Gewöhnungsphase bei neuer Zusatzbeleuchtung?

[Tiffani]

So, jetzt halte ich aber wirklich den Mund

Neneneneee Ingo, so schnell kommst Du mir jetzt nicht davon

Bitte überprüfe ob das was ich recherchiert habe stimmt, und ob ich bei der Umsetzungsidee (unten) einen Gedankenfehler habe.

Farbtemperatur
Sehr umfangreich zu erklären, laß ich lieber als technisches Embyo ,

also

Sonnenlicht hat ungefähr vor 9:00 Uhr / nach 15:00 eine Farbtemperatur von 5200 bis 5400 Kelvin, Sonne am Mittag ungefähr 5600 K.
Referenzwerte: Eine Blitzlichtaufnahme pi mal Daumen hat 6000K eine bedeckter Himmel 6500 - 7500K.
Die Farbtemperaturerhöhung von 3000K bis 9000K bedeutet eine Verschiebung des Farbeindruckes von Rot über Orange, gelb, weiß bis über Blau zu Violett.


Farbwiedergabestufe, auch Farbindex oder Ra-Wert, bezeichnet den Grad der Farbverfälschung unter Kunstlicht.
Die Ra Skala umfaßt einen Index von 10 - 100, der in 6 Farbwiedergabestufen gegliedert werden kann (welche mich etwas verwirrte , aber egal) der Beste Ra-Wert wäre also 100 (Sonne) oder bei Kunstlicht ab 90 aufwärts und die beste Farbwiedergabestufe wäre 1A. Da je höher der Ra Wert (über 90) und je kleiner die Zahl der Farbwiedergabestufe (1A), desto geringer die Farbverfälschung.
Zum Beispiel:
Bei niedriger Ra-Indexzahl (20) z.B. sehen "Wir" Rot als Orange und Grün als gelb, Farbwiedergabestufe wäre 4.


Lichtfarbe
Gaaanz kompliziert!
Man kann bei einigen Herstellern von der Lichtfarbennummer auf den Ra Wert und die Kelvinzahl schließen. Bei der Kelvinzahl müssen aber noch zwei 00en rangehängt werden. For example: Lichtfarbe 965 = 9 (Ra 90 und mehr) 6500 (Kelvin 6500).

Lichtstrom
Hier gehts um die Lumenzahl. Auch sehr kompliziert. Die Lumenzahl gibt an wie stark die Lichtquelle ist, sie sagt aber nicht's über die Helligkeit aus. Es gibt ein / zwei Normen zum ermitteln der Lumenzahl, am gebräuchlisten ist wohl die ANSI Norm.
Egal! Je höher die Lumenzahl desto besser...

Leuchtstoffröhrenunterschiede
Einfache, mit Holodingsda gefüllt. Dreiband- und Fünfbandröhren. Die Fünfbandröhren haben mindesten vier verschiedene Leuchtstoffe, geben das natürlichste und am wenigsten verfälschende Licht, allerdings soll die Lichtausbeute um ca. 30% geringer sein. Sie wirken für uns Menschen etwas dunkler, wahrscheinlich nicht so weiß wie die Dreiband LR. Werden auch als Vollspektrumlichtfarben bezeichnet.

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Ich kann nur jeweils eine Leuchtstoffröhrenlänge von 60cm pro Box installieren, also 18 bzw. 20 Watt Röhren (Standardmaß). Die Boxen sind 80 cm hoch, haben an den Außenseiten einen klarsichtigen Plexiglaseinsatz zwecks Durchlaß von Tageslicht. Es wird ein Verbund von 2,40 Meter angestrebt. Die Decken haben einen Lichtausschnitt eingefaßt mit klarsichtigem Plexiglas zwecks Zusatzbeleuchtung von oben.
Ich halte "Sonnenanbeter" Goulds und dickichtschlüpfende Weichfresser .


Nachdem was ich recherchiert habe bräuchte ich eine Leuchtstoffröhre um die 6000 K, Ra 90 und mindesten 1000 lm.

