Amazone schreit immer, wenn wir weg gehen

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Hallo, wir haben eine 1,5 jahre alte Blaustirnamazone. Egal wie lange man mit ihr spielt, sie schreit immer wenn man das Vogelzimmer (ein Wintergarten) verlässt/sie dorthin zurück tut. Selbst wenn wir von 15 Uhr bis 20 Uhr konstant mit ihr spielen: es ist als würde sie am liebsten 24h auf jemandes Schulter sitzen und bei uns schlafen. Ich verstehe dass das ja in der Natur auch so ist und der Schwarm immer zusammen bleibt, aber ist es wirklich so furchtbar für sie sie wenn sie ein paar Stunden am Tag alleine ist, oder ist sie einfach nur verwöhnt und versucht immer mehr Aufmerksamkeit zu kriegen?
Normalerweise tun wir sie immer zurück in ihr Zimmer wenn sie sich schlecht benimmt (z.B. wenn sie viel beißt) oder wir einfach mal raus gehen (z.B. einkaufen).

An einem durchschnittlichen Tag spielt meine Mutter ca. 2h morgens mit ihr, dann gibt es Mittagspause, und um 16 Uhr bis schlafen gehen (ca. 20 Uhr) spielen ich und mein Vater mit ihr. Sie lässt aber nur meinen Vater kraulen.

Ihr Zimmer ist ca. 18 Quadrat meter groß, hat vorne und die Decke aus Glas (= viel Sonne), 1-2m große Äste zum nagen und klettern, 5 spielzeuge (schaukeln, Kokosnüsse etc.) aus Naturmaterialien und viele kleinere Spielzeuge zum in die Hand nehmen (Bällchen, Plastik Schlüsselbund, harter Gummi Ring, Holz wäscheklammern...). Sie darf ca. 3-5h am Tag in unserem sehr großen Wohnzimmer fliegen.
Körner verfuttern wir nur als Belohnung während dem Training (ca. 2 Hände voll) und ansonsten kriegt sie Pflanzliches (ca. 3-4 Sorten pro Tag. z.B. Paprika, Apfel, Banane, Blaubeere an einem Tag).

Sie war eine Handaufzucht und war dann bis sie 10 Monate alt war in einem Tierladen in einem viel zu kleinen Käfig.
 

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Ein richtiger Partner wäre auch 24h bei ihr, ist ja klar dass sie sich dann nicht mit den paar Stunden zufrieden gibt in denen sie sich zwangsläufig mit euch beschäftigen muss und eigentlich mit euch gar nichts anfangen kann.
Hier muss ganz dringend ein etwa gleich alter gegengeschlechtlicher Partner her, und zwar am Besten gestern!
Ansonsten bitte nur noch ein paar Stunden am Tag mit dem Vogel beschäftigen und kein Kontakt mehr mit anderen Menschen aufnehmen.
Dann weißt du auch wie sich dein Vogel fühlt.

Sollte inzwischen eigentlich bekannt sein, dass man einen richtigen Partner niemals ersetzen kann.
 
Erstmal herzlich willkommen im Forum.
Wenn ich mir die haltungsbedingung anschaue scheint da viel Liebe drin zu stecken. Mit fehlt aber eine information, hat die Amazone einen Partner? Wenn nicht ist es sobald der kleine geschlechtsreif wird aus mit kuscheln kraulen un spielen.
Und als Antwort auf deine Frage wegen dem schreien, ein Papagei braucht 24/7 Gesellschaft von Artgenossen, selbst mit gutem Willen kann ein Mensch das nicht ersetzen.
 
Das Verhalten ist normal bei einzeln gehaltenen Papageien. Euer Vogel macht euch deutlich, was sich eigentlich schon lange herumgesprochen haben sollte: Ein Mensch kann kein Ersatz für einen artgleichen Partner sein. Denn der ist genau das: 24 Stunden am Stück für den Vogel da.

Wenn jetzt keine zweite Blaustirnamazone dazugeholt wird, passiert folgendes: Das Schreien wird extremer, der Vogel beginnt sich in eurer Abwesenheit eventuell zu rupfen, und in 1,5 bis 2 Jahren - dann wird der Vogel geschlechtsreif - wird er nur noch deinen Vater um sich haben wollen und jede andere Person bis aufs Blut hassen. Auch ein Papagei hat einen Sexualtrieb, und den kann und darf der menschliche Partner natürlich nicht befriedigen, und das führt noch zu viel mehr Frust für den armen Vogel.

