Gans unter Schwänen

Diskutiere Gans unter Schwänen im Forum Beobachtungen im Bereich Wildvögel - Hallo! Heute hab ich was Merkwürdigs gesehen, was ich mir nicht so ganz erklären kann.... Wir waren heute spazieren in Köln am Decksteiner...
Hobbit

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Hallo!

Heute hab ich was Merkwürdigs gesehen, was ich mir nicht so ganz erklären kann....
Wir waren heute spazieren in Köln am Decksteiner Weiher, und da war eine Graugans alleine mitten unter eine Gruppe Schwänen. Sie putze sich mit denen zusammen in der Gruppe und hat einen von ihnen auch begrüßt, zumindest kam es mir so vor (Hals lang vorgestereckt, aber nicht gedroht und nur ganz kurz..?? ). Die Fragen die sich mir stellen
-warum war sie alleine?
-warum war sie so eng und scheinbar vertraut in der Schwanengruppe?
-hat womöglich vielleicht irgendwer ein Experiment gemacht und ein Gänseei von Schwänen ausbrüten lassen...:?
Ich habe sowas noch nie gesehen..?? :+keinplan
 

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Hallo!

Naja, als Gans ist man ja nicht gern allein.
Wir hatten letztes Jahr den Fall, am hiesigen Tegeler See, daß eine zugeflogene Zwergschneegans ebenfalls zunächst auffallend Anschluß an die Schwäne suchte, obwohl auch Kanadagänse "zur Verfügung" standen.
Was immer die Schwäne taten, sei es zu einer Fütterung schwimmen, nachts zum Schlafen auf den See schwimmen, einfache Ortswechsel, die Kleine schloß sich an...
Ich fand das sehr faszinierend, daß hier offenbar die weiße Farbe vor Gänsegestalt ging.

Der Anschluß an die Kanadagänse erfolgte erst später und wohl auch zunächst aus verhaltenstechnischen Gründen, weil es sich mit denen einfach besser weiden läßt, als mit Schwänen ^^. Schließlich aber folgte sie den Kanadiern auch auf entferntere Weiden und flog mit denen zum doch weiter entfernten Schlafplatz, verganste also wieder vollständig.
Leider ist sie dann im April diesen Jahres wohl wieder nach Hause zurück geflogen, und der Besitzer wird ihr sicher die Schwingen gestutzt haben =/...

Ich möchte also meinen, daß das eine von der Familie abgekommene Junggans ist, die erstmal Anschluß an zumindest grob artverwandte suchte, und sich im Laufe der Zeit auch wieder fangen wird (oder ist es eine dicke Hausgans?).

Grüße, Andreas
 
Nein,es ist eine ganz normale Graugans, wie auf dem Foto ja zu sehen ist.
Was mich auch fasziniert hat war, dass die Schwäne sie so toleriert haben. Ich dacht eher, die bleiben lieber unter sich....

Nächstes Wochenende sind wir leider nicht da unterwegs, es würde mich schon interessieren was aus der Gans wird....Ob sie dann hierbleibt? Ganz alleine kann sie ja nicht weiterziehen....
 
hi,
ich finde die theorie nicht gans(z) so abwegig, denn es wäre schon möglich, dass es sich um eine fehlprägung handelt (siehe gänsekind martina). das würde ich jedenfalls auch gerne beobachten.
grüßen und drohen werden die schwäne jedoch nicht verstehen, es gehört etwas gänsischer feinsinn dazu, die richtung zu interpretieren und das eine vom anderen zu unterscheiden ... anderesherum interpretiert die gans sicher den aufgerundeten hals der schwäne nicht unbedingt richtig. da sie aber nicht dumm sind, werden sie halt das, was ihnen nicht von geburt an vertraut ist, durch erfahrung erlernen können - wer ein drohen nicht versteht, bekommt es ja gleich darauf deutlich erklärt.:+schimpf

jedenfalls hätte ich gerne einen kleinen film von der gans unter schwänen :~

lg sanne
 
Wäre aber schon eine ganz spezielle Sache, wenn die Gans als Gössel von den Schwänen akzeptiert wurde.
Andererseits, warum nicht?
Ich kenne von den Kanadagänsen hier in Berlin, daß vor allem Einzelkinder mit nur einem Elternteil erstaunlich hartnäckig versuchen, sich zu kinderreicheren Familien dazu zu adoptieren.

Den Fall hatten wir 2007, der auch noch in anderer Hinsicht interessant ist...
Da war ein Ganter mit einem Jungvogel (wo Mutter und eventueller Rest der Familie waren, keine Ahnung), der auch sehr besorgt um seinen Sproß war und ihn gut hütete.
Dann war da das bis letztes Jahr erfolgreichste Brutpaar vor Ort (seit 2003 regelmäßiger Brut- und Aufzuchterfolg, haben meist noch andere Junge dazu adoptiert), und genau an die Familie versuchte sich das Einzelküken, obschon ca. eine Woche älter als die Familienküken, anzuschließen.
Immer wieder eilte es grüßend in den Haufen der fremden Jungen, wurde aber meist vom Ganter wieder verscheucht, teils auch ziemlich rabiat.
So kam es zu einer Koalition.
Die Familie schwamm stets vorweg, und etwas hinterdrein der Ganter mit seinem Einzelküken. Zunächst entstand kein regelrechter Kindergarten, doch als die Jungen allmählich flügge wurden, schlossen sie sich doch zusammen, mit dem Vater des einzelnen in der Peripherie der nun gewachsenen Familie.
Ja, der Nebeneffekt des Ganzen war der, daß die Gans des erfolgreichen Brutpaares nach mindestens 5 erfolgreichen Bruten mit ihrem Partner die Paarbindung löste, und sich mit dem Vater des einzelnen Jungen verpaarte.
Äußerst interessant!

Ist nur eine faszinierende Nebenbeobachtung, aber eventuell hat es die Graugans mit dem Selbstadoptieren dann ebenso gehalten, womöglich auch, weil Schwäne in ihrem Brutrevier recht aggressiv auf Gänse reagieren, und die Eltern womöglich verscheuchten...
Man müßte den Zusammenhalt der Schwan/ Gansfamilie wirklich mal genauer und länger beobachten, ist sehr interessant =)!

Grüße, Andreas
 
Hallo,

sorry dass ich erst jetzt hier antworte!

Wir waren leider nicht mehr an dem Weiher unterwegs, aber beim nächsten Mal werden wir uns auf jeden Fall mit einer Kamra bewaffnen;-)

Und ich gucke jetzt erstmal nach, wer "Gänsekind Martina" ist, da habe ich wohl eine Bildungslücke:~
 
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