ich glaube schon, dass ein erstmal alleiniger Vogel schneller zutraulich wird, da die Menschen die einzigen Freunde sind die er hat. Von ihnen kann er Futter und AUfmerksamkeit erhalten, gekrault werden und unterhalten werden.
Er wird seine natürliche Scheu also schneller überwinden, als wenn er einen artgleichen Kumpanen hat, den er sicher immer dem Menschen vorziehen wird.
Aber ist das nicht gemein? Diese Zutraulichkeit quasi vom Vogel zu erzwingen weil man ihm keine andere Wahl lässt?
-Es gibt sicher auch Ausnahmen, wo Vögel im Schwarm auch schnell zahm werden oder einzelne Vögel überhaupt nicht, aber ich glaube, im Normalfall ist es so, dass ein einzelner aus den obengenannten Gründen schneller seine Angst verliert - weil er muss!
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: mein dritter Einzelvogel :( Nikki gewöhnte sich schnell an mich und kam schon bald angeflogen, setzte sich auf die Hand, knabberte an der Tastatur etc.
aber er wurde auch schnell bald darauf krank und litt auch unter der allseits bekannten Kropfentzündung (fraß darauf auch vermehrt Sand udn bekam eine geschwollene Kloake - kann tödlich enden!!!).
Erst als nun Tiko hinzukam erholte er sich sofort wieder wurde gesund und tat nun alles mit seinem artgleichen Freund zusammen.
Nun kommt Nikki zwar noch gelegentlich zu mir, erstens aber seltener, zweitens nur für ein paar Sekunden, und drittens ist er ziemlich aggressiv und hackt schonmal in die Hand die er vorher zu füttern versuchte.
Meine Meinung zu seinem Verhalten ist:
Die (wenn auch kurzzeitige (knappe 2-3 Monate) Einzelhaltung hat das Verhalten des Vogels gestört. Er musste die Angst vor der Hand überwinden um sich davon kraulen lassen zu können, dabei wollte er eigentlich gar nicht zu dieser Hand hinkommen. Nun, da er eine andere Wahl hat, udn nicht mehr vom Menschen abhängig ist, zwickt er wie zur Rache in diese hand hinein.
Nikki ist immernoch sehr aufgeregt und sozusagen hyperaktiv. Verlangt von seinem Freund Tiko und auch gelegentlich von mir oder irgendwelchen Gegenständen ständige Aufmerksamkeit. Er balzt alles an und ist oft nervös.
Tiko kam von sich aus nie zu mir - er hatte ja von Aanfang and die Wahl und bevorzugte somit ganz klar seinen Artgenossen.
Er ist auch viel ruhiger, überhaupt nicht aggressiv und balzt seltener mit Gegenständgen als Nikki.
Während ich Nikki als er Einzelvogel war, noch am Köpfchen kraulen durfte und ihn am Bauch usw. streicheln durfte, hackt er nun bei jedem Annäherungsversuch der Finger nach diesen!!
Tiko, der zwar nicht handzahm ist und Angst vor der Hand hat, lässt sich im müden Zustand schonmal auf den Bauch küssen oder dort streicheln.
Er würde nie zubeißen.
Kurzum:
Ich glaube, dass einzeln gehaltene Vögel sehr schnell Verhaltensstörungen entwickeln und nicht zufrieden sind! Sie nehmen es ihren Haltern auch später noch übel, auch wenn sie dann bereits einen Partner haben.
Deshalb mein Rat:
Gleich 2 Vögel zusammen kaufen.
Die verhalten sich bestimmt normaler und vielleicht werden sie auch zu zweit zahm wenn man ganz behutsam und geduldig vorgeht.