Krähe nach vierwöchiger Fehlfütterung

Diskutiere Krähe nach vierwöchiger Fehlfütterung im Forum Pflege und Aufzucht im Bereich Wildvögel - Foto einer Krähe, die von einer alten Dame vier Wochen lang mit Hüttenkäse, Eifutter, Beofutter, Katzenfeucht- und -trockenfutter gefüttert wurde...
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Eine gesunde Ernährung ist ja nunmal auch die Grundlage für Gesundheit.
Hier fehlt ja der Farbstoff Eumelanin teilweise, wenn es jetzt wirklich ein Mangel wäre, z.B. Tyrosinmangel, dann müsste dieser Farbstoff doch durchgehend fehlen, oder ? Warum werden die Bausteine für den Farbstoff so ungleich verteilt , Flügel kriegt nichts und Schwanz kriegt was ? Manchmal kriegen auch beide nichts.
Ist es nicht eher wahrscheinlich, das in den Melanozyten irgendwas falsch läuft. Evt. können sich die Melanine nicht anlagern, oder die Pigmentzellen können sich nicht einschieben oder so ähnlich.
Sicher hast du ja auch andere Vögel mit Fehlernährungsvorgeschichte , haben die denn auch weiße Flecken in den Federn ? Nee, oder ? Es ist also sozusagen fast schon artspezifisch.
Wie sieht´s den mit den Gewichten dieser weißfedrigen Krähenkinder aus. Sind die normal ? Und wie sieht´s mit der Größe dieser Federn aus. Sind sie kleiner, kürzer, dünner ?
 
Wie ich schon schrieb, ist der Unterschied zu den Schwanzfedern für mich plausibel, weil sie später schieben. Es kommt demnach auf den Zeitraum der Fehlernährung an, ob sie ebenfalls Schaden nehmen oder nicht.

Hatte bisher schon Spatzen und Amseln mit schneeweissen Langfedern mit ähnlicher Vorgeschichte. Die anderen Arten, vor allem kleinere Singvögel, überleben solche Fütterungsfehler erst gar nicht. Man bekommt sie übrigens von draußen auch so gut wie nie mit Rachitis.

Bei Gewicht und Qualität der Federn spielen noch zwei weitere Faktoren eine entscheidende Rolle: zum einen sind viele Krähen (bis dato unerkannt) verwurmt, während außer bei Tauben noch bei keiner Vogelart Bandwürmer festgestellt wurden, die natürlich besonders auszehren. Aber auch massiver Befall mit Luftröhrenwürmern kann zu richtiger "Mickrigkeit" führen, d.h. die Krähe bleibt auch nach Behandlung und Erholung im Größenwachstum zurück. Eine Amsel war trotz negativer Kotproben bis oben hin voll mit Spulwürmern, etc. Den Federn sieht man häufig deutlich an, ob Käfiggitter im Spiel war. Abgesehen davon sind sie nicht per se kleiner oder kürzer, weil sie weiss sind, aber die Kiele können zwischendrin aufgespalten sein.
 
Kleine Korrektur, es gibt sehr viel mehr Vogelarten als Tauben, bei denen regelmäßig Bandwürmer nachgewiesen werden.
Dass ihr die Ernährung der Vögel genau dokomentiert, um einen evtl. Zusammenhang mit den weißen Federn nachzuweisen, finde ich sehr gut. Noch besser wäre es allerdings, wenn ihr bei diesen Tieren zusätzlich Leberwerte bestimmen und Hinweisen auf Vergiftungen und Infektionen nachgehen würdet. Natürlich kann eure Station das selbst nicht leisten, ihr müsstet mit entsprechenden Instituten kooperieren. Das Interesse, das Phänomen der weißen Krähenfedern zu erklären, ist auf jeden Fall in einigen dieser Einrichtungen vorhanden. Und mit der großen Tierzahl, die bei euch so durchwandert, wäre man schon ein Stück weiter.
Es ist noch nicht genau bekannt, wodurch diese Pigmentstörungen verursacht werden. Aber eines ist sicher: Fehlernährung kann dahinter stecken, ist aber mit Sicherheit nicht die einzige Ursache.
LG Ravenna
 
Die Tierärztliche Hochschule Hannover forscht ebenfalls an diesem Phänomen.