Eine zweite Blaustirnamazone ist immer da, sie spricht die selbe Sprache wie euer Vogel, und gemeinsam macht alles wie bekannt auch doppelt so viel Spaß: Gefieder pflegen, spielen, und natürlich auch die Sache mit dem Sexualtrieb ;)

Euer Platz reicht massig für zwei Vögel. Tu ihm/ihr den Gefallen.
 
Gut, es wurde schon alles wichtige gesagt, da brauche ich nichts zu wiederholen.
Nur bestätigen, dass das alles stimmt und wichtig ist.
Und vielleicht doch noch zusätzlich: Der Partner muss der gleichen Art angehören, gegengeschlechtlich sein und ähnlich alt.
Alles andere KANN zwar funktionieren, hat aber ein hohes Risiko zu scheitern, oder zu zwei sich zwar vielleicht halbwegs miteinander arrangierenden aber unzufriedenen Einzelvögeln zu führen.

Bei einer Handaufzucht kommt der Zeiteffekt dazu. Der Vogel weiss mangels Eltern- und Geschwisterkontakt nicht, wie sich Papageien verhalten (vieles davon wird erlernt und ist nicht angeboren) und versucht, menschliches Verhalten zu erlernen und auszuüben. Das steht im Widerspruch zu einigen grundlegenden ererbten Verhaltensparametern und spätestens in der Geschlechtsreife führt das zu unausweichlich zu starken inneren Konflikten, die fast immer in ernsten Verhaltensstörungen münden. Die sind dann leider oft auch unumkehrbar, wenn erstmal aufgetreten.
Je jünger der Vogel ist, umso leichter erlernt er noch artgemäßes Verhalten. In Eurem Fall ist es natürlich wichtig, dass der Partner eine Naturbrut ist, die artgemäßes Verhalten beherrscht, und keine Handaufzucht. Der Gehörlose kann vom Tauben wenig lernen....
In dem Alter, in dem Eurer sich bereits befindet, zählt jeder Tag.
Ein passender (!) Partner sollte daher dringlichst her.

P.S.: Dem Vogel fehlt gemäß Eurer Haltungsschilderung eine adäquate Vitamin D Versorgung. Ihr braucht eine passende UVB Lichtquelle und ein Kalzium/D3 Präparat.

P.P.S.. Ihr solltet das Vogelzimmer (wenn das oben auf dem Bild zu sehen ist) nochmal überarbeiten. Gerahmte Bilder, ungeschützte elektrische Schalter, verglaste Sideboards und Co haben bei erstmal herangewachsenen Amazonen meist keine lange Lebensdauer und bergen einige Unfallrisiken, wenn der Vogel sie zu zerlegen beginnt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gedankenspiel - verdrehte Realität

Stell Dir mal vor, Du würdest als einzelner Mensch von Papageien gehalten - Du hast niemals Kontakt zu anderen Menschen. Für ein paar Stunden täglich lassen sich die Papageien bei Dir blicken, sie spielen etwas mit Dir, sie bringen Dir Leckereien - dann verlassen sie wieder Deine Räumlichkeit - Du bist wieder alleine. Könntest Du Deine ganz normalen, menschlchen Verhaltensweisen ausleben? Du könntest Dich noch nicht einmal in Deiner Sprache austauschen. Was würde mit Deiner Psyche nach einiger Zeit geschehen? Wäre dieses Dasein (ein Leben ist es ja nicht) Deiner Art gerecht?

Gruß
Heidrun
 
Hallo Ness,

wow, da habt ihr Eurem Vogel ein schönes Domizil gemacht :beifall:
Wenn er das auf Deinem Profilbild ist, sieht er allerdings nicht entspannt aus. Schau Dir die Äuglein an. Der Kleine steht unter Stress.

Er ist mit 1,5 Jahren noch ein Vogelkind, und dazu noch eine Handaufzucht. Der Süße wird immer unglücklich bleiben, wenn er so alleine weiterleben soll. Ihr seid kein Ersatz für Geschwister/Freunde mit Federn, die er gerade jetzt in dieser Phase dringend bräuchte, um voneinander zu lernen, miteinander zu brabbeln... Die Menschensprache versteht er nicht.

Es ist alles schon geschrieben, und wir schreiben alle das Gleiche: Wenn er in die Geschlechtsreife kommt, wird er mit ziemlicher Sicherheit gegen mindestens einen aus Eurer Familie sehr, sehr aggressiv werden - so entstehen die ganzen Abgabevögel.

Ihr habt das Glück, ein wunderbares Zimmer mit liebevoller Einrichtung für ihn zu haben. Holt doch dem Kleinen eine Partnerin im ähnlichen Alter, dann wird auch sofort das Geschrei aufhören. Spätere Verpartnerungen werden viel schwieriger.

LG Evy
 
Thema: Amazone schreit immer, wenn wir weg gehen

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