Rotbrustsamenknacker
Hallo Joachim,
welche Informationen brauchst du? Ich habe die Art vor ein paar Jahren ganz gut nachgezogen, inzwischen aber aus Platzgründen (Keine großen
Volieren mehr zur Zeit) abgegeben.
Die Haltung erfolgt am besten in großen, gut strukturierten
Volieren. D.h. möglichst viele Versteckmöglichkeiten für die Vögel. Außenvolieren sind kritisch da die Vögel meist nur 5-7 Tage hudern. Altvögel währen der Nichtbrutzeit bzw. die Jungv. während der Jugendmauser können aber durchaus im Sommer in die Außenvoliere. Jungv. und auch Wildfänge sind anfangs sehr schreckhaft, ich habe bei meinen ersten Paaren Jungv direkt nach dem Ausfliegen verloren weil sie im schnellen Flug die 7m
Voliere durchkreuzten und sich am gegenüberliegenden
Volierendraht (10x10 Kunststoffummantelt) das Genick brachen, abhilfe schaffte Zweigwerk und Stoffstreifen das ich bei der zweiten Brut am Gitter befestigte.
Ernährung der Art ist eigentlich unkritisch aber.... sie fressen (z.B. in Gemeinschaftsvolieren) Unmengen an Lebendfutter (die F5 später Weich-und Eifutter) was vor allem bei den Jungen meist zu Leber- und/oder Nierenschäden führt. Ich habe 10 Tage nach dem Schlupf der Jungen Lebendfutter immer weiter rationiert nach dem Ausfliegen gab es nur noch ein paar Ameisenpuppen und ab und zu ein zwei Drohnenmaden. Das gleiche Problem kann sich übrigens bei halbreifer Hirse ergeben, auch von diesem Futter nehmen sie mehr auf als für sie zuträglich ist.
Nicht eingewöhnte Wildfänge sind unheimlich scheu und fressen anfangs sehr gerne kleine Hirsesorten wie Manna-Senegal & Mohair (sind auch später beliebt). Bei der Eingewöhnung der Neuankömmlinge haben wir diese entweder in sehr großen Tuchkäfigen oder imr "1Kistenkäfig" die anfangs vorne mit einem Laken abgehängt war (Beleuchtung innen).Die Vorderfront wird dann nach zwei bis drei Tagen immer mehr geöffnet bis nur noch eine Sitzecke diesen Sichtschutz bietet. Da wir später einige der Jungpaare (die Art ist wirklich lammfromm aber leider nicht untereinander) auch in 2Meterkäfigen unterbrachten und zwei Paare dort ungewollt zur Brut schritten haben wir in der Ecke in der das Nest war ebenfalls eine Sichtblende (diesmal Farnwedel aus Kunststoff) angebracht, die Vögel waren dadurch bei der Brut viel ruhiger. Haben auch beider erfolgreich aufgezogen und das obwohl ein Paar erst 5 bzw 4 Monate alt war (selber Schuld wenn man Jungvögel in einen Käfig absetzt der noch mit einem Brutpaar Gelbbauchastr. besetzt war -die Bedingungen waren einfach zu gut für die Samenknacker).
Eingewöhnung in
Volieren kritisch ...siehe Genickbruch Jungv.
Manche Wildfangpaare wollen für den Nestbau zu Anfang unbedingt sehr grobes Nistmaterial z.B. Schilf- oder gar halbierte Masiblätter.
Untereinader und gegen andere Spermophaga Arten (bei mir Rotkopfskn.) und zum Teil auch gegen Pyrenestes Arten (Karmesinastr.) sehr aggressiv. Samenknacker erreichen übrigens ein geradezu biblisches Alter mein erstes Männchen hat 12 Jahre bei mir gelebt und war schon im Adultgefieder beim Erwerb. Von Fang –Wiederfang Projekten gibt es auch aus dem Freiland mehrere Belege für 6-7 Jahre aber das trifft auch auf andere Prachtfinken zu wer erst einmal das erste Jahr überstanden hat der hat gute Chancen auch im Freiland auf die 4-5 zu kommen.
Viele Grüße Gerhard