K
Kasimir_RH
Stammmitglied
- Beiträge
- 247
Hallo, Gaby,
hier mal meine Sicht der Dinge:
a) Tierärztin meint, Flügel sei "ausgekugelt" bzw. Luftkammern sind gerissen.
Woran wurde dieser Befund festgemacht? Viele kennen sich mit Vögeln einfach nicht so gut aus ...
Von alleine renkt sich ein Gelenk in aller Regel nicht ein. Bei uns Menschen nicht und beim Vogel nicht.
b) Der Flügel kann schlicht gebrochen sein (das hätte die Tierärztin aber eigentlich erkennen müsssen). Dann muss man das Ganze zumindest ruhigstellen, evtl. schienen oder bei größeren Vögeln gar chirurgisch versorgen. Aber eben gleich nach Diagnose. Brüche heilen dann, gut eingerichtet, i.a. recht schnell (2 - 3 Wochen).
c) Es kann auch ein wichtiger Nerv verletzt / gequetscht sein. Dann wird es schwieriger.
Üblicherweise heilt bei solchen Tieren etwas recht schnell, oder die Chancen sinken sehr deutlich. Gewebe vernarbt, Knochen heilen, wenn nicht richtig eingerichtet, krumm und schief (oder gar nicht mehr) zusammen. Vier Wochen sind eine lange Zeit, offensichtlich ist der Flügel ja nicht gestützt / ruhiggestellt worden, oder?
Ein halbwegs normaler Vogel wird immer wieder versuchen, aufzufliegen, und gewinnt dann auch schnell Höhe. Das kann man in jedem größeren Zimmer testen, das sollte doch möglich sein. Ansonsten ihn einfach mal aus einem halben Meter Höhe vorsichtig auf einen Teppich fallen lassen. Wenn er dann nicht fliegt oder gar heruntertrudelt, ist was faul ...
Alle Vögel machen von Zeit zu Zeit regelrechte "Dehnübungen" mehrmals am Tag, d.h., sie strecken die Flügel und die Beine von sich. Geht das mit dem kranken Flügel? Lässt sich der Flügel vollständig ausklappen?
Die Idee mit dem Wollfaden vergiss schnell wieder. Wenn der Vogel panisch reagieren sollte und schnell auffliegt oder nur zu Fuß halb laufend, halb fliegend davonstürmt, kann auch noch ganz schnell das Hüftgelenk ausgerenkt werden, oder sonstige Verrenkungen die Folge sein. Dann ist die K.... am Dampfen.
Wenn die Ringeltaube nicht hundertprozentig flugtauglich ist, hat sie kaum eine Chance in Freiheit. Es sind ausgewachsen ziemlich schwere Vögel (um 500 g), die schnell zur Beute von Greifvögeln und anderen Beutegreifern werden, wenn sie nicht fit sind. Im Wald sind sie gute Flieger, halten sich meist in der Höhe auf und sind ziemlich scheu.
Viele Grüsse,
R. H.
hier mal meine Sicht der Dinge:
a) Tierärztin meint, Flügel sei "ausgekugelt" bzw. Luftkammern sind gerissen.
Woran wurde dieser Befund festgemacht? Viele kennen sich mit Vögeln einfach nicht so gut aus ...
Von alleine renkt sich ein Gelenk in aller Regel nicht ein. Bei uns Menschen nicht und beim Vogel nicht.
b) Der Flügel kann schlicht gebrochen sein (das hätte die Tierärztin aber eigentlich erkennen müsssen). Dann muss man das Ganze zumindest ruhigstellen, evtl. schienen oder bei größeren Vögeln gar chirurgisch versorgen. Aber eben gleich nach Diagnose. Brüche heilen dann, gut eingerichtet, i.a. recht schnell (2 - 3 Wochen).
c) Es kann auch ein wichtiger Nerv verletzt / gequetscht sein. Dann wird es schwieriger.
Üblicherweise heilt bei solchen Tieren etwas recht schnell, oder die Chancen sinken sehr deutlich. Gewebe vernarbt, Knochen heilen, wenn nicht richtig eingerichtet, krumm und schief (oder gar nicht mehr) zusammen. Vier Wochen sind eine lange Zeit, offensichtlich ist der Flügel ja nicht gestützt / ruhiggestellt worden, oder?
Ein halbwegs normaler Vogel wird immer wieder versuchen, aufzufliegen, und gewinnt dann auch schnell Höhe. Das kann man in jedem größeren Zimmer testen, das sollte doch möglich sein. Ansonsten ihn einfach mal aus einem halben Meter Höhe vorsichtig auf einen Teppich fallen lassen. Wenn er dann nicht fliegt oder gar heruntertrudelt, ist was faul ...
Alle Vögel machen von Zeit zu Zeit regelrechte "Dehnübungen" mehrmals am Tag, d.h., sie strecken die Flügel und die Beine von sich. Geht das mit dem kranken Flügel? Lässt sich der Flügel vollständig ausklappen?
Die Idee mit dem Wollfaden vergiss schnell wieder. Wenn der Vogel panisch reagieren sollte und schnell auffliegt oder nur zu Fuß halb laufend, halb fliegend davonstürmt, kann auch noch ganz schnell das Hüftgelenk ausgerenkt werden, oder sonstige Verrenkungen die Folge sein. Dann ist die K.... am Dampfen.
Wenn die Ringeltaube nicht hundertprozentig flugtauglich ist, hat sie kaum eine Chance in Freiheit. Es sind ausgewachsen ziemlich schwere Vögel (um 500 g), die schnell zur Beute von Greifvögeln und anderen Beutegreifern werden, wenn sie nicht fit sind. Im Wald sind sie gute Flieger, halten sich meist in der Höhe auf und sind ziemlich scheu.
Viele Grüsse,
R. H.