B
Bille
Guest
Hallo liebe Wildvogel-Profis,
mein langjähriges Portfolio an Wildvogelhilfe ist nicht gerade bescheiden, aber jetzt hab ich grad ein Problem im Kopf und bin froh, dieses Forum gefunden zu haben. Brauch mal Rat von Spezialisten:
Am 21.03. in stockfinsterer Nacht legte mir der Herrgott einen Finken vor die Füße. Der musste am Abend vorher schon mit einer Fensterscheibe oder einem Auto kollidiert sein. Üble ZNS-Probleme, die sich in Orientierungslosigkeit und Dreherei (a'la Bohrmaschine linksherum) äußerten. Ich hab ihn gleich mal dunkel "verpackt" und in Ruhe gelassen. Ganz ehrlich glaubte ich nicht an sein Überleben. Aber irgendwie ist er ein "zäher Hund" und schaffte zu überleben. Nach drei Wochen drehte er auch mal rechtsherum. Da ich nicht zu den Tierrettern "um jeden Preis" gehöre hab mir oft einen Kopf gemacht, ob denn für Herrn Fink von Grün eine lebenswerte Qualität dabei herauskommt. Herr Fink von Grün ist übrigens ein Erlenzeisig, ich konnte ihn mir ganz lange nicht genauer ansehen. Zappelphilipp.
Jetzt, nach dieser relativ langen Zeit ist er so stabil geworden, dass er nur noch kurz "durchdreht", wenn ich morgens sein Habitat auf Vordermann bringe. Dazu hol ich ihn raus und er kommt ins kleine, dunkle Schachterl. Das kennt er jetzt schon und wenn ich ihn zurücksetze regt er sich nicht auf sondern untersucht gleich mal, was ich ihm aus dem Wald so alles mitgebracht habe. Wenn er sich unbeobachtet fühlt, dann benimmt er sich, als hätte er nie ein Problem gehabt. In den vielen Wochen habe ich immer versucht seine Sinne anzuregen - ohne ihn aufzuregen. In seinem Käfig schaut's aus wie in der freien Natur. Er macht inzwischen alles, was ein Erlenzeisig sonst auch macht. Ein Bad nehmen, kopfunter an einem Weidenast hängen und die Blüte zerrupfen, auf dem obersten Ast sitzen, Kolibri probieren.. er ist sehr beschäftigt und bei klarem Verstand. Außerdem in Bestzustand.
Derzeit wohnt er in seinem kleinen Käfig, Boden Terrarienerde (hat sich als ideal für ihn herausgestellt, überhaupt empfehlenswert), Einrichtung wie im Wald, tagsüber steht er am offenen Fenster.
So. Jetzt zu meiner Frage. Ein mir bekannter, langjähriger Wildvogelaufpäppler sagte mir wegen netter Gesellschaft zu Herrn Fink von Grün, dass ihn ein anderer Artgenosse wahrscheinlich wegen seiner "Behinderung" übel zusetzen würde bis zum Tod. Das will ich natürlich auch nicht. Aber allein als Schwarmvogel.. hm.
Hat hier jemand Erfahrung? Garantie gibt es natürlich nie, das ist klar. Welche Art an "Frau Fink" würde denn passen, wenn es keine Frau Erlenzeisig geben würde? Woher nehmen mit eventueller Rückgabeoption? Ich kann mir gut vorstellen, dass er ein echter Gentleman ist. Wenn das mit Gesellschaft klappen würde, dann gibt's natürlich auch eine Voliere mit viel Platz.
Jetzt bin ich gespannt auf die Expertenmeinungen!
LG, Bille + Herr Fink von Grün
mein langjähriges Portfolio an Wildvogelhilfe ist nicht gerade bescheiden, aber jetzt hab ich grad ein Problem im Kopf und bin froh, dieses Forum gefunden zu haben. Brauch mal Rat von Spezialisten:
Am 21.03. in stockfinsterer Nacht legte mir der Herrgott einen Finken vor die Füße. Der musste am Abend vorher schon mit einer Fensterscheibe oder einem Auto kollidiert sein. Üble ZNS-Probleme, die sich in Orientierungslosigkeit und Dreherei (a'la Bohrmaschine linksherum) äußerten. Ich hab ihn gleich mal dunkel "verpackt" und in Ruhe gelassen. Ganz ehrlich glaubte ich nicht an sein Überleben. Aber irgendwie ist er ein "zäher Hund" und schaffte zu überleben. Nach drei Wochen drehte er auch mal rechtsherum. Da ich nicht zu den Tierrettern "um jeden Preis" gehöre hab mir oft einen Kopf gemacht, ob denn für Herrn Fink von Grün eine lebenswerte Qualität dabei herauskommt. Herr Fink von Grün ist übrigens ein Erlenzeisig, ich konnte ihn mir ganz lange nicht genauer ansehen. Zappelphilipp.
Jetzt, nach dieser relativ langen Zeit ist er so stabil geworden, dass er nur noch kurz "durchdreht", wenn ich morgens sein Habitat auf Vordermann bringe. Dazu hol ich ihn raus und er kommt ins kleine, dunkle Schachterl. Das kennt er jetzt schon und wenn ich ihn zurücksetze regt er sich nicht auf sondern untersucht gleich mal, was ich ihm aus dem Wald so alles mitgebracht habe. Wenn er sich unbeobachtet fühlt, dann benimmt er sich, als hätte er nie ein Problem gehabt. In den vielen Wochen habe ich immer versucht seine Sinne anzuregen - ohne ihn aufzuregen. In seinem Käfig schaut's aus wie in der freien Natur. Er macht inzwischen alles, was ein Erlenzeisig sonst auch macht. Ein Bad nehmen, kopfunter an einem Weidenast hängen und die Blüte zerrupfen, auf dem obersten Ast sitzen, Kolibri probieren.. er ist sehr beschäftigt und bei klarem Verstand. Außerdem in Bestzustand.
Derzeit wohnt er in seinem kleinen Käfig, Boden Terrarienerde (hat sich als ideal für ihn herausgestellt, überhaupt empfehlenswert), Einrichtung wie im Wald, tagsüber steht er am offenen Fenster.
So. Jetzt zu meiner Frage. Ein mir bekannter, langjähriger Wildvogelaufpäppler sagte mir wegen netter Gesellschaft zu Herrn Fink von Grün, dass ihn ein anderer Artgenosse wahrscheinlich wegen seiner "Behinderung" übel zusetzen würde bis zum Tod. Das will ich natürlich auch nicht. Aber allein als Schwarmvogel.. hm.
Hat hier jemand Erfahrung? Garantie gibt es natürlich nie, das ist klar. Welche Art an "Frau Fink" würde denn passen, wenn es keine Frau Erlenzeisig geben würde? Woher nehmen mit eventueller Rückgabeoption? Ich kann mir gut vorstellen, dass er ein echter Gentleman ist. Wenn das mit Gesellschaft klappen würde, dann gibt's natürlich auch eine Voliere mit viel Platz.
Jetzt bin ich gespannt auf die Expertenmeinungen!
LG, Bille + Herr Fink von Grün