Erfahrungen bei ganzjähriger Wildvogelfütterung

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Blaumeise314

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Vor einem Jahr habe ich mit der Fütterung auf meinem Balkon begonnen und kann nun auf erste Erfahrungen zurückblicken, die ich gerne mitteilen möchte.

Als Renner haben sich erwiesen:
  • ... in den warmen Monaten dieses Jahres Meisenknödel aus Haferflocken, Erdnusskernen, geschälten Sonnenblumenkernen, Rindertalg, Mineralien, Insekten und Beeren. Regelmäßig kamen deswegen (auch im August) Sperlingsschwärme, Blau- und Kohlmeisen, Amseln und Elstern. Ab und zu war auch eine Krähe zu hören. Stare ließen sie sich im Frühjahr schmecken. Leider werden die Brösel am Boden des Balkons fast gar nicht aufgepickt. Ich muss diese mittlerweile recht häufig wegsaugen. Im Winter hat sich nur ein Specht an die harten Knödel rangetraut.
  • Insbesondere Amseln lassen sich ganzjährig von ausgelegten Rosinen verführen. Sperlinge stibitzen sie nur gelegentlich.
  • Walnussbruch interessiert vor allem Krähen und Elstern, aber auch Meisen.
Weniger wurde konsumiert:
  • Weiches Fett in Form von Energiekuchen mit Erdnuss- und Kokosmehl wurde im Winter zwar gerne angenommen, würde im Sommer jedoch schmelzen.
  • Geschälte Sonnenblumenkerne, Erdnusskerne, gefettete Haferflocken und sonstige Körner und Saaten wurde vielleicht deswegen wenig verzehrt, weil die neue Futterstelle im Winter in der Vogelwelt noch nicht sehr bekannt gewesen ist. Ich bin gespannt, ob sich die Futterannahme im kommenden Winter deutlich steigern wird.
Gar nicht angenommen wurden leider:
  • ... sonstige getrocknete Beeren wie Weißdorn, Hagebutten, Holunder, Aronia, Wacholder, Eberesche.
  • Ebenso blieben Energieblöcke nahezu unangehackt liegen.
  • Auch Erdnussbutter in Gläsern wurde eigenartigerweise nicht angerührt.
  • Apfel- und Birnenhälften und ganze Haselnusskerne wurden völlig ignoriert.
Das aktuelle Futterangebot habe ich selbstverständlich diesen Erfahrungen gemäß angepasst.
 
Ein Kuriosum am Rande unter dem Titel "Aller Anfang ist schwer ...":

Mittlerweile habe ich wieder lange Futtersäulen aus klarem Polycarbonat am Balkon aufgehängt. Eine vermutlich noch junge Blaumeise hat sich kürzlich auf einen der Ansitze gesetzt und wollte sich an den Sonnenblumenkernen gütlich tun. Allerdings pickte sie nicht im Futterloch, sondern versuchte, die durch die transparente Wandung sichtbaren Kerne direkt zu erwischen, was eigentlich verständlich ist.

Nach einiger Zeit hielt sie frustriert inne und man konnte ihr förmlich ihre Gedanken ansehen (bzw. eigentlich nur unterstellen): "So etwas Unpraktisches können auch nur Menschen erfinden!"
Daraufhin flog sie (vielleicht sogar kopfschüttelnd :)) von dannen.
 
Ungewöhnlich, dass die Energieblöcke bei dir so schlecht liefen. Ich habe von Oktober-April immer einen hängen und muss teilweise wöchentlich auffüllen... Er hängt hoch und relativ frei in einem Gitter, dennoch fressen (oder versuchen es zumindest) selbst Rotkehlchen, Amseln, Ringeltauben und Rabenkrähen!
Wer nicht daran landen kann, fliegt so lange dagegen, bis etwas runterfällt...

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In den Sommermonaten werden Fettprodukte eher weniger angenommen, da vieles Fett schon nahe am Schmelzpunkt ist und außerdem schnell ranzig wird. Ich verfüttere deswegen in den heißen Monaten keine Fettprodukt sondern nur Erdnüsse und Meisenknödel mit höherem Schmelzpunkt.
Bei den jetzigen Temperaturen kann ich wieder langsam umstellen.
 
"Haselnüsse sind zu groß, um als Ganzes an Wildvögel verfüttert zu werden." kann man auf einer Netzseite von wildvogel.org lesen.

Nun frage ich mich: wer frisst die von mir auf dem Balkon ausgelegten, ganzen Haselnusskerne?
Diese verschwinden zurzeit manchmal von einem Tag auf den anderen dutzendweise.
 
Vielleicht Buntspechte oder Rabenvögel?
 
Rabenkrähen und Elstern hätte ich auch in Verdacht gehabt, was aber der obigen Aussage von wildvogel.org widerspricht.

Sollten es Eichhörnchen sein, die massenweise die blanchierten Haselnüsse stiebitzen, tun sie mir jetzt ein wenig Leid. Irgendwo habe ich nämlich gelesen, dass sie unbedingt Nussschalen aufnagen müssen, damit ihre stets wachsenden Nagezähne entsprechend abgenutzt werden. Die Zähne sollen ohne Abnutzung in einem Jahr unglaubliche zehn Zentimeter nachwachsen.

Na ja, wenn ich nächstes Jahr Eichhörnchen mit überlangen Nagezähnen im Garten sehe, werde ich ja Bescheid wissen ...
 
Wenn die Eichhörnchen nur die schalenosen Nüsse fressen würden, könntest du vielleicht Recht haben. Aber die sind höchstwahrscheinlich nur ein Snack. Bei mir knabbern sie Sonnenblumenkerne und trotzdem habe ich noch nie ein "Monsterhörnchen" mit "Hauern" im Garten gesehen.
 
Ja, niedlich anzuschauen, aber wenn aus einem Blumentopf plötzlich 7 Babymäuse plus Mama auftauchen weil sie in den Blumentopf eingezogen sind und auch ihre Vorräte darin lagern, die dann langsam vergammeln ist es Zeit zum handeln. Seitdem haben alle größeren Blumentöpfe ein Gitter ca 10 cm unter der Oberfläche.
Futtern ja aber wohnen nein.
 
Ich werfe noch den Eichelhäher als potentiellen Dieb in die Runde :)
Die sind bei uns ziemlich frech, holen sich die größeren Nussstücke und klauen sogar ganze Meisenknödel am Stück. Mit eigenen Augen gesehen - der Gierhals konnte mit seiner großen Beute nur noch bodennah und ziemlich eirig davonfliegen :D
 
Ich hab die Dampfente von Kärcher hier und davor haben sie noch nicht mal Schiss, im Gegenteil wenn sie das Geräsch hören sitzen sie Schlange. Und das Teil ist ziemlich laut.
 
ich tippe da auf Eichhörnchen
Versuchsweise habe ich Eichhörnchenfutter bestellt, das ich zunächst in eine der vorhandenen Futterschalen geben werde. Sollten die darin enthaltenen ungeschälten Haselnüsse verschwinden, dürfte dies ein deutlicher Hinweis auf das Vorhandensein von Eichhörnchen sein.

Ich werfe noch den Eichelhäher als potentiellen Dieb in die Runde
Darüber würde ich mich freuen, denn Eichelhäher habe ich an meiner Futterstelle noch nicht beobachten können.
 
Thema: Erfahrungen bei ganzjähriger Wildvogelfütterung

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