LG astrid
 
In Berlin ist mir kein Institut bekannt, das Interesse hätte. Da ich ja alles privat bezahle, sind Lebwerte bzw. Blutuntersuchungen "einfach so" echt nicht d'rin. Lasse schon viele Todesfälle obduzieren, um eben dazuzulernen, z. B. ob es an der Fütterung gelegen haben könnte. Sonst wäre ich sicher nicht so schnell darauf gekommen, daß (nur) gekochtes Eigelb oder das in Zooläden verkaufte "Pro Baby" bei kleinen Nestlingen so oft zu Darmverschluss führt. Davon war ich erst nach ständiger Wiederholung ähnlicher Vorgeschichten überzeugt, und das auch nur mit der Vergleichsmöglichkeit zu frisch geschlüpften Singvögeln verschiedener Arten, die wir von Anfang an selbst gefüttert haben und die mittlerweile fast alle überleben. Die Bandwurmbefunde bezog ich auch nur auf die Vögel, die wir selbst in der Hand hatten. Es gab schon Schwalben mit Hakenwürmern, aber eben noch keinen kleinen Singvogel mit Bandwurm. Wüßte auch gerne, was das für Beinlähmungen hauptsächlich bei Rabenvögeln sind, die sich antibiotisch vollständig beheben lassen. Darüber finde ich keine Literatur.

Was ist denn Eure Erfahrung mit der Qualität der Schwung- und Schwanzfedern vor allem nach Katzenfeuchtfutter während des Wachstums ? Natürlich schließt Fehlernährung keine Pigmentstörungen anderer Ursachen aus, aber die Parallelen der Krähen mit bestimmter Gefiederschädigung sind schon auffällig.
 
Falls das auch hilfreich ist, kann ich aktuell etwas beitragen zu Rotkehlchen und Folgen von Katzenernährung. Ich habe 2 übernommen, die 4 Tage lang mit Katzenfutter genährt wurden und man sieht am Schwänzchen deutlich einen "Hungerstreifen", also die Folge der Mangelernährung. Davor (Fütterung durch die Vogeleltern) und danach (Fütterung durch mich) sieht das Schwänzchen perfekt aus.

Vergangenen Donnerstag war ich in der TiHo und habe nach der Studie zu den Rabenvögeln gefragt und mir wurde gesagt, es gäbe noch keine verifizierten Ergebnisse, die reif zur Veröffentlichung sind.

LG astrid
 
Ich kenne diese Streifen in den Flügeln und im Schwanzgefieder auch verursacht durch Medikamentengabe (hier Cortison, dass als allerletztes Mittel eingesetzt wurde bei starker ZNS-Symptomatik).
 
Rabenvögel, die mit Katzennassfutter ernährt wurden und die ich übernahm, schoben schlechte Federn nach, die sehr oft bei Belastung brachen.
LG Drea
 
Hallo,

ich habe vermehrt Rabenkrähen in sehr schlechtem Gefiederzustand und hohen Weissanteilen aus verschiedenen Regionen übernommen....aber nicht aufgrund von Katzennassfutter, da muss schon etwas bei den Elterntieren im Argen gelegen haben.... diese Rabenkrähen haben oft....aber nicht immer.... auch Bein -oder Fussfehlstellungen, auch ist bei diesen Krähen der Schnabel relativ oft mitbetroffen.

Bei Dohlen schon wesentlich seltener, Weissanteile eingentlich gar nicht.....im Höchstfall wirklich nur mal eine Feder dazwischen... sind vereinzelt Dohlen mit extrem dünnen Federn..... aber auch wieder nicht durch Katzennassfutter...( die Finder hatten sich vorbildlich eingelesen)

Bei den Saatkrähen....und ich hatte letztes Jahr echt viele ;-)..... war keine eigentliche Gefiederschädigung zu erkennen, ausser weissen Kehlflecken und vereinzelt mal hier und da weisse Krallen...... dieses Jahr sieht das anders aus!

Dieses Jahr habe ich bei weniger Saatkrähen gleich drei, die ein ganz merkwürdiges Gefieder aufweisen.... es ist total weich und ziemlich dünn, sowie wellig bis lockig....einer hatte einen weissen Unterschnabel und fast alle Krallen weiss...ausserdem sind sie kleiner als die Normalos..

Hier mal Bilder solcher Saatkrähen

http://www.wildvogel.info/forum/boa...ssergewöhnlich-die-etwas-anderen-pfleglinge/?

Zur ausschliesslichen Katzenfeuchtfutter Ernährung, kann ich leider nichts beitragen.... ich hätte bislang keine Tiere, die nur damit aufgezogen wurden....und die, die es mal zwischendurch bekommen haben, konnte eich keine Unterschiede zu den Anderen feststellen.

