Die Aussage: Es ist gut dass die Vögel so teuer sind ist aus meiner Sicht, Verzeihung bitte, völliger Humbug.
Das Problem ist die Unwissenheit, bzw. das nur kurzfristige Denken eines Käufers. Wenn er zu seiner Preisvorstellung keinen Papagei nimmt, ok, dann nimmt er halt etwas "anderes Buntes", oder was "Gebrauchtes". Hauptsache günstiger.
Ich persönlich habe eine sehr differnzierte Sichtweise der Dinge und bin momentan auch schwer am grübeln, wie ich vorgehe, da ich ebenfalls ein Papageienpäärchen haben möchte.
Papageienzüchter sind für micht Leute, die das nicht ausschließlich aus Liebhaberei machen. Das sind Leute die Geld verdienen wollen. Teilweise sind da solche kruden Dinge entstanden wie die Aussage: Mit meinem Hobbie Geld machen.
Was teilweise von den Züchtern für Papageien verlangt wird ist schon eine Frechheit. 750 Euro ist nicht "ein bischen überhöht" das ist eine mittelschwere Unverschämtheit.
Der Papageienmarkt ist schon regelrecht eine kleine Industrie geworden. Das fängt beim Renter an, der mit seiner "kleinen" Wellizucht mal eben so 2000 bis 3000 Euro zusätzlich zur Rente verdient. Dann geht es weiter zu einer Züchterin aus unserer Gegend, die sogenannte "Rainbow Wellensittiche" "kreiert". Anders kann man das nicht bezeichnen. Die Tierchen sind kunterbunt, aber völlig überzüchtet.
Tja und dann gibt es noch diese "Brutalo Züchter", die kleine Babys aus dem Nest klauen und anschließend als
Handaufzucht vermarkten, weil dass ja für den Käufer viel bequemer ist, gleich einen Vogel zu erwerben der mit der Hand vertraut ist.
Es gibt unter Züchtern auch Preisabsprachen, bzw. Tipps was momentan am besten läuft und mit welcher Art man am besten Verkäufe erzielen kann. Selbst schon beim "Fachgesimpel" auf einer Vogelschau mitgelauscht.
Diese "Preisgestaltung" wird dann oft von privaten Verkäufern übernommen.
Ich möchte jetzt nicht, den Oberlehrer spielen und einige werden sich jetzt sicher auch den passenden Schuh anziehen. Aber ich habe die vergangenen Jahrzehnte so meine einschlägigen Erfahrungen mit Händlern machen dürfen.
Am besten war ein Ehepaar aus der Nähe von WHV. Der Mensch war Dreck, das Tier war alles. Trotzdem waren sich die beiden nicht zu Schade dafür Wildfänge en Masse zu verkaufen. Das ist jetzt eine längere Geschichte, aber die beiden waren mein erster Züchter Kontakt. Der zweite war noch schlimmer, knapp 300 Graupapageien in einer dunklen Halle in Detmold. Auf Anfrage, warum kein Licht an ist? Was meinen Sie wie Laut die dann sind!
Der Züchter wurde kurze Zeit später dann wohl "Hops" genommen.
Mir kann jeder das Blaue vom Himmel erzählen, bei Vogelzüchtern habe ich meine Meinung. Es ist ein riesiges Geschäft, mehr nicht. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber im Prinzip geht es immer um Geld!
Die Nachfrage scheint da zu sein, zur Zeit offensichtlich bei Langflügelpapageien. Amazonen scheinen momentan im Preis gefallen.
Ich versuche unsere Papageien als Abgabevögel zu bekommen. Bei einem Züchter, der die Preisgestaltung ja vorgibt, würde ich nur im Ausnahmefall und nur auf Empfehlung kaufen.
Der Käufer ist in der Regel das Problem in der Kette. Unwissenheit, Prestige-Denken (Oh der ist ja schön bunt) und vor allem anschliessende Haltungsbedingungen. Mohrenkopf im Nympfenkäfig! Dem Verkäufer interessiert in der Regel nur die Nachfrage. Business as usual.
Sorry, falls sich jetzt einige auf die Füße getreten fühlen.
Olli