Nymphensittiche: Keim- und Quellfutter notwendig?

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Antje

Guest
Keim- und Quellfutter notwendig?

Meine 4 Nymphen bekommen ihre Großsittichmischung ohne Erdnüsse und reduzierten Sonnenblumenkernen. Alle paar Tage gibt es eine Kolbenhirse. Außerdem biete ich ihnen jeden Tag Obst oder GEmüse an. Sie fressen auch ganz gern Möhren, Apfel, Petersilie, Paprika und jetzt in der Saison natürlich Mais.

Züchten möchte und darf ich nicht mit ihnen.

Jetzt meine Frage: Ist es notwendig zusätzlich Quell- und Keimfutter zu geben? Ich finde es immer wieder in den Nymphensittichbüchern erwähnt und ich habe es ihnen auch schon angeboten, sie rühren es aber nicht an. Ist das nun "schlimm" oder kann ich sie auch ohne gesund ernähren? Fressen Eure Geier so etwas?
 
HI

Ich habe zwar keine Nymphen kann dir aber sagen das es nicht notwendig ist ihnen Keimfutter zugeben.Wenn du ihnen genug Grünzeug,Obst und Gemüse gibst reicht das.
Vielleicht wäre es besser aber notwendig auf keinen Fall.

Mal sehen was die Anderen dazu meinen.

MFG Florian;)
 
Hallo!

Keim bzw. Quellfutter ist nährstoffreicher und fettreduzierter als trockene Körner. Ausserdem entspricht es eher der Nahrungsaufnahme in der freien Wildbahn, da die Saaten dort in verschiedenen Stadien des aufgequollen- bzw. gekeimtseins genossen werden.

Meine Papas (Graue, Agas) lieben Quell-/Keimfutter und bekommen es täglich, dafür aber nur gaaanz selten trockene Saaten.

Kann es sein, dass Deine es nicht nich mögen, sondern, dass sie es nicht kennen?

Ich habe meine Agas, die nur trockenen Saaten und auch weder Obst, noch Gemüse kannten, daran gewöhnt indem ich zukzessive immer mehr andere Sachen unter ihre Körner gemishct habe. AUch sie bekommen jetzt fast nur noch gequollenes/gekeimtes Zeug.

Ein wichtiger Vorteil, abgesehen vom Nährwert, ist auch eine reduzierung der Aspergillose-Gefahr. bei trockener Saat wirbelt beim AUfknacken "Staub" auf, der Asp-Sporen beinhalten kann und inhaliert wird. Bei nassem Futter ist dieses Inhalieren stark reduziert bzw. unmöglcih (mit TA gecheckt).

Wichtig ist bei Herstellung von Quell-/Keimfutter die Hygiene, damit sich nicht Toxine von Schimmelpilzen einschleichen. Mindestens alle 12 Std Wasser wechseln und gründlcih durchspülen. Zum Entkeimen kann man auch Vanadine ins Wasser beimischen. Wenn es nur darum geht evtl. verschimmeln zu verhindern, kann man auch Apfelessig nehmen.

Liebe Grüße,

Ann.
 
Hallo Antje,

Lily hat ja schon alles geschrieben, da kann ich mich nur anschließen.
Ich denke auch, das Deine Pieper es nicht kennen und alles was fremd ist, wird erst einmal ignoriert.
Aber wenn Du es immer wieder anbietest, irgendwann siegt die Neugier, dann werden sie es auch futtern.
Ich finde es wichtig Keim oder Quellfutter zusätzlich anzubieten.
Je größer die Nahrungsvielfalt ist die wir unseren Vögeln bieten, desto wohler fühlen sie sich auch.
Ich mag auch nicht jeden 2. Tag das selbe essen und in der freien Natur haben sie ein sehr vielfältiges Nahrungsangebot.
 
Hallo!
Na ja, so ein paar kleine Einwände habe ich da schon...

"Keim bzw. Quellfutter ist nährstoffreicher und fettreduzierter als trockene Körner"

Alsod er Vitamingehalt steigt nicht nennenswert an wenn man das keimfutter in dem Zustand verfütter, in dem man gerade die ersten Keimspitzen durchbrechen sieht - dann müßte man schon warten, bis grüne Pflanzenteile sprießen.

