Durchfall bei Nestlingen spez. Gimpel

[bert58]

Habe z. Zt. Durchfall bei Gimpelnestlingen ( Alter ca. 8 Tage ). Was könnten die Ursachen sein und was hilft dagegen.
Aufzuchtfutter ;3 x täglich frisches Keimfutter von Ansatz bis restlicher Verfütterung max. 24 Stunden alt,
2x tägl. Mehlwürmer ca 25 Stück,Wildsämerein z.zt. storchschnabel, Ampfer,
Birkensamen , Melde, Vogelmiere soweit vorhanden, Raps,etc.
Keimfuttergerät und geschirr wird täglich gereinigt und mit F 10 (2,5 ml. auf
500 ml Wasser desinfiziert).
Zur 1.Brut konnte ich viel Vogelmiere verfüttern, bedingt durch große Trockenheit ist kaum Vogelmiere zu finden. Bei der 1.Brut kein Durchfall.
Als altes Heilmittel kenne ich Heidelbeeren bzw. Heidelbeertee gegen Durchfall
aber bei Nestlingen? hatte im Vorjahr ähnlichen Verlauf bei Bluthänflingen
ist in diesen Jahr bei gleichen Paar nicht aufgetreten.
Habe zwar öfters Gimpel aufgezogen aber auch oft Nestlingsverluste im Alter von ca. 8 Nestlingstagen,bzw. das Elternpaar fängt mit neuen Nestbau an und
füttert Junge nicht mehr. Ich muß hier irgendwas falsch machen ,kann mir jemand weiterhelfen? Danke bert58

 

[Loxia]

Hallo,

das hört sich nach E-Coli an. Versuche mal mit Kenneth oder Vogelwitt Kontakt aufzunehmen. die haben bzw. hatten dieses Problem auch schon.

 

[Schönbürzel]

Na das hätte mich jetzt aber auch mal interessiert auch wenn ich zum Glück das Problem nicht habe (meine sind fast eine Woche aus dem Nest) aber falls mal was auftritt, dann kann man gleich handeln. Anfällig gegen Kokzidien sollen die JV sein, nach Verlassen des Nestes wenn sie auf dem Boden der AV anfangen zu picken.

Gruß, Andrea

 

[Klages]

En sehr gekannter User empfiehlt den "Vogelkundigen Tierarzt", ich weiß nicht wo man den finden kann und wenn man einen gefunden hat und die Kotproben positiv sind, ist es eh zu spät. Ich helfe mir seit Jahren selbst und das ist gut so.
Beste Grüße August

 

[bert58]

Danke für die Hinweise versuche mich weiter kundig zu machen und bei praktischen Tipps diese ins Forum zu stellen. War im Vorjahr mit Kotprobe und erkrankten Tieren hier Hänfling und Stieglitz in der Poliklinik für Vögel in Leipzig einen 100 % Befund gab es nicht trotz kompletter Untersuchung man hatte geringen Nachweis von E - Coli - Bakterien und bei den toten Stieglitz den Nachweis von Mega-
bakterien . Gegen E- Coli bekam ich Baytril von Bayer auch auf die Gefahr hin das die eventuell mit Megabakterien befallenen Tiere ( Kokzidose ähnliche Pilzerkrankung die sich durch Antibiotika extrem vermehrt ) schneller erkranken. Dies trat aber glücklicherweise nicht auf. Bin für weitere Hinweise dankbar. Bei anderen Arten Stieglitz, Bluthänfling, B- Und E _ Zeisig ,Girlitz treten in
diesen Jahr diese Symptome glücklicherweise nicht auf
Danke Gruß bert58

 

[Kenneth]

Hallo Bert,

bei meinen Nestlingen - vornehmlich Stieglitze - war es die Nestlingskrankheit die durch Mikroorganismen wie e-coli und / oder Salmonellen verursacht wird.
E coli und Salmonellose z.B. tragen die Weibchen in sich und infizieren die Küken schon im Ei - nach dem Schlupf bekommen die Küken meist schon am 2. Tag den besagten Durchfall und dehydrieren obwohl sich das Weibchen grösste Mühe gibt die Jungen zu füttern. Das Nest wird durch den Kot feucht -die Kotfarbe ist gelblichgrün und kann u.U. übelst riechen!

