Moin,
ich bin ja wohl nicht der Einzige hier, der Weißhauben hat, aber egal
Erst mal zur Fütterung. Ich halte nich wirklich allzuviel von einer reinen Pelletfütterung bei Vögeln, die gesund sind und das nicht brauchen.
Um es mal ganz ehrlich zu sagen, waren die reinen Pellet-Weißhauben, die ich bisher in der Hand hatte, so was wie Models ... dürr eben.
Dumm ist eben, wenn der Vogel nichts anderes kennt, da muss man eben arbeiten, wenn man ihn (wenn auch nur teilweise) an normale Nahrung gewöhnen will.
Das ist bei einem Einzelvogel nicht wirklich einfach, bei zwei oder mehr hilft eben der Futterneid.
Wir hatten mal ne Zeitlang eine Besuchsdame, die zuhause nur so was in der Art gefressen hat. Die hat bereits am zweiten Tag jegliche Pellet/Vogelbreinahrung (vom gleichen Hersteller) verweigert und wollte nur noch Frischfutter.
Aber da waren eben noch 4 andere bei, die von Pellets so gar nichts halten (mal dran knabbern ist ok, aber "
das soll doch wohl nicht wirklich mein Futter sein, geh weg und bring was richtiges!")
Solange der Vogel alleine ist, hilft echt nix anderes, als die Sachen vor dem Vogel selbst zu nehmen und so zu tun, als würde alles suuuuuper schmecken.
Und selbst so wird man den Vogel bei weitem nicht dazu bringen, alles anzunehmen.
Nun hast Du Glück, dass Weißhauben eigentlich schlechte Futterverwerter sind, also nich wirklich schnell zu fett werden und so gut wie alles futtern dürfen.
Bei dem Obst kannst Du gern auch selbst gemachten Obstbrei (neudeutsch "smoothies") machen und einmal am Tag mit einer Einwegspritze ( ohne Kanüle oder Kropfsonde oder so einen Unfug) geben.
Hier gabs heute Abend einen Mix aus Apfel, Banane, Melone und Kiwi, alles mit dem Mixer zu einen Brei verrührt und leicht angewärmt.
Das klein matschen hat den Vorteil, dass nichts aussortiert und einfach sortenweise runtergeschmissen wird.
Körnerfutter steht hier den ganzen Tag zur Verfügung, wird aber interessanterweise nicht als Haupt- und Alleinfutter angesehen.
Morgens gibt es Quellfutter, mittags einen Snack (z.B. Maiskolben) dazu eben frisches Gemüse und abends den Brei (ich weiß, das ist viel Arbeit und Aufwand, aber die möchten es gern so
)
Wenn Candy auch nicht an Karotten, rote Beete oder anderes Gemüse geht.... genauso erst mal verbreien, erwärmen (weil warmes Essen immer besser ist als kaltes, meinen die Vögel) und mit der Spritze geben.
Futter verstecken mache ich eigentlich eher ungern, weil dann oft Reste bleiben, die man irgendwie übersieht und die dann gammeln oder wo sich Motten drin einnisten.
Nun haben wir zur Zeit 7 große Weißhaubenkakadus und ein Küken (das zweite wird morgen oder übermorgen ungefähr schlüpfen), so dass ich eben immer einen dabei hab, der das, was angeboten wird, mag.
Und das geht gar nicht, dass der alleine das bekommt, da wollen die anderen meist sofort auch.
Damit kommen wir zum zweiten Thema, ob da ein Partner zu soll.
Einfache Antwort: JA
Selbst langjährige Einzelvögel kann man meist noch verpaaren.
Das bedeutet aber, dass das Geschlecht des Vogels vorher eindeutig bestimmt werden sollte, damit man nicht den berühmten Griff ins Klo macht
Klar kann es mit 2 Hähnen (ohne Henne dabei) oder mit 2 Hennen klappen, die Wahrscheinlichkeit ist aber geringer als bei einem gegengeschlechtlichen Paar.
16 ist ja auch noch kein Alter für einen Weißhaubenkakadu, da hast Du noch einige Jahre vor Dir.
Die Vergesellschaftung sollte allerdings vorsichtig und behutsam angegangen werden, also bitte nicht einfach einen Hahn kaufen und dazu setzen. Das kann schnell ein Unglück geben.
Sollte Candy (wie siehts eigentlich mal mit nen Foto aus? Würde ich schon aus reiner Neugier mal gerne sehen
) tatsächlich eine Henne sein, solltest Du nach einem ruhigen und lieben Hahn suchen.
Einen Jungvogel würde ich nun nicht grade nehmen, der ist gewöhnlich recht wild und will toben, Candy ist wohl eher schon Dame und würde dadurch ein paar Jahre gestresst.
Dazu brauchen beide ausreichend große Käfige /
Volieren, die anfangs eben durch doppelte Gitter getrennt werden. Sonst könnte es passieren, dass einer dem anderen in den Fuss beisst und das will ja wohl keiner.
Dazu sollten sie unter Aufsicht täglich zusammen raus kommen und, falls sie zahm sind, beide gemeinsam vom Besitzer gekrault werden.
Trotzdem würde ich anfangs immer eine Blumenspritze bereit halten, um notfalls ernste Kloppereien unterbinden zu können.
Das ist so das Allgemeine, die restlichen notwendigen Massnahmen unterscheiden sich von Vogel zu Vogel und darüber kann man reden, wenn der zweite da ist.
Eine ähnliche Situation hatten mal Bekannte aus Luxembourg, die Henne war 12 und immer enzeln gehalten, weil die Besitzer eben Angst vor den "bösen" Hähnen hatten.
Dummerweise hatte sie inzwischen mehrfach Kloakenvorfälle und musste eben auch mehrfach operiert werden.
Wir haben uns im Netz kennen gelernt und ich hab die Leute eingeladen, uns zu besuchen und einfach mal zu schauen, wie es gehen kann.
Als sie nach 4 Stunden wieder nach Hause gefahren sind, haben sie mir versprochen, einen Hahn zu besorgen, was sie auch gehalten haben.
Die Henne hatte seitdem keinen Kloakenvorfall mehr, das Leben der Besitzer wurde erheblich entspannter und alle sind heute glücklich.
Ich wünsch Dir noch viel Spaß mit Candy und umgekehrt Candy mit Dir.
Grüsse aus dem Pott