Moin moin,
na, dann wollen wir mal!:-)
Singsittiche (psephotus haematonutus, auch:
Blutrumpfsittich)leben in Ostaustralien in relativ trockenen Grasland mit lockeren Baumbewuchs, meist in der Nähe von Wasserstellen. Zunehmend entwickeln sie sich aber zu Kulturfolgern, die auch auf Farmland und in Gärten zu finden sind. Sie sind recht
recht häufig, gute Flieger, die weite Strecken zurücklegen können, auch wenn sie im allgemeinen standorttreu sind.
Ihre Nahrung besteht in der Hauptsache aus halbreifen und reifen Grassamen, Kräutern, Blatteilen und Gemüse, zudem nehmen sie Sand und Holzkohle als Verdauungshilfe auf.
Außerhalb der Brutzeit sammeln sich Singsittiche zu größeren Schwärmen. Sie brüten von August bis Dezember, meist in Baumhöhlen, aber auch in alten Sperlingsnestern und Bienenfresserhöhlen.
Das Männchen sucht die Höhle aus, das Weibchen entscheidet über die Annahme. Zu Brutbeginn hält sich das Männchen in der Nähe der Höhle auf, dann schließt es sich wieder einem Schwarm an und kehrt nur etwa jede Stunde zurück, um das Weibchen außerhalb der Höhle zu füttern. Es wird meist nur die unmittelbare Nähe des Nestes
verteidigt.
Von den Psephotus-Arten ist der Singsittich die am häufigsten gehaltene Art: sie gelten als recht anspruchs- und problemlose, widerstandsfähige und robuste (sogar winterharte) Art, schreiten leicht zur Brut, sind im allgemeinen fürsorgliche Eltern und werden daher auch als Ammenvögel eingesetzt
(kann ich grundsätzlich aus eigner Erfahrung bestätigen).
An den Nistkasten stellen sie keine großen Ansprüche: normale Nymphenkästen reichen
(ca. 15x15 bis 25x25cm Grundfläche, Höhe 30 bis 40cm, Einflugloch 6-7cm).Der Boden wird mit Sägespänen oder Holzmulm bedeckt.
Brutbeginn bei uns etwa ab April, bis zu drei Jahresbruten (mehr sollte man auch nicht zulassen).
Es werden 4 bis 7 Eier gelegt. Brutbeginn ist etwa ab dem zweiten, manchmal erst ab dem dritten Ei, wobei die ersten Eier mit einem Abstand von ca. 48 Stunden gelegt werden, später auch mit bis zu einer Woche Abstand. Brutdauer 17 bis 20 Tage.
Nestlingszeit etwa 28 - 30 Tage, wobei das Weibchen solange im Nest übernachtet, bis das letzte Junge ausgeflogen ist.
In den ersten Tagen füttert das Weibchen alleine, das Männchen trägt Futter heran, danach beteiligt es sich an der Fütterung. Die Jungen werden noch etwa 2 bis 3 Wochen nach Verlassen des Nestes von den Eltern weitergefüttert. Spätestens, wenn das Männchen beginnt die Jungen zu jagen, müssen sie von den Eltern getrennt werden, weil diese bereits zur zweiten Brut schreiten.
Jugendmauser mit etwa drei Monaten, Brutreif ab etwa einem Jahr.
Als Grundfutter eine Großsittichmischung mit wenig
Sonnenblumenkernen oder keinen
Sonnenblumenkernen und viel Gras- und Wildsamen, da Singsittiche überwiegend kleinkörnige Sämereien bevorzugen. Dazu Kolbenhirse, Obst, Gemüse, Grünfutter,reife und halbreife Samen von Gräsern und Kräutern.
Zur Brut
Aufzuchtfutter Keimfutter und verstärkt Grünfutter, dazu auch tierisches Eiweiß (z.B. Knochen mit Fleischresten, Insektenfutter, Ameisenpuppen, auch Quark und Joghurt).
Da Singsittiche gerne ihre Nahrung am Boden aufnehmen, empfiehlt sich auch eine große Schale mit Sand oder Buchenholzgranulat, unter das das Futter gemischt wird oder noch besser eine Schale mit Vogelerde, in der Sämereien keimen.
Auch außerhalb der Balz- und Brutzeit wird sich gegenseitig gekrault und das Männchen füttert das Weibchen, zu Brutbeginn wird die Fütterung aber häufiger.
Da Singsittiche sehr gute, gewandte und stürmische Flieger sind, brauchen sie viel Freiflugmöglichkeiten: beim Zimmerfreiflug bleiben die Tiere oft eng zusammen.
Singsittiche haben ein großes Badebedürfnis, deshalb sollte man ihnen täglich eine Badegelegenheit bieten (besonders wichtig während der Brutzeit). Manche bevorzugen es
aber bspw. mit einer Blumenspritze eingesprüht zu werden.
Zur Verträglichkeit: in der Literatur finden sich Aussagen von "sehr unverträglich" bis "verträglich gegenüber kleinen Arten, aber nicht anderen Sittichen gegenüber". Ich weiß aber, das einige Halter ihre Singsittiche zumindest außerhalb der Brutzeit mit Wellis und Nymphen zusammenhalten. Letztlich ist dies auch wieder eine Frage der
Volierengröße.
Meine beiden Singer dagegen sind beim Freiflug selbst gegenüber größeren Arten wie den Mohren aggressiv und angriffslustig, auch Wellis werden vertrieben und verfolgt, andere arten versuchen sie in ihren Käfigen anzugreifen (s. aggressive Singer) .
Tja, ich glaube, das war erstmal das wesentliche.
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Tschüss Rüdiger