerwehr selbstverständlich ist, Tauben zu retten.
Nachahmung in Notfällen ist erwünscht!
tun.
(Ja, und dieser Typ, der zu diesem Thema geschrieben hat, daß Tauben nichts wert sind, ist ja noch ein Schüler. Meines Erachtens nach ist er geistig über die 1. Klasse nicht herausgekommen)! So what!