Ist Zufüttern im Sommer möglich?

Diskutiere Ist Zufüttern im Sommer möglich? im Forum sonstige Vogelarten im Bereich Wildvögel - Hi, gibt es irgendetwas, das man mit gutem Gewissen das ganze Jahr hindurch füttern kann, auch jetzt zur Kükenzeit? Wir haben so viel Vögel...
Mia

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Federfeger
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Hi,

gibt es irgendetwas, das man mit gutem Gewissen das ganze Jahr hindurch füttern kann, auch jetzt zur Kükenzeit?

Wir haben so viel Vögel im Garten wie noch nie (vor allem Amseln und Meisen, außerdem Spatzen, Buchfinken, Rotkehlchen und Rotschwänzchen). Die Nachbargärten sind alle supergepflegt und gestylt. Da ist nicht viel zu finden.

Ich hab wirklich den Eindruck, die Küken werden nicht satt. Jetzt lag wieder ein absolut mickriges Blaumeisenbaby tot im Gras.

Vielleicht kann man irgendein Aufzuchtfutter zusammenmischen?

Viele Grüße
 
Hallo Mia
Wenn es darart schlimm ist, kannst Du Eipulver anbieten. Das ist auf jeden Fall nicht schädlich. Habe ich auch schon gemacht. Noch dieses Frühjahr, das viel zu kalt und nass war.
Übrigens, gibts Wasser für die Vögel bei Dir? Das wird so langsam zum Problem, da kaum mehr Oberflächenwasser da ist und die Vögel oft weit fliegen müssen, um was zu finden. Bei mir steht immer eine große Schale im Garten.
 
Hi Alfred,

danke für die schnelle Antwort. Für frisches Wasser sorge ich jeden Tag. Eipulver kenne ich nicht. Wo gibt's das? Hab im Zoohandel gefragt und im Raiffeisen-Markt. Ist dort aber unbekannt. Und wenn ich es bekomme, wird es trocken verfüttert oder angerührt?

Übrigens - ich weiß jetzt, woher die Vogelinvasion kommt. Aus der Wohnung unter uns werden die Vögel mit kiloweise Haferflocken gefüttert. Vielleicht ist das Blaumeischen deshalb tot, weil es nichts anderes bekommen hat.
Hieraus mache ich nochmal ein neues Thema.

Viele Grüße
 
Hallo Mia,

ich würde weder Haferflocken noch sonst etwas füttern, solange Ihr Jungvögel im Garten habet. Werden die Jungen nicht mit genügend Insekten gefüttert, können sie sehr leicht wegen falscher Ernährung eingehen, wie z.B. die junge Blaumeise. D.h. mit der vermeintlich guten Tat bewirken Deine Hausmitbewohner genau das Gegenteil. Da Vogeleltern ständig im Streß sind, genügend Nahrung herbeizuschaffen, greifen sie selbstverständlich auf die Haferflocken zurück und füttern diese auch, mit dem genannten (Miß-) Erfolg :(

Wennn ihnen etwas an den Vögel liegt, so sollten sie so schnell wie möglich damit aufhören, irgendwelches Futter bereitzustellen!

Ein weiteres Problem stellt sich für die ausgeflogenen Jungen dar, die nicht von den Eltern lernen, Insekten zu fangen, da ihnen der Einfachheit halber nur gezeigt wird, wie und wo man die ungeeigneten Haferflocken findet...

Eine flache Wasserschale ist selbstverständlich in Ordnung.

Anstatt Haferflocken oder sonstwas zu füttern sollten Deine Mitbewohner lieber für einen vogelfreundlichen Garten sorgen mit entsprechender Vegetation, Verzicht auf Gifte, Liegenlassen von Laub, etc. Dann finden auch alle genügend zu fressen.

(ziemlich aufgebrachte) Grüße,

Merline
 
hallo ihr,

ist schon die fütterung im winter so eine sache; eine fütterung während der brutzeit ist nach meiner meinung nicht zu verantworten.

dabei ist es nicht unbedingt der stress, was vogeleltern dazu neigen lässt die haferflocken womöglich seinen jungen zu füttern.

auch vögel neigen zur bequemlichkeit und nehmen natürlich futter auf, das schnell zu erreichen ist. wenn man zufüttert, dann lediglich insekten, also mehlwürmer oder ähnliches.

allerdings birgt das die gefahr, dass mehr junge groß werden, die vielleicht wegen futtermangel sowieso eingegangen wären (bitte keine gefühlsduselei, die natur hat dies so vorgesehen).

logischerweise werden bei einer zufütterung nur die arten profitieren, die sowieso relativ häufig sind.


grundsätzlich also hände weg von einer zufütterung.
im endeffekt bringt es nichts. es werden sowieso nur die individuen übrig bleiben, die die umgebung ernähren kann, sprich,wieviel nahrung die umgebung hergibt.

der letzte tip dazu von merline ist deshalb goldrichtig.


mfg


lothar
 
Hallo Lothar
Zum Teil muß ich Dir widersprechen.
Als es im Frühjahr so kalt und regnerisch war, habe ich Eipulver zugefüttert.
Natürlich habe ich beobachtet. Sehr oft haben die Meiseneltern sich den Bauch vollgeschlagen und sind dann, lese und staune, zur Futtersuche weggeflogen, um die Jungen zu versorgen. Sie kamen dann mit Insekten im Schnabel zurück und brachten diese in den Nistkasten.
Natürlich brachten sie auch Eipulver zu den Jungen, jedoch recht selten. Offensichtlich dann, wenn die kleinen sehr großen Hunger hatten und keine Insekten zu finden waren.
Ich muß zugeben, daß dieses Verhalten mich auch sehr erstaunte. Es war eine neue Erfahrung für mich, daß diese kleinen Vögel derartig sicher handelten und wohl auch begriffen, daß sie ihre Kinder mit natürlicher Nahrung versorgen mußten.
Würde mich mal interessieren, ob es für dieses Verhalten eine Erklärung gibt.
 
hallo alfred,

eipulver ist wie es der name schon sagt ein pulver.

vögel haben grössere brocken lieber. deshalb ist es nicht verwunderlich, dass sie auf insektenjagd gehen.

wenn man nun aber größeres futter anbietet, sieht es in der regel anders aus.

ich habe auch nicht behauptet, dass ausschließlich das angebotene futter verwendet wird (lese und staune).

es reicht aber schon, wenn nur teilweise für die jungen unzuträgliches futter angeboten wird, wie es bei den haferflocken sicher der fall ist.

ich bleibe dabei, zufütterung in der brutzeit, hat weder mit natur- noch tierschutz etwas zu tun.

mfg

lothar
 
@ Merline und
@ Lothar

Hallo - ihr habt mir sehr geholfen. Ich habe eure Antworten (und eine von Alfred aus dem Thema "Vogelinvasion") kopiert und lesen lassen. Die Bestürzung war groß. Mir alleine hätten sie nie geglaubt.

Danke nochmal
Viele Grüße
 
Thema: Ist Zufüttern im Sommer möglich?

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