Schwierig....
Hallo Thomas,
leider sehe ich da eigentlich auch eher schwarz :(. Habe von einer Nymphenexpertin diverse Infos erhalten, auch vor wenigen Tagen von einem Züchter, die ich zumindest an dich weitergeben kann:
Sie sagte mir, dass schon wenige Wochen der Einzelhaltung langen können, um einen Vogel völlig fehlzuprägen. Ich wusste auch nicht, dass das so schnell gehen kann
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Wenn er in dieser Zeit so zahm wurde, dass er sich eng an den Menschen angeschlossen hat, kann man das eigentlich nur durch zwei Dinge ändern: entweder man hat die Möglichkeit, den Vogel für einige Zeit (unter Umständen einige Wochen) zu einem Züchter in einen Schwarm zu geben. Dort ist er gezwungen, sich mit den anderen auseinanderzusetzen und kann einen Partner finden.
Oder ihr haltet euch wirklich extrem zurück und zwar über Monate, sprich sozusagen Liebesentzug, also kein Krauli machen, schmusen usw. Deine Idee mit dem „Sich-selbst- überlassen in einem Zimmer“ finde ich garnicht schlecht
. Das Fliegen in einem Zimmer ist absolut ok. Außerdem wäre es ja nicht für immer.
Aber die Vögel wären wirklich ganz allein miteinander und gezwungen sich miteinander zu beschäftigen. Ihr dürftet nur rein zum Füttern usw.. Solange du anwesend bist, wird sich euer „alter“ Vogel immer wieder auf dich stürzen, er kann schließlich nicht verstehen, dass es nicht gut für ihn ist sich auf dich zu fixieren.
Du sagst auch, der Neue scheine sich langsam nach einer anderen Alternative umzusehen, sprich, sich auch enger an euch anzuschließen.
Wenn ihr Pech habt, habt ihr dann zwei Einzelvögel, die miteinander nichts anfangen können. Da der neue schon über fünf Monate bei euch ist, ist es für mich eigentlich ziemlich klar, dass es da keine großen Änderungen mehr geben wird.
Der Züchter (über 20 Jahre Zuchterfahrung) sagte mir letzte Woche, er habe die Erfahrung gemacht, dass bei Nymphen spätestens nach vier Wochen klar sei, ob zwei Vögel miteinander „können“ oder nicht, die hätten ausgeprägte Vorlieben und Abneigungen. Er wisse auch nicht, warum der eine Vogel nach relativ kurzer Zeit akzeptiert werde, was sich in regem sozialem Kontaktverhalten zeigt und bei einem anderen Vogel klappt es einfach nicht. Den nehme er dann wieder raus und setze ihn woanders dazu, oft klappe es dann dort. Er als Züchter hat es da natürlich einfacher als unsereins
.
Mal abgesehen von der Fehlprägung des einen Vogels kann es ja durchaus auch sein, dass er nur gerade diesen speziellen neuen Vogel nicht leiden kann.
Das konntet ihr natürlich nicht wissen, leider weiß ja keiner von uns das vorher.
Natürlich weiß ich auch nicht, welche Möglichkeiten du hast, an diesem Zustand etwas zu ändern, bzw. ob du das ernsthaft versuchen willst
. Denn leicht wird es nicht, so viel ist sicher.