@ Tiffani, was ist denn nun wieder Going light und M.o.?
Ist etwas verwirrend ich weiß.
Going ligth war
früher und auch Teilweise heute noch die Bezeichnung für eine nicht erklärbare Gewichstabnahme der Vögel, meistens Papageien (durch den Einsatz interessierter Liebhaber von kleinen Vögeln wie Finken, die eine Sektion durchführen ließen, fand man sie zunehmend auch bei diesen, mit den selben Symptomen) . Oft führt sie durch den "Nahrungsmangel" und seine Folgeerscheinungen zum Tode. Ich glaube es war Mitte der 80ziger (müßte ich noch mal nachschauen) da entdeckte man ein angebliches Bakterium. Dieses machte man dafür verantwortlich. Sie sitzen im Magen und Drüsenmagen, seltener im Darm, noch seltener im Kropf (Hauptsächlich bei fütternden Alttieren oder schwerkranken Tieren die sich erbrechen). Sie sollen die Ausgänge der Salzsäure ausschüttenden Drüsen besetzen/blockieren und somit dem Vogel das Verdauen der Nahrung erschweren bis unmöglich machen. Oftmals findet sich bei diesen Vögeln unverdautes Futter im Kot, aber nicht zwingender Weise
.
Man nannte diese Erkrankung dann oft Megabakteriose. Erstaunlicherweise aber sprach dieses "Bakterium" nur selten auf Antibiotika oder Sulfonamide an. Eines Tages, frag mich jetzt mal von wem
, wurde entdeckt das es auf einige Pilzmedikamente ansprach. Es lässt sich aber im Gegensatz zu anderen Pilzen
nicht anzüchten, deswegen ist man sich immer noch nicht so ganz sicher. Man nannte es
ab diesen Zeitpunkt dann (glaube ich) Macrorhabdus ornith
ogaster (M.o.).
Fest steht aber, das man bisher die besten Erfolge mit Amphotericin B (Humanbereich, umgewidmet) erzielt. Dieses Medikament hat als Infusion sehr starke Nebenwirkungen bei Menschen. Als Suspension und Lutschtabletten weniger (Wirkungsort). Für Vögel kommt die Suspension zum Tragen, dein TA wird Bescheid wissen.
Von "uns", die sich halbwegs damit auskennen, wird diese Erkrankung nur kurz Megas genannt oder M.o. (Abkürzung für Macrorhabdus ornithogaster) Auffällig ist der Kot, der sehr oft auf eine gestörte Verdauung hinweist, erste Anzeichen sozusagen, wie leider auch bei anderen Erkrankungen, aber wenn der Vogel definitiv daran erkrankt ist, fällt weiterhin seine zunehmende Schwäche auf und Gewichtsreduktion. Er verhungert sozusagen bei lebendigem Leibe. Die Behandlungschancen stehen trotzdem gut, wenn man nicht zu spät ansetzt! Man brauch aber Ausdauer! Und muss mehrere Kotproben ziehen (Sicherung des Behandlungserfolges), obwohl es hier immer wieder welche gibt, die sagen, wenn man keine mehr findet, heißt das noch nicht das sie weg sind. Im Umkehrschluss bedeutet das, jeder Vogel hat Megas, bzw. steht im Verdacht welche zu haben, da man sie ja nicht immer findet
Auf jeden Fall aber bei der Sektion im Todesfall.
Unter den Umständen verstehe ich das, dass Du sie nicht noch mal fangen willst. Ich denke die Sammelkotprobe sollte reichen.
Du gibst ein neues Medikament? Wenn Du Antibiotika gibst, dürfte es M.o., wenn sie welche hat, nicht beeinflussen, da es nicht darauf anspringt. Das heißt die Kotprobe wäre trotzdem positiv.
Ich würde deinen TA bitten nach
Protozoen zu schauen, das wären Kokzidien und seine "Brüder".
Nach evtl.
Wurmeiern oder Larven
Und nach
Megas also M.o. (Macrorhabdus ornithigaster)
Aber ehrlich gesagt, ein guter TA der Mikroskopieren kann, findet fast alles was in dem Augenblick sichtbar ist. Nur der Hinweis auf M.o. wäre hilfreich, da sich damit eigentlich nur versierte Vogelärzte auskennen.
Für interessierte Leser:
Going light wird heute auch noch verwandt für eine andere Erkrankung der Papageien, der Neurophatischen Drüsenmagendilatation. Diese kann man heute von Megas gut abgrenzen (früher wurde alles in einen Topf geworfen), sie soll bisher nicht heilbar sein, evtl. kommt ein Bornarvirus in Betracht. Daran wird noch geforscht. Aktuell ist da auch noch eine Dissertation zu vergeben.
Projektbeginn wäre der 01.09.2011... Aber das ist eine andere Geschichte