Kanadagans
Anserophiler
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Hallo!
Vorgestern war ich wieder mal ein wenig unterwegs, und habe zu meinem Erstaunen im Tegeler Hafen hier in Berlin wieder den gleichen Anblick gehabt, wie in den vergangenen fünf Jahren...
Sechs junge Höckerschwäne, allein mit der Mama unterwegs...
Seit nun fünf Jahren ist es jedes Jahr dasselbe Bild. Sowie die Jungen eine gewisse Größe erreicht haben, macht der Vater sich vom Hof, und die Mutter führt die Jungen das restliche Jahr allein.
Anfangs, im Dunenjungenalter, ist die Familie komplett, bis etwa zu der Zeit, wo die Jungen das Flanken- und Bauchgefieder bekommen, da ist dann quasi über Nacht der Hahn/Erpel/Ganter (wie auch immer man 'nen männlichen Schwan nennt ^^) verschwunden, was ich bei der bekannten Familienstruktur der Höckerschwäne nun wirklich ein seltsames Verhalten finde.
An mangelnder Nahrung kann es nicht liegen, das Revier, welches die Familie nutzt, ist eines der krautreichsten im Tegeler See, und dieses Jahr gedeiht das Grünzeug unter Wasser wie noch nie, Quadratmeter über Quadratmeter voll mit Vallisneria, Laichkräutern, Myriophyllum etc. ...
Meine Idee wäre beinahe, da zu diesem Befiederungsstadium der Jungen ja auch die Alten ihre Schwingen verlieren, daß der "Hahn" sich bezwecks der Schwingenmauser von der Familie absetzt, just wie es Entenerpel tun, was ja aber irgendwie so gar nicht den Gepflogenheiten bei Höckerschwänen entspricht.
Und daß das Weibchen jedes Jahr zu etwa der gleichen Zeit erneut den Partner verliert, ist noch weit unwahrscheinlicher als die Idee mit dem zur Mauser verschwindenden Vater...
Interessant ist auch, daß dann auch alle Jungen, die das Weibchen alleine weiterführt, flügge werden, sie also ab einem gewissen Alters wohl gar nicht mehr des Schutzes beider Eltern bedürfen.
Die Zahl der flügge werdenden Jungen ist mit vier bis sechs von ursprünglich meist acht Küken doch ganz anständig, und für jährlich den gleichen Vater spricht auch, daß immer zwei bis drei helle Junge (immutabilis- Variante) mit im Wurf sind.
Meine Frage nun: Kennt ihr eventuell Höckerschwanfamilien, wo es ähnlich/ genau so abläuft, ob ich hier also ein einmaliges Phänomen oder durchaus auch woanders beobachtbares vor Augen habe?!?
Grüße, Andreas
Vorgestern war ich wieder mal ein wenig unterwegs, und habe zu meinem Erstaunen im Tegeler Hafen hier in Berlin wieder den gleichen Anblick gehabt, wie in den vergangenen fünf Jahren...
Sechs junge Höckerschwäne, allein mit der Mama unterwegs...
Seit nun fünf Jahren ist es jedes Jahr dasselbe Bild. Sowie die Jungen eine gewisse Größe erreicht haben, macht der Vater sich vom Hof, und die Mutter führt die Jungen das restliche Jahr allein.
Anfangs, im Dunenjungenalter, ist die Familie komplett, bis etwa zu der Zeit, wo die Jungen das Flanken- und Bauchgefieder bekommen, da ist dann quasi über Nacht der Hahn/Erpel/Ganter (wie auch immer man 'nen männlichen Schwan nennt ^^) verschwunden, was ich bei der bekannten Familienstruktur der Höckerschwäne nun wirklich ein seltsames Verhalten finde.
An mangelnder Nahrung kann es nicht liegen, das Revier, welches die Familie nutzt, ist eines der krautreichsten im Tegeler See, und dieses Jahr gedeiht das Grünzeug unter Wasser wie noch nie, Quadratmeter über Quadratmeter voll mit Vallisneria, Laichkräutern, Myriophyllum etc. ...
Meine Idee wäre beinahe, da zu diesem Befiederungsstadium der Jungen ja auch die Alten ihre Schwingen verlieren, daß der "Hahn" sich bezwecks der Schwingenmauser von der Familie absetzt, just wie es Entenerpel tun, was ja aber irgendwie so gar nicht den Gepflogenheiten bei Höckerschwänen entspricht.
Und daß das Weibchen jedes Jahr zu etwa der gleichen Zeit erneut den Partner verliert, ist noch weit unwahrscheinlicher als die Idee mit dem zur Mauser verschwindenden Vater...
Interessant ist auch, daß dann auch alle Jungen, die das Weibchen alleine weiterführt, flügge werden, sie also ab einem gewissen Alters wohl gar nicht mehr des Schutzes beider Eltern bedürfen.
Die Zahl der flügge werdenden Jungen ist mit vier bis sechs von ursprünglich meist acht Küken doch ganz anständig, und für jährlich den gleichen Vater spricht auch, daß immer zwei bis drei helle Junge (immutabilis- Variante) mit im Wurf sind.
Meine Frage nun: Kennt ihr eventuell Höckerschwanfamilien, wo es ähnlich/ genau so abläuft, ob ich hier also ein einmaliges Phänomen oder durchaus auch woanders beobachtbares vor Augen habe?!?
Grüße, Andreas