"Erstickungsanfälle"

Diskutiere "Erstickungsanfälle" im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Hallo zusammen, vor ca. 2,5 Monaten ist bei mir ein Kanarienvogel (Hahn) gegen die Scheibe geflogen. Da ich keinen Besitzer ermitteln konnte...
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Mufflein

Guest
Hallo zusammen,

vor ca. 2,5 Monaten ist bei mir ein Kanarienvogel (Hahn) gegen die Scheibe geflogen. Da ich keinen Besitzer ermitteln konnte, habe ich ihn bei mir aufgenommen.

Völlig begeistert von diesem Tier (ich hatte vorher nicht wirklich viel für Vögel übrig) habe ich mich erkundigt was man bei der Haltung der Tiere beachten muss und ihm vor ca. 3 Wochen eine Henne im Zoohandel dazu gekauft. Sie haben sich sofort gut verstanden und ich halte sie mittlerweile auch in einem (sehr großen) gemeinsamen Käfig.

Vor ca. 1,5 Wochen habe ich bei der Henne festgestellt, dass sie morgens und vor allem abends wie „Erstickungsanfälle“ hat. Sie gibt ein schnupfenähnliches Geräusch von sich, als würde ein Mensch Luft und etwas Spucke schnell durch die Schneidezähne raus und rein blasen, teilweise gibt sie dabei auch Piepslaute von sich. (Besser kann ich es leider nicht beschreiben.) Während so eines „Anfalls“ ist sie absolut kurzatmig und der ganze Körper wackelt, auch der Schwanz.

Tagsüber geht es ihr gut, sie frisst, trinkt, fliegt und erscheint sehr aktiv. Sie wippt jedoch den ganzen Tag mit dem Schwanz. Probleme hat sie auch abends beim einschlafen. Während Harris (der Hahn, dem es sonst rundum gut geht) schon schläft ist meine Puppe (Henne) immer noch unruhig und „schnupft rum“.

Daraufhin bin ich sofort zum TA gegangen. Er meinte es wäre ein Schnupfen evtl. durch die neue Umgebung etc.. Er hat mir ein Breitband-Antibiotika und Vitamintropfen mitgegeben. Die Mittel soll ich ihr unter das Futter mischen. Heute ist der 4. Verabreichungstag und ich kann leider immer noch keine Besserung feststellen.

Kennt jemand diese „Anfälle“? Haben andere Tiere das auch? Was macht ihr dagegen? Hat jemand eine Idee was der Auslöser sein kann? Soll ich noch mal zum TA gehen wenn die 10tägige Behandlung abgeschlossen ist?

Ich habe schon einige Beiträge zu ähnlichen Themen gelesen, aber die darin beschriebenen Symptome passen nicht so wirklich auf meinen Vogel. Sie macht diese "Anfälle" jetzt schon 1,5 Wochen mit und ich weiß nicht wie lange sie das aushält...?

Kann mir bitte jemand Rat geben?

Vielen Dank!
Mufflein
 
Hallo!

Warst du denn bei einem vogelkundigen TA?
Wenn nein, dann solltest du das nachholen.
Wenn der Vogel schon mit dem Schwanz wippt, tipp ich mal auf starke Aspergillose.

Conny
 
Hallo,

herzlich Willkommen in den Vogelforen. Ich kann mich Conny nur anschließen, geh mit der Kleinen zu einem vogelkundigen TA, ein "normaler" TA hat wenig oder gar keine Ahnung von Vogelbehandlung. Vogelkundige TÄ findest Du hier. Lies Dir bitte auch die Kommentare dazu durch.

Gute Besserung für Deine kleine Kanariehenne.

Liebe Grüße Susanne
 
Hallo Conny,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort.

Angeblich kennt der TA sich mit Vögel aus. Mir kam es allerdings eher vor als hätte er bei der Behandlungsmethode eine "Standardvorgehensweise". Es hätte aber ja auch sein können dass sie wirklich nur einen Schnupfen hat...

Was genau ist denn Aspergillose? Ich bin ja noch nicht so lange auf den Vogel gekommen!

Gibt es denn evtl. Sofortmaßnahmen die ich selbst schon mal treffen kann?

Mufflein
 
Liebe Susanne,

vielen Dank für den Tipp.

