Liebe ZDF-Reporter:
Ich frage mich, welchen Sinn es macht, schon wieder auf diesem Thema herumzureiten?
Ich stelle mir schon den sich immer wiederholenden Vorspann vor: "Die einen lieben und füttern sie, die anderen bezeichnen sie als "Ratten der Lüfte" und wollen sie dringend loswerden, weil..." blablabla - immer dasselbe...
Es geht doch gar nicht um das Phänomen Füttern, also um den Ablauf Fütterung, angeblich deshalb zu viele Tauben, deshalb Fütterungsverbot, Verfolgung von Fütterern - sondern um eine ganz andere Dimension.
Das Thema, hier mal kurz skizziert, müßte sein:
- Herausnahme einer Tierart aus der Natur - in diesem Falle die wilde Felsentaube.
- Domestikation vor rund 6000 Jahren zur Verwendung als "Nutz"-Tier - für Dünger (Kot) und Fleisch, in der Neuzeit zu "Sport"-Zwecken (Brieftaube) und aus "ästhetischen" Gründen (Rassetaube).
- Freisetzung der domestizierten Form durch Ver- bzw. Entfliegen, sie ist wegen ihrer Flugfähigkeit schlecht zu kontrollieren, hat für den Stadtbewohner (sie lebt als Felsenbewohner in den Ersatzfelsen, den Mauern der Städte) keinen Nutzen mehr und verwahrlost als sogen. "Stadttaube".
- Die angezüchtete besondere Vermehrungsfreudigkeit wird ihr zum Verhängnis, nicht das Füttern.
- Die domestizierte Nachfolgerin der Felsentaube gehört zum Kulturerbe der Menschheit.
Er hat sie sich "nutzbar" gemacht und trägt die Verantwortung, gerecht mit ihr umzugehen.
- In vielen Städten läuft bereits ein "Stadttaubenmanagement" mit dem Angebot von Taubenschlägen, in denen die Vögel artgerecht leben können einschließlich angemessenem Körnerfutter aber auch Geburtenkontrolle als Vermehrungsstopp, kontrollierte Futterplätze, aufklärende Öffentlichkeitsarbeit über die wirkliche Herkunft und den Haustierstatus.
Es geht nur ums AUFKLÄREN WOLLEN - der Rest ist sich immer wiederholende
Volksverhetzung - auf Kosten einer wirklich sehr freundlichen und friedlichen Tierart, die nicht darum gebeten hat,
- sich ganzjährig vermehren zu "dürfen" weil sie vom Menschen so gezüchtet wurde,
- in Städten vor sich hinvegetieren und hungern zu "dürfen" in Ermangelung artgerechter Körnernahrung,
- wegen des Fehlens sicherer Nist- und Schlafplätze in slumartige Lebensverhältnisse geraten zu "dürfen" einschließlich gelegentlichem Aufgespießwerden auf Vergrämungsspikes und zum Verhungern, Verdursten weggesperrt zu werden hinter Taubenabwehrnetze!!
Also noch mal: Diese Erscheinungsbildebene "Füttern und Verfolgen der Fütterer" ist viel zu oberflächlich und führt zu nichts!
Deshalb die Bitte, doch mal mit einem vertiefenden Beitrag mitzuhelfen, starrsinnige Stadtväter und -mütter umzustimmen im oben aufgeworfenen Sinne, anstatt sich immer und immer wieder auf die gleiche hetzerische, letztlich tier- und Bürgerschädigende Weise am Thema "abzuarbeiten"!
Taubenschläge HELFEN - den Bürgern, den Tauben, den Gebäuden, den Städten!