Trichomoniasis -"Impfung" ?

Diskutiere Trichomoniasis -"Impfung" ? im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Hallo, Ich habe gerade hier (es gibt leider keine Seitenzahlen)...
chrigu78

chrigu78

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Hallo,

Ich habe gerade hier (es gibt leider keine Seitenzahlen)
https://books.google.de/books?id=6i...cTAV#v=onepage&q=trichomonas gallinae&f=false


gelesen, dass bei Alttauben apathogene Stämme von Trichomonaden zu einer Immunität gegen Trichomonaden führen. Also, die Tauben haben Trichomonaden, aber eine Art, die nicht krank macht. Und diese ungefährlichen Trichomonaden schützen den Vogel vor den gefährlichen Trichomonaden. So verstehe ich den Absatz.

Vielleicht ist die Frage dumm, aber könnte man nicht, wenn man diese nicht krankmachenden Trichomonaden züchtet und Vögeln verabreicht, sozusagen eine Impfung gegen Trichomoniasis machen?

Ich bin Laie auf diesem Gebiet... aber wäre so etwas nicht möglich?
 
Hallo,

Du meinst sicherlich diese Bemerkung
Bei Alttauben - Apathogene Stämme führen zur Ausbildung einer lokalen Immiunität....
Eine interessante Frage, aber da kann ich Dir leider auch nicht weiterhelfen. Ich denke da müßte eine Fachmann ran und erklären warum man nicht so behandelt bzw. vorbeugt. Ich habs mir durchgelesen und vérstehe es genauso wie Du.
 
Hallo chrigu78,

eigentlich ist das ganz einfach nachzuvollziehen - wo kein Markt, da keine Entwicklung... Pharmafirmen entwickeln und forschen nur dann, wenn sie sich auch in Zukunft einen Gewinn versprechen. Trichomonaden sind mit relativ einfachen Mitteln (Ronidazol, Dimetridazol etc.) in Griff zu bekommen, deshalb sehen sie vermutlich keinen Sinn darin, einen Impfstoff gegen sie zu entwickeln. Gerade Impfstoffzulassungen sind sehr aufwändig und teuer, weil sie tierartspezifisch sind und die Impfstoffe auch nicht einfach "umgewidmet" werden können wie andere Medikamente. Eine Zeitspanne von bis zu 10 Jahren und viele Millionen bzw. Milliarden Euro Investitionen sind keine Seltenheit bei Impfstoffzulassungen.
Wenn man schon beim Menschen bei vielen Erkrankungen (Ebola und Co.) aufgrund von "Unwirtschaftlichkeit" die Impfstoffentwicklung nicht vorangetrieben hat, dann wundert es einen nicht, dass es bei vielen Tierkrankheiten nicht anders ist.

Bezüglich der Machbarkeit ist es sowieso fraglich - zur Impfstoffentwicklung benötigt man meist "Oberflächenantigene", die identifiziert werden müssen - ist wirklich ein Riesenaufwand und oft gar nicht einfach. Die Krankheitserreger schützen sich oftmals auch gegen die Identifizierung (egal ob gegen die natürlichen Abwehrmechanismen des Körpers oder gegen die künstlich vom Menschen erzeugten "Sucher"). Ist also wirklich nicht einfach...

MfG,
Steffi
 
Hallo,

Danke für die Antworten.

Ja, genau die Stelle meinte ich.

Das mit den Entwicklungskosten macht natürlich Sinn.
Andererseits, wenn man an die vielen Berichte über Grünfinkensterben 2009 war das glaube ich, denkt, wäre ja schon eine Klientel (Nabu usw.) da, die Interesse haben könnte...
Ich dachte neben echten Impfstoffen auch an einfaches Züchten der ungefährlichen Trichomonaden und sie dann wie Nützlinge verkaufen, verabreichen bzw. ausbringen. So eine Zulassung als Nützlinge wäre doch bestimmt günstiger. Es sind ja einzellige Lebewesen und keine Bakterien... Vielleicht wären Trichomonaden noch als normale Nützlinge zulassbar...

Bei gehaltenen Vögeln müsste man Kosten und Nutzen abwägen (ich glaube, die Mittel, die es gibt, sind ja auch nicht immer ganz ungefährlich, dann die ganzen Hygienemaßnahmen während der Behandlung usw.)

Und in der freien Natur kann man ja die Bestände wahrscheinlich gar nicht behandelten. Die guten Trichomonaden an Tränken ausbringen wäre dagegen machbar. Naja..

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Und in der freien Natur kann man ja die Bestände wahrscheinlich gar nicht behandelten. Die guten Trichomonaden an Tränken ausbringen wäre dagegen machbar. Naja..

Gruß

In der freien Natur, gibt es sowas wie natürliche Auslese. Robuste Tiere erkranken gar nicht erst und schwache werden von der Natur schnell "ausortiert" um die Bestände gesund zu halten.

Das Massensterben der Grünfinken, war größtenteils von Menschen verursacht, weil die idealen Übertragungswege wie Futter und vor allem künstliche Wasserquellen auch im Sommer geschaffen wurden. :nene:

Niemand weiss welche Folgen es hat, neue Trichostämme in die Natur auszubringen, wer garantiert das die nicht auch irgendwann für bestimmte Arten pathogen werden ?

Umso mehr der Mensch in der Natur rumpfuscht umso mehr Käse kommt dabei raus. :achja:

MFG
 
Das ist allerdings wahr. Dass der Mensch mal wieder Schuld war wusste ich nicht... Allerdings so wie sich einige Artikel damals angehört haben, klang das schon so, als wenn man sich nicht sicher war ob natürliche Auslese Da noch stattfand... Klang eher so, als wenn sie wirklich gefährdet waren.

War auch nur so ein Gedankenspiel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo chrigu78,

Deine Gedankenspiele sind zwar schön, aber leider nicht realisierbar.
Schon am "Klientel" würde es scheitern - der NABU hätte sicher kein Geld übrig, um Wildvögel zu impfen. Und wie gesagt - nur üppig sprudelnde Geldquellen sind ein Anreiz für die Forschung und die Entwicklung von Impfstoffen. Und das in Millionenhöhe...
Das Anzüchten von Trichomonaden ist außerdem keineswegs einfach. Man benötigt dafür nicht nur ein Reagenzglas oder irgendwelche Petrischalen. Man benötigt "lebendes Gewebe", am besten Tiere. Da ist vermutlich das Isolieren von Oberflächenantigenen noch einfacher...
Dann natürlich muss man auch solche Faktoren, wie sie schon "finchNoa@Barbie" erwähnt hat, beachten - Trichomonaden können auch von ungefährlichen zu deutlich pathogeneren Stämmen mutieren. Wer kann so was schon eindämmen bzw. voraussagen?

MfG,
Steffi
 
Thema: Trichomoniasis -"Impfung" ?

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