Liebe Grüsse
Elke
 
Zuletzt bearbeitet:
so kleiner senf dazu...
die Tiho in Hannover hat dieses Jahr bis auf 3 Rabenkrähen NUR Vögel mit diesem Gefiederdefekt bekommen

und vor 2 Tagen die erste Amsel... es sind übrigens überwiegend Wildfunde...das heisst, nicht durch Menschenhand versaut.
über das hier angesprochene Problem der weißen Federn bei
Rabenkrähen in/um Hannover haben sie ein gemeinsames Projekt mit den
nds. LAVES. Wissenschaftl. gesicherte Daten dazu gibt es aber leider
noch nicht.

soviel dazu....
übrigens werden die fast alle eingeschläfert (was heisst 99%), da es fast nirgendwo Platz für behinderte Krähen gibt :-(
josi
 
Hallo,

ich zitiere mich mal selber

Bei Dohlen schon wesentlich seltener, Weissanteile eingentlich gar nicht.....im Höchstfall wirklich nur mal eine Feder dazwischen... sind vereinzelt Dohlen mit extrem dünnen Federn

DAS kann ich leider jetzt so nicht mehr schreiben!....die erste Dohle mit deutlichen Weissanteilen ist bei mir aufgetaucht!.....und das auch noch im wahrsten Sinne des Wortes!....sie ist mehrmals in unsere Rabenkrähenvoli *eingebrochen*

Die Einbrecherdohle habe ich nun eingefangen und mal genau untersucht!

Dass ihr Gefieder sehr, sehr dünn war, konnte man so schon sehen.....der Schwanz fehlte ja auch und dass sie sehr *dürr* ist, war auch klar, denn wie sonst hätte sie immer in die Rabenvoli einbrechen können??

Aber jetzt bei naher Betrachtung ihres Gefieders, zeigen sich deutliche Weissanteile im Gefieder......das habe ich jetzt zum ersten Mal bei einer Dohle gesehen..... die Frage ist nun, ist sie eine entfleuchte Handaufzucht???...... oder ist sie eine Wilde?

http://s3.directupload.net/images/100727/temp/2z9kdfy6.jpg

http://s5.directupload.net/images/100727/temp/ibxauzap.jpg

LG
Elke
 
Federspitzen sehen verdächtig nach Gitterkäfig aus. Habe ich so bei definitiv "Wilden" noch nicht gehabt, auch nicht, wenn diese weissen Streifen hatten. Das mehrfache "Einbrechen" spricht zusätzlich für partielle Handaufzucht, was sich aber eher aus dem sonstigen Verhalten schließen lassen müßte. Bei offener Klappe klauen bei mir auch schon 'mal "Wilde", aber die sind sofort panisch und wieder draußen, wenn sie mich von weitem sehen, während die scheuen aus der Voliere durchaus warten, bis ich die innere Tür erreiche.
 
Also die Federspitzen sehen für mich erstmal einfach nach Verschmutzung aus. Ansonsten sind ja schön einige "Hungerstreifen" zu sehen.
Wenn ich so daran denke, wo ich schon wilde Dohlen gesehen habe ( in Abfallkörben und so) kann ich mir schon vorstellen, dass ein hungriger Jungvogel vom gedeckten Tisch einer Voliere angezogen wird. Nicht gerade üblich, aber warum auch nicht, wenns verlockend ist.
Dass auch bei Wildvögeln die Versorgung nicht immer optimal ist, ist nun mal so. Wenn z.B. ein Elternteil ausfällt, das Wetter nicht mitmacht etc. kanns auch da eng werden.
Dass man die nicht all zu oft findet, dürfte auch daran liegen, dass sie ganz einfach oft gar nicht erst so lange überleben.
 
das kommt bei elke von der hamsterkäfighaltung, oder ihre vögel werden von ratten in der voliere gefressen. kann man alles auf ihre seite nachlesen.schöne doku
http://www.wildvogel.info/forum/
 
Hallo,

einen zahmen Eindruck macht sie jetzt nicht gerade auf mich....allerdings auch nicht wirklich panisch?


@ Mr. Bond...oder sollte ich ggfs Sven sagen?...sag mal, wieviel Nicks hast Du eigentlich?..und warst Du hier nicht gesperrt?...aber Russland vergibt ja einige IP's!
Du bist ja lange still gewesen..... aber ist schon schlimm, dass man sich immer mal wieder nicht zurückhalten kann mit dem Stänkern, die Org. reicht Dir noch nicht, oder??