Meist ist die Brut verloren - Abhilfe schafft Tylosin - welches über 8 Tage den Altvögeln im Trinkwasser gereicht wird. Die Lösung schmeckt ziemlich bitter - deshalb sollte in dieser Zeit kein Grünzeug und Obst verfüttert werden damit eine Aufnahme des Medikament in ausreichender Menge gewährleistet ist!

Diese Behandlung sollte schon vier Wochen vor Zuchtbeginn stattfinden – man kann aber auch währende der Zucht behandeln – die Nestlinge solltest Du direkt mit der Lösung behandeln. Ein Tropfen direkt in den Schnabel – und dies alle 4 Std. und min. 5 Tage lang – das verunreinigte Nest muß unbedingt gesäubert werden und zwar so lange, bis der Kot wieder normal wird - du kannst es z.B. mit Zellstoff auslegen, der dann min. 1x täglich gewechselt wird - eine ziemlich aufwendige Angelegenheit.

ParaStop, ein Präparat aus der Taubenzucht ist z.B. gut für die Behandlung geeignet und hat bei meinen Stieglitzen gut geholfen. Soweit ich informiert bin enthält es auch Tylosin. Da es bereits sehr viele resistente e-coli Stämme gegen Baytril gibt hilft das anscheinend nicht mehr. Tylosin ist über den Tierarzt zu beziehen, der kann auch eine entsprechendes Bakteriogramm + Resistenztest machen und das richtige Präparat verschreiben.
Einen Besuch beim TA ist unbedingt anzuraten – u.U. ist die Ursache eine ganz andere!
Viel Glück !

 

[Schönbürzel]

Das ist ja interessant. Tylosin hab ich immer stehen wäre aber nie auf die Idee gekommen es während der Zucht einzusetzen da ich immer dachte, dann gehen die Jungen ein. Wieder was dazugelernt.

Gruß, Andrea

 

[Kenneth]

Hallo meine Lieben!

Ich bin wirklich kein Freund von Medikamenten, aber kurz nachdem ich auf Empfehlung von Doc De Weerd BelgAmco gegeben habe - war der Druchfall bei
meinen Gimpelküken verschwunden.

Ich kann es in diesem Fall wärmstens empfehlen!

 

[Schönbürzel]

Hallo Konni,

hab ich jetzt was falsch verstanden? Tylosin oder BelgAmco(was ich nicht kenne)? Ist ja immer gut, wenn man sich auskennt bevor es einen betrifft. TA gut und schön aber im Ernstfall muß man sofort handeln und erfahrungsgemäß hat ein guter Züchter oft mehr Ahnung als der TA, ist einfach mal so.

Schönes Wochenende
Andrea

 

[Hans C]

Hallo,
auch ich gehöre zu denen, die grundsätzlich zu einem fachkundigen TA raten;

Ist ja immer gut, wenn man sich auskennt bevor es einen betrifft. TA gut und schön aber im Ernstfall muß man sofort handeln und erfahrungsgemäß hat ein guter Züchter oft mehr Ahnung als der TA, ist einfach mal so.

So gut kennt sich nämlich niemand von uns Züchtern aus, und die Behandlungsempfehlungen von Zuchtkollegen sind meistens nur das Stochern im Nebel.
Spätestens bei der eingangs gestellten Frage, bei der E. coli oder Salmonellen der Grund sein können, ist sogar aus Interesse an der eigenen Gesundheit der TA-Besuch dringend geraten.
Salmonellen gehören nämlich zu den meldepflichtigen Erkrankungen (wer erinnert sich noch an die Todesfälle in den Seniorenheimen?? Richtig! Salmonellose war die Ursache).
Und es wurde ja auch schon gesagt, wenn Megabakterien vorhanden sind, wirkt Antibiotikagabe o. ä. wie Öl, das man ins Feuer gießt.
Wer zum eigenen TA kein Vertrauen hat, der kann, grenznah wohnend, nach Belgien schauen, dort gibt es hervorragende Fachleute.
Schöne Grüße
Hans C