Und die Stärke, die in den meisten Körnern enthalten ist wird umgewandelt in Zucker - von den Kalorien her also das Gleiche :-)

Fett mag sich reduzieren, das kann ich jetzt nicht mit Bestimmtheit sagen, aber normalerweise sollte ja auch in trockenen Futtermischungen der Fettgehalt je eh nicht so hoch sein.

"Ein wichtiger Vorteil, abgesehen vom Nährwert, ist auch eine reduzierung der Aspergillose-Gefahr. "

Untersuchungen haben gezeigt, daß wenn man nicht höllisch auspasst, der Pilzbefall gerade bei feuchten Futter ganz schnell rapide ansteigen kann - ist also nicht so einfach.

Notwendig ist Keimfutter also nicht, aber zugegben eine willkommene Abwechslung, bzw. bei der Jungeaufzucht wertvoll, da die gekeimten, weichen Körner leichter verdaulich sind und schneller von der Eltern an die Jungen weitergegeben werden können.

Ansonsten kann ich nur sagen, wenn Ihr Keimfutter gebt, dann eher Vorsicht, wegen der Pilzgefahr.
 
Liebe Alexandra!

Meine Kommentierung bezgl. Keimfutter beruht nicht auf meiner persönlichen Meinung, sondern vielmehr auf Gesprächen mit Züchtern, TIerärzten, usw. sowie Recherchen in verschiedenen Quellen, wie z.B. Ziervögel, Erkrankungen, Haltung, Fütterung von Angelika Wedel, erschienen 1999 (also neueren Datums) im Parey Verlag.
Dies ist beileibe nciht die einzige Quelle, aber ich habe es gerade griffbereit, kann also daraus zitieren:

Alsod er Vitamingehalt steigt nicht nennenswert an wenn man das keimfutter in dem Zustand verfütter, in dem man gerade die ersten Keimspitzen durchbrechen sieht - dann müßte man schon warten, bis grüne Pflanzenteile sprießen.

Dazu obige Quelle: "Während des Keimprozesses wird die Stärke des Korns durch chemische PRozesse umgewandelt, dadurch wird das Futter vitaminreicher, nährstoffärmer und leichter verdaulich......Es sit ernährungsphysiologisch am wertvollsten, wenn die Keimspitzen gerade eben die Schalen der Körner durchbrochen haben. "

"Ein wichtiger Vorteil, abgesehen vom Nährwert, ist auch eine reduzierung der Aspergillose-Gefahr. " Untersuchungen haben gezeigt, daß wenn man nicht höllisch auspasst, der Pilzbefall gerade bei feuchten Futter ganz schnell rapide ansteigen kann - ist also nicht so einfach.

Wenn Du Dir meienn Beitrag noch einmal durchliest wirst DU sicherlich bemerken, dass ich klar differenziere zw. der Aspergillose-Gefahr, die durch Inhalation der Sporen entsteht und der von den Toxinen eingehenden Gefahr wenn der VOgel Schimmelpilz befalelnes Futter zu sich nimmt. Das ist in der Tat sehr gefährlcih kann aber durch entsprechende hygienische Maynahmen, die ich beschrieben habe unter Kontrolle gehalten werden.

Liebe Grüße,

Ann.
 
Hallo!
"Meine Kommentierung bezgl. Keimfutter beruht nicht auf meiner persönlichen Meinung, sondern vielmehr auf Gesprächen mit Züchtern, TIerärzten, usw. sowie Recherchen in verschiedenen Quellen, wie z.B. Ziervögel, Erkrankungen, Haltung, Fütterung von Angelika Wedel, erschienen 1999 (also neueren Datums) im Parey Verlag. "


Ich habe ja gar nicht behauptet, daß Du Sachen erfindest, oder? Ich kenne die immer noch verbreitete Meinung bei Züchtern und Kollegen - auch die von Angelika Wedel, ich habe länger bei Ihr mitgearbeitet.

Aber all diesen meinungen stehen nunmal Erkenntnisse, bzw. Untersuchungen der Tierärztlichen Hochschule Hannover gegenüber, deren Aufgabe es war, gerade die althergebrachten meinungen zu überprüfen.

Die Ergebnisse dieser Untersuchungen habe ich aufgelistet, sie sind in den Veröffentlichungen der TiHo Hannover nacchzulesen.