Also wähle ich für alle Boxen eine T5 HO 24Watt, Lichtfarbe 965 und 1300 lm bei 25°. Die Länge mit 55 cm kommt auch meiner Einbaubreite entgegen. Benutzen würde ich, wenn machbar einen Reflektor. Abstrahlung nach unten.
Durch die LR-Länge von nur 55 cm denke ich, würde bei einer Boxenbreite von 80 cm und einem Lichtausschnitt von ca. 65cm in den Ecken der Box genügend Rückzugsmöglichkeit bleiben, damit die Vögel auch tagsüber mal ein Nickerchen halten können.
Liege ich bis hierhin richtig?
Dann jetzt meine Frage: Das alles macht ja keinen Sinn, wenn ich sie nicht gleichschalte (flackerfrei). Gibt es eine Halterung wo so ein Gleichrichter schon eingebaut ist (55 cm ist keine Standardlänge, oder haben die die Röhrenlänge ohne die Kontaktstifte angegeben?), oder muß ich einen Elektriker kommen lassen der mir dann so ein Vorschaltgerät? (Gleichrichter) anbaut und anschließt

Bin gespannt ob ich meine Hausaufgaben richtig gemacht habe...

 

[Ingo]

Hi,

ganz kurz, da ich in Eile bin: Der RA Wert hilft bei der Auswahl der Beleuchtung für tetrachromatisch sehende Tiere nicht allzuviel, da er sich am menschlichen Sehspektrum orientiert. UVA Anteile sind somit nicht berücksichtigt und der grüne Part wird deutlich überbewertet.
Aber als Anhaltspunkt mag er immerhin dienen.
Ganz mies ist auch für Nichtmenschen meist mies.
Aber nicht immer.
Ein gutes Beispiel ist HQL Licht. Das hat ein ziemlich armes Linienspektrum, RA Werte um 60 und wirkt für uns künstlich. Die Einzelpeaks der Spektrums treffen aber offenbar ganz gut die spektralen Empfindlichkeiten mancher Reptilien. In entsprechenden Auswahlexperimenten (s.u.) wählen daher vor allem Chamäleons oft HQL Licht, obwohl ihnen gleichzeitig spektral natürlicheres und helleres zB HQI Licht zur Verfügung steht.
Eine Änderung der Farbtemperatur über die Tageszeit hinweg ist natürlich ein interessanter Ansatz. Ich habe das mal in einem Terrarium probiert. Der Aufwand ist aber groß. Auch ist dabei zu bedenken, für welche Pfleglinge man so etwas auf sich nimmt. Tiere der Tropen erleben nur eine extrem kurze Dämmerungsphase und eine lange Phase hoher Farbtemperatur des Lichtes.
Für ein Buchprojekt habe ich zudem mit meinem Koautor in wochenlangen Experimenten untersucht, welche Einflüsse diverse Lichtparameter, so auch Farbtemperatur auf die Sonnenplatzwahl etlicher Echsenarten haben. Dabei kam heraus, dass der Einfluss der Farbtemperatu zwischen 3400 und 6000K auf die Sonnenplatzwahl sehr gering ist.
Generell empfehlen sich aber Farbtemperaturen zwischen 4 und 5000K. Die Sonne liegt zwar Mittags theoretisch höher, in der Praxis gehen aber 6000K schon in Richtung Lichtsituation bei bedecktem Himmel und diese Lichtfarbe wirkt auch auf den Betrachter bei höheren Intensitäten unangenehm blau.
T5 Röhren können übrigens nur über EVGs angesteuert werden. JederT5 Beleuchtung "flimmert" daher im Bereich von 20-30kHz und ist damit für jedes Auge immer absolut flimmerfrei.
Der Lichtstrom ist ein Mass für die Gesamtlichtmenge einer Lichtquelle und sagt daher im Vergleich zum Stromverbrauch vor allem etwas über die Effizienz eines Leuchtmittels aus. Helligkeiten am Wirkort hilft er praktisch nicht vorauszusagen. Hier kann je nach Bauart durch Eigenabschattung, geringe Leuchtdichte (cd/m2) und ineffektive Reflektoren viel verlorengehen. Eigentliches Mass für Helligkeit ist die Leuchtdichte, in der Praxis eignet sich aber der viel leichter messbare Luxwert (lux= lm/m2) zur Beurteilung von Helligkeiten weitaus besser.
Als Faustregel: In normal beleuchteten Innenräumen sind kaum mehr als 500 lux messbar. Bei sonnigem Wetter in Deutschland misst man im Freien um die 100 000 lux, im Schatten um die 20 000 Lux.
Mit Halogen Metalldampflampen realisiere ich kleinflächige Sonnenplätze um 80-120000 Lux. Mit T8 und T5 Röhren kann man ambiente Helligkeiten zwischen 2000 und 5000 Lux realisieren, braucht aber ziemlich viel davon.
Durch die Wahl geeigneter Oberflächen in der Tierbehausung kann man die Helligkeitswerte insgesamt weiter beeinflussen.