Leider werden in meinem PLZ-Gebiet von 4 TAs 3 als nicht empfehlenswert bezeichnet. :-(

Kennt jemand einen guten TA in Köln der sich auch wirklich auskennt?

Viele Grüße
Karin
 
Zitat von Conny
Hallo!

Wenn der Vogel schon mit dem Schwanz wippt, tipp ich mal auf starke Aspergillose.
Wow, Diagnose als Tippspiel!
Die Verlierer sind dann eindeutig die Tiere!
Hallo Jörg
Da kann ich nur zustimmen. Wie kann man so einen Unsinn schreiben.

Also ich denke da eher an entweder Luftsackmilben oder an eine Entzündung der Atemwege. Aspergillose beim Kanarie ist sehr unwahrscheinlich, jedenfalls ist mir noch kein Fall unter gekommen.
Für Luftsackmilben spricht daß die Symptome gegen Abend stark sind und bis in den Morgen dauern. Das könnte hinkommen.
Das das Antibiotikum bisher nicht angeschlagen hat dürfte es wohl weniger eine Entzündung sein.

@ Mufflein
Du schreibst:
Er hat mir ein Breitband-Antibiotika und Vitamintropfen mitgegeben. Die Mittel soll ich ihr unter das Futter mischen.
Das bringt sowieso wenig bis gar nichts. Denn es hat sich erfahrungsgemäß herausgestellt daß damit die Medikamentenaufnahme in keinster Weise sichergestellt ist.
Nach meiner Ansicht hat der Tierarzt einfach ins Blaue geschossen ohne zu wissen was er tut. Denn Antibiotika und Vitamine sind so die Standartsachen wenn der Tierarzt keine Ahnung hat. Ich würde davon abraten wieder zu dem zu gehen, der könnte Deinen Vogel zu Tode "therapieren", wäre nicht das erste Mal daß so was passiert.
Es ist oftmals ein recht weiter Weg zu einem vogelkundigen Tierarzt, auch ich fahre viele Kilometer zu meinem. Aber es lohnt sich, da wird einem dann wirklich geholfen.
 
Hallo!

Jetzt bin ich total verunsichert!
Hab mal nachgeschaut was "Aspergillose" überhaupt ist und die Antwort ist ja nicht gerade sehr erfreulich... Ich habe natürlich keine Lust an meiner Kleinen "herum zu probieren" wenn ich keinen einigermaßen glaubhaften Befund habe!

@ Jörg & Alfred Klein
Meint ihr ich soll die Antibiotika Behandlung lieber abbrechen oder muss man wie beim Menschen auch immer die ganze Menge nehmen? (Habe 30 ml für 10 Tage bekommen) Kann nach vier Tagen überhaupt schon ein Erfolg zu sehen sein? Habe gelesen dass so eine Behandlung das Immunsystem und die Organe der Tiere doch sehr schwächt bzw. schädigt.

Kann sich Harris (mein Hahn) evtl. anstecken wenn es tatsächlich Milben sind? Gibt es noch weitere Anzeichen woran ich Milben erkennen könnte. Oft fallen einem ja erst Verhaltensweisen auf wenn man darauf aufmerksam gemacht wird.

Ich werde mich aber auf jeden Fall auf die Suche nach nem besseren TA machen.

Vielen lieben Dank!
Karin
 
Hallo Karin

Also, die Behandlung solltest Du nicht abbrechen, das ist wie beim Menschen, man muß das immer durchziehen damit es keine Restistenzen gibt.

Ansonsten kann sich Harris tatsächlich anstecken wenn es Luftsackmilben sind.
Das Problem bei diesen Milben ist daß man sie nicht so einfach diagnostizieren kann, die sitzen ja im Körper drin. Hier kommt dann die Erfahrung eines vogelkundigen Tierarztes ins Spiel, dieser kann aus seiner Erfahrung heraus schon sagen ob das die Milben sind oder nicht. Ein normaler Wald-und-Wiesen-Tierarzt kann das nicht.
Daher auch der Rat einen vogelkundigen Tierarzt aufzusuchen, ich fahre z.B. 100 Km zu meinem. Der Weg ist mir aber völlig wurscht, ich habe die Erfahrung gemacht daß zwischen einem normalen Tierarzt und einem vogelkundigen ganze Welten liegen. Den Unterschied kann man gar nicht beschreiben.
Falls Du ein Auto hast wäre folgender Tierarzt wirklich zu empfehlen:
51371 Leverkusen-Rheindorf
Dr. Kai Pieper
Pützdelle 32
0214/22281
0214/21548
Mo.-Di./Fr.: 10 -12 / 16 -18 Mi.: 10 -12 Do.: 10 -12 / 18 -20 Telefonische Sprechstunde: 12.00 - 12.15 Vorher Anmelden es sei denn es ist ein Notfall