LG
Elke
 
Ich muss Vogelklappe und Mr.Bond recht geben, das sieht wirklich sehr nach inadäquter Käfighaltung und Fütterung aus.
Was mich an der Geschichte stutzig macht, ist die Schilderung der Userin, dass die Dohle in ihre Rabenvoliere eingebrochen sei. Wenn dort eine Dohle einbrechen kann, kann doch genau so gut auch eine ausbrechen und, was viel schlimmer ist, es können Schadnager und Beutegreifer eindringen und den Rabenvögeln ein vorzeitiges Ende bereiten.
verwunderte Grüße Ravenna
 
Hallo,

Was mich an der Geschichte stutzig macht, ist die Schilderung der Userin, dass die Dohle in ihre Rabenvoliere eingebrochen sei. Wenn dort eine Dohle einbrechen kann, kann doch genau so gut auch eine ausbrechen und,

wenn ich solche Hungerhaken non Dohlen da drin hätte, könnten sie es bestimmt ;)..... aber da es sich um eine *Rabenkrähenvoli* mit 5 Rabenkrähen handelt, besteht die Gefahr eigentlich weniger ;-)

es können Schadnager und Beutegreifer eindringen und den Rabenvögeln ein vorzeitiges Ende bereiten.

Die *Schadnager* setze ich sogar noch ein!.....machst Du das nicht? jetzt wundere ich mich aber auch??...also meine Krähen sollen *vor* Auswilderung schon wissen wie sie eine Maus zu er- und zerlegen haben!

Allerdings geht das jetzt hier ein wenig an Vogelklappes Thema vorbei, denn es geht darum, dass hier eine Dohle mit Gefiederdefekten gelandet ist und die Frage im Raum steht, wieso und weshalb das wohl so ist...... und nicht meine Volieren, dazu würde ich dann bei Bedarf ein seperates Thema aufmachen!

LG
Elke
 
WAS?
Mäuse "erlegen lernen" und Du setzt die ein Elke ... ups.
Soweit ich weiß, dürfen Lebendtiere nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen verfüttert werden, wie z. B. bei Schlangen, die tote Futtertiere nicht fressen würden? Bitte klärt mich auf, denn ich möchte auch, daß die Auswilderungskandidaten bei mir so viel wie möglich in der Voliere schon kennenlernen.

Interessante Bilder sind es; auch Dohlen werden also von den "Weißanteilen" nicht verschont. Wenn der Mensch weiterhin so mit der Umwelt umgeht, werden die mal ganz weiß unsere Rabenvögel. Die Spitzen sehen jedoch wirklich wie abgestoßen aus.
LG Drea
 
Die Verfütterung von lebenden Wirbeltieren an Vögel, die auch tote Beutetiere akzeptieren würden, ist nach dem deutschen TierSG unzulässig. Im Gegensatz zu Greifvögeln, die das Schlagen von lebender Beute erlernen müssen, bevor sie ausgewildert werden, ist dieses bei Rabenvögeln nicht unabdingbar und damit ebenfalls unzulässig.
Ich bitte alle Rabenvogelpfleger hiermit diese Tierquälerei auf keinen Fall nachzuahmen.
Moderator Eric und User Pere bitte ich um Stellungnahme.
Ich empfehle das gesetzeswidrige Posting 57 umgehend zu löschen.
Ravenna
 
Hallo Saskia,

wo habe ich denn geschrieben, dass ich sie verfüttere??

Ich fange in einer unserer Scheunen in Lebendfallen Mäuse und setze sie an einem Kompost neben der Rabenvoli wieder aus, wenn sie nun in die Voli laufen, ist es da nicht natürlich, dass die Krähen sie fangen??...und ganz persönlich finde ich, dass es ein gutes Training für sie ist, denn die Katzen haben das hier lange nicht so gut drauf, wie die Krähen!

...und um wieder zum Thema zu kommen, ich denke, artgerechter kann man gar nicht füttern ;)

Meine liebe Saskia, wenn Du schon nach einem Mod schreist, würde ich den doch auch gleich bitten, dass er Euch drei von der Rabenforum- Fraktion mal ein wenig abbremst!

Es sollte reichen, dass Ihr die Wildvogelhilfe.org schon mit Euren Sticheleien, Gehetze und Drohungen von der Bildfläche verbannt habt!....jetzt war doch ein paar Monate Ruhe, soll es jetzt schon wieder losgehen??....es langweilt mich!

LG
Elke
 
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Thema: Krähe nach vierwöchiger Fehlfütterung
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