 

[Rasti]

Beleuchtung....

ich habe 3 Zuchtboxen : 130 x 60 x50 H und in jeder eine 18 Watt dimmbare EVG - Lichtleiste die an Automatikdimmer angeschlossen sind.
Außerdem 1 x 2 Volieren ( 160 x 60 x 180 H ) angeschlossen an einen Automatikdimmer mit je 30 Watt Lichtleisten und im Vogelzimmer ist eine 30Watt Lichtleiste und im Vorplatz eine 18 Watt über den AD angeschlossen.
Alle mit Arcadiaröhren , EVG und ich bin damit sehr zufrieden.
Vögel , die aus einer schlechten Lichthaltung (z.B. Zoohandlungen ) kommen , genießen das Licht sichtlich und das Federkleid bessert sich schnell und deutlich .
Ich finde 18 Watt mit Reflektor reichen - gut plaziert - auf 130 cm Länge wirklich aus .

PS: die Umstellung ging reibungslos von einem Tag zum anderen .

 

[Ingo]

Klar, wenig ist mehr als nichts und der Effekt einer Verbesserung ist phänotypisch immer am deutlichsten, wenn der erste Schritt in die richtige Richtung getan wird. So etwas folgt naturgemäß einer Sättigungskurve.
Aber dir ist klar, dass so ein Setup mit naturnahen Helligkeiten nichts zu tun hat, sondern immer noch um Größenordnungen darunter liegt.
Ob das absolut keine Konsequenzen auf die Physiologie hat, halte ich zumindest für fraglich.
Wer das wissend sich damit zufrieden gibt, OK.
Und ohne Zweifel ist die Anschaffung und Anbringung von Birlamps im Vergleich zu keiner Beleuchtung oder Beleuchtung mit Glühlampen/Halogen/KVG T8 Licht ein merklicher Fortschritt. Aber warum so viele dabei stehenbleiben, versteh ich nicht. Sind das wirklich nur Berührungsängste mit Stromkosten???
Wo liegen die prinzipiellen Unterschiede zur Haltung von Terrarientieren aus den gleichen Lebensräumen und warum wenden die Terrarianer vielfältig aktuelle Lichttechnik an und die Vogelhalter schreien empört etwas von übers Ziel hinausschiessen, wenn man entsprechendes andeutet? Das erschliesst sich mir nicht.
Welches Ziel? Am leben eralten und vermehren? Ds machen Geflügelzüchter auch und zwar äusserst erfolgreich.

Aber ich wollte ja eigentlich gar nix mehr zum Thema sagen...

 

[Tiffani]

Ich finde 18 Watt mit Reflektor reichen - gut plaziert - auf 130 cm Länge wirklich aus .

Ich glaub ich weiß jetzt was Ingo meint, ich hab einen Link gefunden mit Bild, Du mußt faßt bis zum Ende runterscrollen.

Ich werde über die LR nochmal nachdenken, vielleicht gehts ja doch mit HQL, besser HQI
Das Licht finde ich nämlich auch schöner als son ödes LR-gescheine, es wirkt eher als wenn die Sonne durch`s Dach scheint

Man hoffentlich brennt mir nicht irgendwann die Bude ab, weil das alles zu heiß wird. Dann gibt's Vogel am Spieß
Und sone HQL gibts schon ab wenige Watt (20 aufwärts glaube ich). Ich glaub ich fahr mal zu Mösch und laß mir das zeigen

Denn Link schicke ich Dir als PN, da wir ja hier keine fremden Foren verlinken dürfen , schau mal rein sieht toll aus.

 

[Ingo]

HQL bitte NICHT für Vögel einsetzen, da nicht über EVG ansteuerbar und somit für Vögel nicht flimmerfrei!
Bei Halogen-Metalldampf (HQI,HCI,CDM-..) Anschaffung stets darauf achten, ein EVG zu verwenden!
Als reiner Sonnneplatz zum räkeln reicht eine 35 W HCI. 20 cm über dem Vogelkopf angebracht besteht keine Verbrennugnsgefahr und der Vogel kann sich bei 100 000 Lux sonnen, räkeln, plustern.

 

[Tiffani]

HQL bitte NICHT für Vögel einsetzen, da nicht über EVG ansteuerbar und somit für Vögel nicht flimmerfrei!
Bei Halogen-Metalldampf (HQI,HCI,CDM-..) Anschaffung stets darauf achten, ein EVG zu verwenden!
Als reiner Sonnneplatz zum räkeln reicht eine 35 W HCI. 20 cm über dem Vogelkopf angebracht besteht keine Verbrennugnsgefahr und der Vogel kann sich bei 100 000 Lux sonnen, räkeln, plustern.

Danke