Dieser Tierarzt hat einen sehr guten Ruf.
 
Gibt es noch weitere Anzeichen woran ich Milben erkennen könnte.
Häufig hört man bei LSM vorallem nachts auch ein "Knacken" beim Atmen.
Ich würde auf jeden Fall auch einen Kropfabstrich untersuchen lassen. Trichomonaden sind bei "Schnupfen" bzw. Atembeschwerden auch nicht unwahrscheinlich (evtl. zusätzlich dünnflüssiger grüner Kot?) und könnten sofort nachgewiesen werden. Sie würden, falls vorhanden, nicht auf ein Antibiotika reagieren.
Wichtig ist, dass die wirkliche Ursache gefunden wird, über Dr. Pieper liest man hier viele sehr gute Beurteilungen.
 
hallo karin
in köln gibt es nur dr. pieper als vogelkundigen tierazt

da hat alfred dir ja schon alles rausgesucht

ansonsten noch etwas weiter weg ... in düsseldorf garrath ... fr. dr. köhnen
die ist auch zu empfehlen ... nr ... etc ... müsste auch hier angepinnt sein
... also oben im thread ... tierärzte

lieben gruß und gute besserung
 
Würde ebenfallls empfehlen, so schnell wie möglich einen vogelkundigen TA aufzusuchen. Wenn es jetzt Luftsackmilben sind, bringen Antibiotika nichts und Du würdest völlig unnötig die Vögelchen damit belasten. ein vogelkundiger TA wird Dir dann sicher auch sagen können, ob die Antibiotika abgebrochen werden sollten oder nicht. Viele TA behaupten, sie hätten Ahnung von Vögeln, leider stimmt das so nicht ohne weiteres. Und es ist, wie Alfred schreibt, schon so, daß es ein himmelweiter Unterschied zwischen einem Wald und Wiesen-TA und einem Vogelkundigen ist. Falls es Luftsackmilben sind, sollte Harris mitbehandelt werden. Vielleicht nimmst Du am besten beide mit zum TA. Dann sollten sie sich auch schneller wieder beuhigen.
LG
Anne
 
Mach es so wie die Vorredener gesagt haben, Vögel nehmen und zum vogelkundlichen TA!!!!! Und keine Angst, oft ist das Naheliegendste das richtige: Unter Aspergillose neigen eher Papageien, Luftsackmilben haben tentenziell sehr viele Kanarienvögel. Ist leicht zu behandeln mit einer Spot-on methode von Ivimec. Wird Dir der TA zeigen: Nur Mut!!:prima:
 
Hallo alle zusammen,

ersmal vielen lieben Dank für Eure Ratschläge.

Gestern abend hat meine Puppe wieder mal gar keine Ruhe gefunden und ist auch erst sehr spät (nach mehreren Anfällen) eingeschlafen. Sogar heute Nacht habe ich sie dann nochmal gehört.

Ich habe ihr heute wieder die Wärmelampe mit Zeitschaltuhr eingestellt und werde auf jeden Fall die Antibiotikabehandlung zu Ende bringen. Werde vesuchen so schnell wie nur möglich zu einem vogeltauglichen TA zu fahren und gleich Harris und Puppe einpacken, dann sind sie nicht so gestresst.

Hat evtl. jemand Erfahrungen mit TA Dr. Wolfgang Ackerlein in Hürth gemacht? Das wäre für mich (und vorallem auch für die Vögel) nur ein paar Minuten Fahrzeit.

