Peregrinus
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Bleib doch mal auf dem Teppich, MarcusAurelius. Ich kritisiere in keinster Weise irgendwelche Aktivitäten der Jäger in diese Richtung.Nun wirds lächerlich, den Jägern die sich daran beteiligten, so etwas zu unterstellen, halt ich für eine anmaßende Behauptung, die so, nicht im geringsten haltbar ist.Ich gebe dir mal die Telefonnr. von dem zuständigen Revierförster( der ebenfalls Jäger ist) der im Harz die Auerhuhnstation leitet, schildere ihm doch mal deine Annahmen und frage mal ob er dieses viele Geld verwaltet bzw. diesen Aufwand betreibt, damit es im insgeheimen wieder mal ne Hahnejagd geben soll!?!?
Aber NIEMAND tut irgendetwas Freiwilliges uneigennützig. Und wenn der Jäger zu Lebzeiten vielleicht auch keine Möglichkeit mehr haben wird, den Auerhahn mit Schrot oder KK zu erlegen, so kann er ihm doch mit dem Foto oder auch nur mit den Augen nachstellen und in Gedanken sein Eigen nennen. Und er kann sagen: Jawohl, bei mir gibt es Auerwild. Das ist purster (emotionaler) Eigennutz! Das ist einfach menschlich. Der Eigennutz ist der Antrieb für jedwede Handlung, die der Mensch ausführt, für ausnahmslos JEDE!
Könnte das Niederwild nicht ohne Prädatoren überleben, gäbe es keins. Es hätte sich gar nicht entwickeln können. Das hat es aber sehr wohl getan, noch lange, bevor der Mensch meinte, eingreifen zu müssen. Und aus der Zeit, als die Landwirtschaft optimale Kleinstrukturen geschaffen hatte, gibt es noch Bücher: "Ich schoß wie jeden Tag meine etwa 50 Hühner und ging nach Hause. Mehr als tausend Hühner pflegte ich pro Saison zu erlegen." Auf den großen Treibjagden lagen regelmäßig mehr als 1.000 Hasen auf der Strecke. Sicherlich wurde damals auch der Fuchs bejagt, aber nie waren die Fuchsstrecken auch nur annähernd vergleichbar mit heute.Wie kommt es dann, daß die hiesige Wildkaninchenpopulation am höchsten war, als ein Fuchs hier (im 2 km- Umkreis meiner alten Wohnung) sein Revier hatte, und wie kommt es, daß um Lübars im Norden Berlins, wo die Landschaft noch reich strukturiert ist mit Wiesen, Feldern, Hecken, Knicks, Brüchen, Feuchtflächen, alten Obstwiesen nicht nur die Fasane eine erkleckliche selbsttragende Population unterhalten, sondern auch Wachtelkönig und andere seltene Kleintier- und Niederwildarten gedeihen? Trotz unmittelbarer Stadtnähe und vieler Füchse?
Liegt das Problem da beim Fuchs?
Vor zwei Jahren erklärte mir ein Jagdpächter vor einer Heckenlandschaft (ca. 100 ha) stolz: "Wir erlegen hier jährlich 80 Füchse, 50 Elstern und über 100 Krähen. Es ist ein voller Erfolg: Wir können dadurch seit Jahren 1 Kette Rebhühner halten!" Wow, ich bin beeindruckt ... Wachtelkönig, Kiebitz und Raubwürger: Fehlanzeige!
VG
Pere