Du schriebst:
"Wichtig ist bei Herstellung von Quell-/Keimfutter die Hygiene, damit sich nicht Toxine von Schimmelpilzen einschleichen. Mindestens alle 12 Std Wasser wechseln und gründlcih durchspülen. Zum Entkeimen kann man auch Vanadine ins Wasser beimischen. Wenn es nur darum geht evtl. verschimmeln zu verhindern, kann man auch Apfelessig nehmen. "

Es ist sehr scher, auch bei dauerndem wasserwechsle, die Schimmelpilze unter Kontrolle zu halten - die Befallskurve steigt auf jeden Fall mit jeder Stunde an, dagegen hilft nur rechtzeitiges verfüttern. Ich weiß aber nicht, ob das jedem so klar ist, daß bereist wenige Stunden einen höllischen Unterschied machen können.

Vanadine kenne ich nicht, aber nach den Unterschungen der TiHo war der Zusatz von Säuren (Apfel, Grapefruit und andere) ohne nennenswerten Effekt.
 
Ohje, da habe ich mich mit meiner harmlosen Frage ja eine Kontroverse ausgelöst. Ich wollte nicht, daß Ihr Euch meinetwegen in die Haare bekommt. :(

Also ich habe für mich aus der Diskussion die Erkenntnis gezogen, daß ich meinen Geiern ersteinmal kein weiteres Keimfutter mehr anbiete (sie mögen es ja sowieso nicht) und sie weiter abwechslungsreich mit zusätzlichem Obst und Gemüse ernähre.

Es ging mir ja nur darum, ob dieses Futter "unbedingt" zur vollwertigen Ernährung dazugehören muß. Wie es aussieht, ist die Hygiene bei der Herstellung wohl das größte Problem. Vielleicht sollte man es dann lieber lassen, wenn man die Ansprüche daran nicht 100 % erfüllen kann.
 
Hallo!
Ich bekomme mich nicht in die Haare - ich wollte nur anführen, daß es halt auch gegenteilige Meinungen über Keimfutter gibt, die auch nicht aus der Luft gegeriffen sind.

"Es ging mir ja nur darum, ob dieses Futter "unbedingt" zur vollwertigen Ernährung dazugehören muß. Wie es aussieht, ist die Hygiene bei der Herstellung wohl das größte Problem. Vielleicht sollte man es dann lieber lassen, wenn man die Ansprüche daran nicht 100 % erfüllen kann. "

Genau darum ging es mir auch damals, darum habe ich mich genau erkundigt. Ich habe übrigens den gleichen Schluß gezogen - solange ich nicht züchte oderTiere habe, die ein leichter verdauliches Futter benötigen, lasse ich es mit dem Keimfutter sein.

Wenn ich es aber mal Jungtiere oder rekonvaleszente Tiere hier habe, verfüttere ich es auch.
 
Liebe Antje!

Bitte mach Dir wegen uns keine Sorgen. Das war nur eine freundschaftliche Diskussion. Tut mir leid, wenn es anders geklungen hat.

Wg. Keimfutter, nein es ist natürlich nicht notwendig es zu geben. Meine kleinen lieben halt SB-Kerne, die ich aus verschiedenen Gründen (Fettgehalt, Aspergillose-Gefahr) nicht so gerne verfüttere und glücklicherweise mögen sie die genausogerne verkeimt. Und dadurch habe ich dann angefangen immer mehr Saaten verkeimt anzubieten.

Zu Vanadine: ist eine Jodverbindung. Details dazu in folgender Website:

http://www.graf-petshop.de/shop/1019.html

Liebe Grüße,

Ann.
 
Hallo,
ich nehme zur "Desinfektion" Lugol'sche Lösung aus der Apotheke, ist ein Tipp von nem Züchter, wenn ich es richtig weiß, eine Jodid-Lösung. Steht aber genau drauf. 1 Tropfen in die Wasserschale, beim Wasserwechsel erneuern, und die Tiere bekommen auch noch ausreichend Jod.
Gruss
Heike
 
Danke für den Tip. AUs der Apotheke ist natürlich viel praktischer als diese Riesenfalsche vom Zuchthandel bestellen zu müssen.

Liebe Grüße,

ANn.
 
Thema: Nymphensittiche: Keim- und Quellfutter notwendig?
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