Vielen Dank!
Karin
 
Hat evtl. jemand Erfahrungen mit TA Dr. Wolfgang Ackerlein in Hürth gemacht?
Nein, bisher nicht. Allerdings hat er ein Buch über die Ernährung von Vögeln herausgebracht, scheint also etwas zu wissen.
Das wäre für mich (und vorallem auch für die Vögel) nur ein paar Minuten Fahrzeit.
Die Fahrtzeit macht den Vögeln wenig bis nichts aus. Ich brauche ja auch eine Stunde zum TA und bisher gab es noch nie Probleme. Die verkraften das gut.
 
Hallo Alfred!

Ich habe heute Abend einen Termin beim TA in Hürth.

Morgen gibts dann weitere Infos...

Schöne Grüße!
Karin
 
Hallo Jörg!

Ja, ich war am Dienstag noch beim TA.

Ich habe ihm die Symptome möglichst genau beschrieben und er hat noch Fragen bzgl. Farbe und Konsistenz des Kots gestellt. Er wollte auch wissen wo wir sie gekauft haben wie lange sie schon bei mir ist etc.

Das war dem TA bei dem ich schon am 16.11. war völlig egal.

Nachdem er sich die Kleine angeschaut hat war sein Befund "Luftsackmilben". Er hat ihr dann direkt ein Mittel in den Nacken gegeben und uns noch eine Spritze mit der Menge für zwei weitere Anwednungen mitgegeben die wir am 3. und 9. Tag verabreichen sollen. Sollte sich am 4. Tag noch keine deutliche Besserung zeigen sollen wir nochmal zu ihm kommen.

Außerdem meinte er, sollen wir auch Harris gut im Auge behalten falls er sich bei ihr angesteckt hat. Er wollte ihn jedoch nich einfach aus Verdacht mitbehandeln. Was ich auch gut fand.

Im Allgemeinen war mir der TA sehr sympatisch, da er sich wirklich für das Tier interessiert hat. Als ich ihm erzählt hab, dass ich noch nicht all zu lange Vogelbesitzerin bin, hat er mir noch alle möglichen Tipps zum Futter, Käfigausstattung, Verhalten der Vögel etc. mit auf den Weg gegeben.

Gestern Abend hatte meine Puppe nur ein Mal einen relativ leichten Anfall (ursprünglich hat sie ja die halbe Nacht durch gekämpft) und auch sonst scheint es ihr besser zu gehen. Heute Abend bekommt sie dann wieder das Mittel verabreicht und ich habe das Gefühl wir könnten es damit wirklich hinbekommen.

Schöne Grüße
Karin
 
...und, wie schauts? (neugierigbin)....
 
Oh, hatte gar nicht mitbekommen dass nochmal jemand geschrieben hat!

Meiner Kleinen geht es nach wie vor so mittelmäßig. Mal hat sie nen guten, mal nen schlechten Tag. Ich hatte sie wie vom TA beschrieben am 1., 3. und 9. Tag mit diesem Mittel gegen Luftsackmilben behandelt. Daraufhin ging es ihr phasenweise auch recht gut.

Ich hab allerdings das Gefühl, dass es vielleicht nicht nur die Luftsackmilben sind. Wäre es denn möglich dass sie sich aufgrund der Milben noch ne zusätzliche Erkrankung eingefangen hat?

Sie hat Tage an denen "schnupft" und "quietscht" sie die ganze Nacht und ist am nächsten Tag etwas erschöpft. Ein oder zwei Tage später ist sie dann komplett munter und man hört sie auch zum Abend hin kaum. Sehr seltsam. :?Könnte es auch sein dass der Vogel einfach einen "Tick" hat? Also ich meine so wie sich andere Vögel an Ästen reiben oder anfangen sich die Federn auszurupfen... so quietscht meine Kleine eben ???? Hat vielleicht schon jemand mal so was gehört?

Tagsüber ist sie nämlich munter, frisst, trinkt und genießt ihren ganztägigen Freiflug. Auch wenn sie lange Flugrunden dreht, ist sie danach nicht außer Atem. Na ja, sollte es wieder schlimmer werden führt mein Weg eh zum TA.

Vielleicht hat ja noch jemand ne andere Idee :idee: woran es liegen könnte und ich noch gar nicht bedacht habe...

Karin
 
Thema: "Erstickungsanfälle"
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